Knöllchen-Knüller und ein Körnchen Klarheit

Eins vorneweg: Falschparken ist dämlich, dass weiss ich.
Ganz klar. Behindertenparkplätze, Zufahrten, Fußgängerwege sind tabu und ich ärgere mich selbst über die Hungrigen, die gerne direkt vor dem Pizzawagen parken und dabei Fahrrad- und Fußweg blockieren um in Sichtweite der Bude noch im Trockenen ein Kippchen zu schmöcken bis die Pizza im Karton gelandet ist.

In zweiter Reihe parken scheint sich zu einem neuen Kulturgut entwickelt zu haben, dass mit zunehmender Häufigkeit praktiziert wird. Wer schonmal wegen eines Spontanparkers hart bremsen und laut hupend lange warten durfte, bis der Gegenverkehr versiegt und man endlich die mobile Straßensperre umfahren kann, der weiss, dass man anderen Verkehrsteilnehmern so keine große Freude bereitet.

Doch dann ist man morgens auf dem Weg zur Arbeit und muss noch schnell einen Brief zur Post bringen. Natürlich sind um diese Uhrzeit alle Parkplätze vor der Post belegt und auch die zweite Reihe wird langsam voll. Man schiebt sich also vor zur Rückseite der Post, springt aus dem Wagen, steht drei Minuten in der Schlange, da man kein passendes Kleingeld für den Automaten hat und spurtet zurück zum Auto und sieht schon das weisse Zettelchen am Scheibenwischer.

Was ist passiert? Wo war das Schild? eine Einfahrt? Fehlanzeige.

Doch dann entdecke ich ihn: EIn ausgeblichener Streifen ehemals weisser Farbe, die ungefähr einen halben Meter hinter meinen Vorderrädern endet, dann ein Stückchen davor ein Fahrrad-Piktogramm.
Knöllchenzeit: 8.42Uhr - Aktuelle Uhrzeit: 8.44Uhr.
Knöllchensumme: 25 Euro. Briefmarke: 0,55 Euro.

Und natürlich ist der Übeltäter (Nein, Wohltäter, schließlich bin ich in diesem Fall ja der Straftäter) genau wie 5 Minuten zuvor, als ich den Wagen abstellte unsichtbar.
Also senke ich meinen Blick wieder auf insgesamt 5 Meter auf die Straße gemalten Fahrradweg. Noch nie zuvor ist er mir aufgefallen, obwohl ich jeden Meter meines Stadtteils mit meinem Fahrrad bereist habe. Ringsum sehe ich nirgends einen weiteren (vieleicht etwas länegeren) Streifen, oder auch nur einen normalen Fahrradweg.
Na, super.

Da es nun aber zu spät ist sehe ich das Positive daran: Wieder einmal wurde ich für meine Umwelt sensibilisiert, verborgene Zeichen wurden offen gelegt und ich ärgere mich trotzdem.
Wenigstens habe ich etwas gelernt:
Parke zweiter Reihe, dann ärgern sich andere!

Nein, das scheint auch nicht die richtige Lösung, da fahr ich doch lieber Fahrrad, schade nur, dass mich die 5 Meter "Radweg" nicht weit bringen werden, und wenn dann noch so ein Verkehrsrowdy einen halben Meter davon blockiert...

Autor:

Marten Dalimot aus Duisburg

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