Landschaftsfotografie
Naturpark Hohes Venn – Ein Highlight in der Vulkaneifel

Die vielen Holzstege im Brackvenn laden zu entspannenden Wanderungen ein. | Foto: Stefan Emmer
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  • Die vielen Holzstege im Brackvenn laden zu entspannenden Wanderungen ein.
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Monschau-Mützenich/Waimes (B).

An der deutsch-belgischen Grenze erstreckt sich eine gewölbte Hochfläche auf 600 km2 Landfläche – der Naturpark Hohes Venn. Der Name Venn stammt aus dem Niederländischen „Veen“ und bedeutet Moor. Besonders hierbei ist, dass dieses landwirtschaftlich, historisch und geologische Highlight für Europa einzigartig ist. Dabei liegt das Hochmoorgebiet so nah. Geologisch gesehen, ist das Hohe Venn dem linksrheinischen Teil des Rheinischen Schiefergebirges zuzuordnen und ist zwischen den Ardennen und der Eifel vorzufinden. Seine höchste Erhebung, die Botrange, ist mit 694 m über dem Meeresspiegel sogar der höchste Berg Belgiens und liegt direkt an der deutsch-belgischen Grenze.

Das Brackvenn, ein Teil des Hohen Venns westlich von Mützenich, lädt hierbei in direkter Umgebung zum Erkunden der vielen Holz-stege ein. Während die Moore und Heiden früher auf Entspannungssuchende eher ab-schreckend gewirkt haben, sieht die Situation heute durch die vielen ausgeschilderten Wanderwege anders aus. Die Gefahr, sich bei plötzlichen Wetterumschwüngen in dichtem Nebel und Schnee zu verirren, ist Vergangenheit. Stattdessen ziehen kilo-meterlange Wanderwege und Holzstege die Landschaft und laden einen zu grenzüberschreitenden Rundwanderungen ein. So liegen südlich der Monschauer Straße die Gebiete Im Platten Venn, ein Teil des Brackvenns, Hobbe, Köngliches Torfmoor und Misten. Die Hochmoorlandschaft des Platten Venns bietet idyllische Blicke auf einige Wasserlöcher, die sogenannten Mooraugen. Nördlich der Straße ist das Nahtsief zu finden. Im Mützenicher Venn stößt man auf eine kleine Schutzhütte und über den Eifelsteg erreicht man den Aussichtsturm Mützenich mit einem großen Baumtelefon. Nur nach langen Dürreperioden sollte und muss man das Venngebiet aufgrund der bestehenden Brandgefahr meiden. Dies wird dann jedoch auch durch rote Fahnen an allen Eingängen der Moorlandschaft gut erkennbar ge-macht.

Die besondere Bedeutung des Hohen Venns wird zuletzt aber vor allem dadurch deutlich, dass es seit 1992 streng geschützt wird und, dass seit 2008 sein belgischer Teil auf der belgischen Tentativliste der UNESCO-Weltkulturerbestätten steht. Zwar gibt es außer dem Torfabbau und der Forstwirtschaft kaum Nutzungsmöglichkeiten für das Moorgebiet, so ist die Flora umso eindrucksvoller. Außerdem sind nur 3 % der weltweiten Landfläche mit Mooren besetzt. Moore speichern allerdings doppelt so viel Kohlestoffdioxid wie alle weltweiten Wälder zusammen. Ihre Zerstörung muss daher verhindert werden, da sonst klimaschädliche Gase freigesetzt werden und dies eine ernsthafte Bedrohung für unsere Tier- und Pflanzenwelt darstellt. Die Moore und Heiden beherbergen nämlich eine große Vielfalt von Heidepflanzen, wie Besen- und Glockenheide. Auch alpine bzw. boreale Flora, wie das gefleckte Knabenkraut, Sonnentau und Moosbeere sind zu finden.

Alles in allem bietet das Hohe Venn mit seinen unzähligen, gut begehbaren Holzstegen einen besonderen Rückziehort und verdient es, wertgeschätzt und geschützt zu werden.

Autor:

Stefan Emmer aus Bottrop

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