Aus dem Gleis gelaufen

Geistesgegenwärtig reagierte ein Straßenbahnfahrer in Höhe der Marxloher Haltestelle Pollmann, als eine Dreijährige die Schienen kreuzen wollte: Ihm gelang in letzter Sekunde die Vollbremsung. So blieb die Kleine, die zudem vor Schreck hingefallen war und sich dabei leicht verletzt hatte, von Schlimmerem verschont. „Prima“, werden Sie sagen, „da kann man dem Mann nur auf die Schulter klopfen und sich bedanken.“ Es kam aber ganz anders. Zwar suchten im Anschluss einige Menschen Körperkontakt zum Fahrer, nicht aber, um ihm zu danken. Vielmehr bedachte ihn am Ort des Geschehens eine Gruppe zunächst mit Schmährufen, um ihm dann auf die Pelle zu rücken und Gewalt anzudrohen. Dem armen Kerl blieb nur der Rückzug in die Fahrerkabine, wo er die Ankunft der herbeigerufenen Polizei abwartete, während um ihn herum der Mob tobte. Allein dem Einsatz einiger beherzter Passanten war es zu verdanken, dass die Situation nicht weiter eskalierte. Was mag wohl in dem Moment im Kopf des Fahrers vorgegangen sein, der erst die Unversehrtheit eines kleinen Mädchens bewahrte, um kurze Zeit darauf um die eigene fürchten zu müssen? Schwer zu sagen. Was im Kopf der Aggressoren vorgegangen ist, ist da schon leichter zu beantworten. Vermutlich – nichts!

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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