Zweirad-Freaks verursachten kleines Verkehrschaos
Riesenandrang im Moped-Museum

Den ganzen Tag über herrschte im Holtener Moped-Museum des Moped Clubs Neumühl dichtes Gedränge. Mit einem solchen Ansturm hatten die Verantwortlichen nicht gerechnet.
Foto: Reiner Terhorst
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„Das war der absolute Wahnsinn“, sagt Peter Wedig, Vorsitzender des Moped Clubs Neumühl, der am Sonntag das einjährige Bestehen seines Moped-Museums an der Waldteichstraße in Holten feierte, wie der Wochen-Anzeiger im Vorfeld ausführlich berichtete. Das nicht gerade kleine „El Dorado für historische Zweitakter“ platzte den ganzen Tag über aus allen Nähten.

Viele Unentwegte mussten mehrere Zusatzrunden drehen, bis sie einen Parkplatz gefunden hatten. Die Autokennzeichen sprachen eine deutliche Sprache. Nicht nur aus Duisburg und Oberhausen, sondern aus vielen Städten der näheren und weiteren Umgebung waren Moped-Freaks angereist, um das Herbstfest mit Geburtstagsfeier und Zusatzausstellungen zu besuchen.

Auch die Polizei hatte einiges zu tun und musste leider etliche Knöllchen verteilen, weil nicht selten auf Verbotsflächen geparkt wurde. „Können Sie an so einem Tag nicht mal ein Auge zudrücken?“, wurden die Beamten oft gefragt. Ging nicht, denn auf Grund von Bauarbeiten und der Umleitung des Busverkehrs entstand ein Nadelöhr, das zu erheblichen Behinderungen führte. Als aber die ersten Verwarnungen geschrieben waren, sprach sich das schnell herum, so dass sich die Verkehrslage wieder beruhigte.

Ständig in Gesprächen

„Guten Besuch hatten wir schon erwartet, aber mit solch einem Ansturm hatten wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Wedig im Gespräch mit unserer Redaktion. In den Ausstellungsräumen herrschte nicht selten auf den zwei Etagen großes Gedränge. „Wir waren ständig im Gespräch, haben Maschinen, Herkunft und Leistung erklärt. Es gab auch immer wieder Rückfragen, die wir aber gar nicht alle beantworten konnten,“, ergänzt Ralf Hebestadt, „Chefschrauber“ des Clubs. So wurden individuelle Folgetermine vereinbart, Telefonnummern und Visitenkarten ausgetauscht.

Herbert Alexa, der ebenfalls zum harten Kern der Moped-Verrückten gehört, meinte „schmunzelnd-gestresst“: „Eigentlich wollte ich mal über PS-Zahlen sprechen, aber den ganzen Tag lang habe ich immer nur Kuchen- und Kaffeezahlen aufgenommen. Manchmal bin ich mit dem Kaffeekochen gar nicht nachgekommen.“

Schenkung in Aussicht

Trotz des Andrangs gab es auch noch das eine oder andere Fachgespräch zwischen Zweirad-Experten. Ein aufgregter Moped-Besitzer schilderte die Macken seiner alten Zündapp und wollte wissen, was er da machen könne. Er bekam die richtigen Tipps, mit denen er dankbar und zufrieden zurück nach Münster fuhr. Es gab zudem einige Besucher, die ihr eigenes „altes Schätzchen“ veräußern wollen. Andere wollten eines der beeindruckenden Ausstellungsstücke kaufen.

Und weitere Gäste beim Herbstfest mit Geburtstagfeier haben den Verantwortlichen des Clubs die Schenkung eines historischen Mopeds in Aussicht gestellt: „Das wäre doch bestimmt noch eine Bereicherung für Ihr Museum?“ Die weiteste Anreise hatte am Sonntag übrigens ein über 70 Jahre altes Ehepaar aus dem 450 Kilometer entfernten Memmingen hinter sich. Ihr Fazit mit leuchtenden Augen: „Die lange Fahrt hat sich wirklich gelohnt.“

Den Tag "verarbeiten"

„Jetzt werden wir den Tag erst einmal in einer gemeinsamen Manöverkritik zusammenfassen und verarbeiten“, sagen die Veramtwortlichen. Möglicherweise gibt es künftig einige Sonderschauen und zusätzliche Tage der offenen Tür. In jeden Fall wird auch in den Wintermonaten die Besuchsmöglichkeit an jedem dritten Sonntag eines Monats beibehalten, denn das Interesse an den fast 150 Ausstellungsstücken des Moped-Museums ist größer denn je.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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