Altenessener Gemeinde will Rücktrittsoption ziehen
Ohne Neubau kein Grundstück

Das Marienhospital in Altenessen sollte einem Neubau weichen. Dafür hätte auch die Pfarrkirche St. Johann Baptist aufgegeben werden müssen. Die Pläne sind vom Tisch, die Pfarrei will die vertraglich vereinbarte Rücktrittsoption ziehen.  | Foto: lokalkompass.de
  • Das Marienhospital in Altenessen sollte einem Neubau weichen. Dafür hätte auch die Pfarrkirche St. Johann Baptist aufgegeben werden müssen. Die Pläne sind vom Tisch, die Pfarrei will die vertraglich vereinbarte Rücktrittsoption ziehen.
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Statt des geplanten Krankenhausneubaus in Altenessen soll das dortige Marienhospital nun in wenigen Monaten schließen. Die Ankündigung der Contilia sorgt in der Pfarrei St. Johann Baptist für Enttäuschung und große Verärgerung. Das wurde in einer Sitzung des Kirchenvorstands deutlich.

Vor allem das sprunghafte Verhalten der Trägergesellschaft stieß bei den Gremienvertretern auf Unverständnis: Hatte Contilia in der Pfarrei zunächst vehement für den Verkauf der Kirche zugunsten des Klinik-Neubaus geworben, war Anfang des Jahres die Realisierung der ursprünglichen Pläne mit der Ankündigung, die Tochter KKE zu verkaufen, zunächst ungewiss.

Krankenhausprojekt nicht schon im Januar beendet

Nun ist der Neubau vom Tisch, das Krankenhaus am Ort soll geschlossen werden. „Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat haben alles dafür getan, damit hier ein modernes Krankenhaus entstehen kann – bis zum Verkauf unserer Pfarrkirche“, erinnerte der Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Michael Rüsing. Heftige Kritik gibt es auch an der Pressemitteilung der Contilia. Der Text suggeriere, dass das Krankenhaus-Projekt bereits mit dem angekündigten KKE-Verkauf im Januar beendet gewesen sei. „Das stimmt so nicht“, entgegnete Pfarradministrator Thomas Zander als Vorsitzender des Kirchenvorstands. „Uns gegenüber wurde immer betont, dass auch ein neuer Eigentümer der KKE das Krankenhausprojekt umsetzen könne.“

Warten auf schriftliche Erklärung der KKE

Einstimmig hat der Kirchenvorstand nun beschlossen, den Weg für eine Rücknahme der Pfarrkirche samt Pfarrzentrum und Pfarrhaus frei zu machen. Auf Drängen der Pfarrei und des Bistums wurde beim Verkauf der Immobilien vorsorglich eine Rücktritts-Option in den Vertrag aufgenommen, die die Pfarrei nun ziehen wird. „Kein Krankenhaus-Neubau mit Kirche, kein Kirchengrundstück“, bringt es der stellvertretende Kirchenvorstands-Vorsitzende Ulrich Hütte auf den Punkt. In einem ersten Schritt müsse jedoch eine rechtsverbindliche Aussage der KKE vorliegen, den Krankenhausneubau nun tatsächlich nicht mehr umsetzen zu wollen, betonte Pfarradministrator Zander: „Unser Vertragspartner ist die KKE. Und nach den bisherigen Erfahrungen zur Halbwertzeit von Aussagen der KKE-Mutter Contilia ist es für uns nun zunächst erforderlich, eine schriftliche Erklärung von der KKE selbst zu erhalten“, so Zander.

Öffentliche Versammlung nach den Ferien

Die Pfarrei will nach den Sommerferien in einer öffentlichen Versammlung über die weiteren Schritte informieren. Nach den Diskussionen um das Krankenhaus-Projekt und den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie „kann die Arbeit jetzt wieder aufgenommen werden“, betonte Rüsing. Neben konkreten Fragen am Standort St. Johann Baptist lenkte er den Blick auf alle vier Gemeinden in Altenessen – und die Nachbarpfarrei St. Nikolaus in Stoppenberg, mit der der fest vereinbarte Fusionsprozess in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten ist. „Für die Gesamtpfarrei ist es entscheidend, dass wir nun mit der Fusion voran kommen“, so Rüsing. „Wir waren mit St. Nikolaus auf einem guten Weg – und möchten jetzt dorthin zurückkehren.“

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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