BürgerReporter des Monats August: Lothar Dierkes aus Goch

Lothar Dierkes: "Nach dem Flug ist vor dem Flug".
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Früher wäre Lothar gern Kabarettist geworden. Doch dann erlernte er einen ordentlichen Beruf, engagierte sich fürs Ehrenamt und entdeckte den Lokalkompass, wo er Ernstes und Humorvolles gleichermaßen einbringen kann.

Die Gocher Verwaltung hat ihn nie der Stadt verwiesen, und auch die Redaktion des Gocher Wochenblatts hat sich für andere Maßnahmen entschieden: Lothar Dierkes ist unser BürgerReporter des Monats August. Wehe wenn er losgelassen: hier ist unser Interview in voller Länge.

Stellen Sie sich kurz vor. Wer sind Sie?

Und wenn ja, wie viele? Da(s) bin ich! ;-)

Ein humorvoller Charakter und Querdenker, oftmals (zu) skurril. Schon zu Schulzeiten stand ich mit Kameraden auf der Bühne und zitierte aus MAD, einem damals (1967/68) unter Menschen mit schrägem Humor weit verbreiteten Magazin. Geprägt haben mich dann aber solche Größen wie Werner Finck, Heinz Erhardt, Dieter Hildebrand, Hans Jürgen Dietrich, Wolfgang Gruner und andere. Jedoch nicht fit gemacht für den Job. Denn zum Kabarettisten reichte es (wie schade) doch nicht. Also reihte ich mich ein in die Braven und Fleißigen und ergriff die Flucht – in einen ordentlichen Beruf.

Kurzum, neben meiner Frau, nunmehr 42 Jahre Seite an Seite mit mir, ertrugen mich bis heute zwei nette Jungs, geboren im Ländle, aufgewachsen am Niederrhein. Weiterhin unzählige Menschen, mit denen ich beruflich zu tun hatte und die mich in angenehmer Erinnerung behalten haben (oder auch nicht - vice versa :-)

Und da ich aufgrund meiner beruflichen Ausbildungen und Erfahrungen immer wieder auf dem neuesten Stand rhetorischer Verbiegungen gehalten wurde (nein, keine Politikerlaufbahn, nur Manager), teste ich seit 2011 die Belastbarkeit der zuständigen Berufsjournalisten und natürlich auch der LK-Leser/Nutzer. Immer auf der Lauer, etwas Neues zu erfahren und/oder Prügel zu verkraften. So wie meine Vorbilder! Wie schön ist doch ein Tummeln in den Gefilden des LK mit all seinen Facetten...

Warum sind Sie beim Lokalkompass?

2011 ist das Jahr des Ehrenamtes war mein erster kleiner Beitrag im Lokalkompass.

Hätte ich damals schon ahnen können, wie oft ich von nun an meine Zeit (wieder, wie zu Berufszeiten) am PC verbringen würde, hätte ich es….. trotzdem getan. Denn es entwickelte sich etwas ganz anderes als in den Zeiten der „Lebensmaloche“. Der PC wurde zu einem echten Begleiter und Hilfsaggregat in einer damals vollkommen neuen Sphäre: Ehrenamt und eigene Satire.

Der Start in die Ehrenamtstätigkeit entwickelte sich zu einem wichtigen, interessanten, spannenden und auch humorvollen Schritt in eine andere Welt. Auf der Suche nach Unterstützung dieser neuen Arbeit mit Hilfe von Presseinformationen, Arbeit im sozialen Umfeld „Senioren“, stieß ich im Gocher Wochenblatt auf den Lokalkompass. Und da war es um ihn und mich geschehen – bis heute funktioniert eine tolle Symbiose!

Meine Themen neben der ausführlichen Beschreibung der Ehrenamtsarbeit bei der AWO (und zeitweise auch VdK) bewegen sich auf politischer, wirtschaftlicher und naturwissenschaftlicher Bühne – kommunal und international, oftmals als markante Satire formuliert. Und natürlich dem Humor in Text und Bild. Der Lokalkompass bietet hier von allem und für alles etwas mehr!

Was schätzen Sie an Ihrer Heimatstadt?

Die Umgebung, die Natur, die Niers, das Steintor, die Nähe und den Kontakt zu den Menschen, die eigentlich unter sich bleiben wollten. Die vielen Kontakte in die Kaufmannschaft, Verbände und Behörden der Stadt, die unkomplizierte und sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit der Redaktion des Gocher Wochenblatts, die Geschichtsverbundenheit vieler Gocher Bürger, den Fall der zwischenstädtischen Mauern auch in dieser Region (Kleve und Goch), und schließlich die Duldung meine Person seit 1990 in dieser schönen Stadt an der Niers. Ich wurde noch nicht ausgewiesen! ;-)

Was ist Ihr liebstes Thema?

Schwere Frage erhält leichtfüßige Antwort: Mein liebstes Thema ist die Thematisierung von Menschlichkeit und Liebe nach dem Motto „Schmiede das Eisen wie Dich selbst und liebe Deinen Nächsten, solange er noch warm ist!!!!“ Anders wär nämlich schlecht und verlorene Liebesmüh! Mein liebstes Gesprächs- oder Diskussionsthema ist eigentlich immer das Thema, welches zum jeweiligen Zeitpunkt der höchsten Behandlungspriorität bedarf!

Hätte die Frage darauf abgezielt, womit ich mich am liebsten auseinandersetzte, wäre die Antwort sehr konkret ausgefallen: Mit allen Nuancen der menschlichen Entwicklung und ihren Stärken und Schwächen. Und dabei wäre dies mein Lieblingsthema: Der Mensch ist ein Winzling, ein Nichts im Angesicht der für uns unverständlichen und nicht nachvollziehbaren Entwicklungsgeschichte in der Unendlichkeit des Universums. Nur das kapiert er einfach nicht!

Was ist Ihr liebstes Hobby?

Vogelhäuschen bauen jedenfalls nicht!

Mit den verbleibenden Möglichkeiten im Alter möchte ich rational umgehen. Seit dem Auszug der Kids wurden Garten und Haus irgendwie immer größer... Zeit für überflüssigen Krempel alter Hobbies und aus 20jähriger Lagerhaltung? Eisenbahn, Zinn, Bastelmaterial und tausenderlei Schraubstecknagelklebeutensilien in Verbindung mit Metallwinkelholzdübelplastehakenhalterungen und sonstigem Gerümpel?

Ansonsten verbleibt als Hobby Schreiben, verbleibt Fotografieren mit dem Ziel, aus Tausenden von Aufnahmen DEN SCHNAPPSCHUSS für den LK zu finden, verbleibt ein wenig Reisen in ferne Welten, die man noch kurz vor Toreschluß erreichen kann, damit daraus vielleicht noch ein lustiger oder kurzweiliger Reisebericht wird für diejenigen, die gerne wollten, aber den richtigen Zeitpunkt verpasst haben.

Hobby ist out, Genießen ist in. Genießen von Dingen, die nichts mit Status und Repräsentation und „Mein Haus, Mein Auto, Mein Rennpferd“ zu tun haben. Insofern ist mein liebstes Hobby mich mit dem Machbaren und Sinnvollen im Alter auseinander zu setzen. Und das Resultat daraus zu genießen wie ein Steckenpferd.

Was gefällt Ihnen am Lokalkompass?

DASS es ihn gibt! Dass es so viele Nutzer gibt, mit denen man – gewollt oder auch ungewollt – in Kontakt kommt und sich austauschen kann. Informationen bekommt und gibt. Daß es ihn noch immer gibt, obwohl die Medienlandschaft ständig fusioniert und Verlage gleichgeschaltet werden...

Was gefällt Ihnen nicht am Lokalkompass?

Manchmal stellt sich mir die Frage, ob im LK Quantität vor Qualität steht. Aber das ist natürlich sehr subjektiv. Objektiv wäre eine stärkere Präsenz der Lokalreporter in den Druckmedien wünschenswert, damit nicht das Gefühl aufkommen könnte, nur ein Feigenblatt zu sein. Aber das ist auch schon wieder subjektiv. Objektiv sollten wir LK´ler einfach auf dem Teppich bleiben und uns nicht zu wichtig nehmen.

Haben Sie bereits jemandem aus dem Lokalkompass getroffen?

Ja, als erstes einen Hildesheimer, auch dort geboren, auch an den Niederrhein verschlagen. Dann viele Gleichgesinnte, Andersdenkende, zum Nachdenken Anregende. Wenig Negatives habe ich vergessen!

Was ist Ihr Lebensmotto?

Streiche das Wort Ego aus Deinem Gedankengut! Soweit Du es kannst, gib in dem Dir möglichen Rahmen Hilfestellungen und rede darüber. Jeder sollte wissen: Das letzte Hemd hat keine Tasche !!!

Und bevor Du in dieses Hemd schlüpfen mußt – jeder wird es müssen – vergiss nicht, den diem zu carpen und mit viel Humor Dir und anderen den Lebensweg bis hin zum letzten Schneider mit Humor zu pflastern.

Welche Frage wollten Sie schon immer mal in einem Interview beantworten, die aber noch nie gestellt worden ist?

Irgendwie muss dem Autor dieser letzten Rubrik beim Formulieren etwas anderes durch den Kopf gegangen sein – oder er ist ein ebenso totaler Verquerdenker wie ich? Und da ich zu seinen Gunsten letzteres annehme, hier meine Antwort für ein Interview in Sachen noch nie gestellter Frage:

Warum wurde gerade ich geboren?

Fotos: privat

Autor:

Lokalkompass .de aus Essen-Süd

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