BürgerReporterin des Monats April
Lokalkompass präsentiert: Kirsten Greitzke aus Iserlohn

Kirsten Greitzke aus Iserlohn ist unsere BürgerReporterin des Monats April. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch! | Foto: privat
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  • Kirsten Greitzke aus Iserlohn ist unsere BürgerReporterin des Monats April. Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch!
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Unsere BürgerReporterin des Monats April ist Kirsten Greitzke aus Iserlohn. Wie sie den Weg in den Lokalkompass fand und was sie ändern würde, wenn sie Bürgermeisterin von Iserlohn wäre, lest ihr in unserem Interview.

1. Wie kam es, dass du Bürger-Reporterin wurdest?
Das ist jetzt schon neun Jahre her. Damals war ich viel mit der Kamera unterwegs, um für meinen Verein, den Iserlohner Bürger-Schützen Verein (IBSV), Fotos von den einzelnen Events zu machen. Die Möglichkeit, noch mehr Menschen mit den Bildern zu erreichen und gleichzeitig zu zeigen, was alles in diesem Verein stattfindet, war mein erster Antrieb. Vereine, die mit vielen ehrenamtlichen Menschen arbeiten, haben durch den Lokalkompass und seine Bürgerreporter die Chance, das zu zeigen, was sie ausmacht. Das trifft allerdings auf die verschiedensten Bereiche und Themen zu. Deshalb ist ein Bürgerreporter mit Berichten und Fotos auch wichtig. Man sieht und erfährt Dinge, über die die heimische Presse gar nicht berichtet, oder der Bürgerreporter ist einfach näher dran. Damals bedeutete es für mich ein wenig Werbung für den Verein zu machen. Viele andere Fotos und Berichte, auch über Events folgten. Fotos mit einem Publikum teilen zu können ist einfach herrlich.

2. Was war dein schönstes Erlebnis als Bürger-Reporterin?
Das ist eine schwierige Frage, aber doch erinnere ich mich an einen Abend in Oestrich, ich glaube es war 2013. Damals sollte ich für Rainer Tüttelmann über einen Dorfabend mit dem niederländischen Straßentheater TukkersConnexion berichten - Thema: der Lügen-Baron. Ich hatte schon zuvor von vielen Seiten gehört, dass diese Dorfabende immer sehr schön seien. Ich war mir aber etwas unsicher. Kultur in Form von Aufführungen war nie so meins. Dennoch ging ich hin. Stunden später war ich so begeistert und hatte für mich entdeckt, dass es wichtig im Leben ist, auch mal Dinge zu zu lassen, von denen man im Vorfeld keine gute Einstellung mitbringt. Es war insofern ein schönes Erlebnis und hat meinen Blickwinkel erweitert. Vielen Dingen begegne ich mittlerweile offener und positiver.

3. Was wünscht du dir vom LK? Was ist gut, was nicht so?
Vom Lokalkompass der Zukunft wünsche ich mir, dass sich noch mehr Bürgerreporter mit ihren Themen und Interessen anmelden und berichten. Damit ist der Lokalkompass breit gefächert und erreicht so viele Bereiche unterschiedlichster Art. Das macht es für Leser interessant. Die Android App vom Lokalkompass hat mir sehr gut gefallen. Dort konnte man jederzeit von unterwegs posten. Ich persönlich fände eine App klasse, in der man lediglich die neuesten Artikel vom LK lesen könnte. Natürlich geht das auch über den Browser, dennoch fände ich so eine Leseapp genial und modern.
Was mir gefällt sind die Bilder, die mittlerweile gut angezeigt werden. Früher gab es zu viel Werbung in den Bilderstrecken, und so manch ein Interessierter gab frühzeitig auf, bevor er alle Fotos gesehen hatte. Das ist jetzt richtig toll geworden. Nur alle fünf Bilder kommt eine Werbung. Auch dass man die Fotos vergrößern kann, gefällt mit gut. So macht es Spaß die Fotostrecken bis zum letzten Bild anzuschauen.
Jetzt zum Negativen. Viele Austräger des Stadtspiegels nehmen ihre Arbeit nicht ernst und somit werden unzählige Zeitungen nicht verteilt. Die teils negativen Posts in Social Media Gruppen, die auch verständlich sind, ärgern mich dennoch. Das muss in Zukunft besser werden. Natürlich ist die Auflage in Iserlohn und Hemer im Vergleich zu anderen Anbietern richtig groß. Aber die Werbepartner sind wichtig. Wie man allerdings diese Problem in den Griff bekommt, ist schwer zu sagen.
 
4. Wenn Deine Familie und Freunde Dich beschreiben sollten: Was würden sie wahrscheinlich sagen?
Nun, das ist eine Frage, die ich mir auch manchmal stelle (lacht).
Was denkt meine Familie  wohl so über mich? Sich selbst einzuordnen ist ja nicht ganz leicht.
Dazu kann ich sagen, dass ich selber schlecht „Nein“ sagen kann. Mit anderen Worten: Ich versuche immer zu helfen, wenn jemand meine Hilfe braucht. Bei drei Kindern und Enkelkindern kommt ja oft viel Unerwartetes auf einen zu. Doch auch in meinem persönlichen Umfeld bin ich immer da, wenn Hilfe nötig ist. Als Steinbock würde ich mich als ehrgeizig und zielstrebig einordnen. In jungen Jahren habe ich viele Sportarten ausprobiert und auch da passte es gut, diese Eigenschaften zu besitzen. Naturverbunden ist meine Welt. Wenn es nicht unbedingt sein muss, wird man mich in der Fußgängerzone eher nicht sehen. Gern bin ich mit meinem Welsh Terrier Biene unterwegs. Dabei habe ich oft die Kamera dabei und halte fest, wie wertvoll unsere Natur ist. Die kleinen Dinge zu entdecken bereitet mir sehr viel Freude.
Ansonsten koche ich gerne und probiere viel Neues aus. Ich liebe die Nordsee und bin kein Fan der Berge. In meinem Wesen bin ich eher ruhig.. Zudem bin ich auf der einen Seite liebend gerne unter Menschen,  brauche aber ebenso Phasen mit mir und meinen Gedanken alleine.
 
5. Wenn du nochmal einen Beruf ergreifen könntest – welcher wäre das und warum?

Diese Frage fällt mir sehr leicht. Nein, hat nichts mit fotografieren oder berichten zu tun. Ich wollte immer schon Krankenschwester oder Physiotherapeutin werden. Damals gab es lange Wartelisten in diesen Bereichen. Angehaucht von den Berufen meiner Eltern war somit der kaufmännische Weg beschlossene Sache: eine Bankausbildung bei der Sparkasse Iserlohn. Es war eine tolle Zeit, doch seitdem ich denken kann, interessiere ich mich für die Bereiche der Medizin. Es wäre der Beruf gewesen, den ich am liebsten erlernt hätte.
 
6. Was macht Iserlohn besonders lebenswert? Was läuft überhaupt nicht gut?
Iserlohn, die Waldstadt, hat ihren Namen zurecht. Die Wälder bieten so viele Möglichkeiten. Seilersee und der kleine Rupenteich sind herrliche Ausflugsziele. Iserlohn ist eine lebendige Stadt, hat eine gute Anbindung an die Autobahn und ist einfach meine Heimat. Die Vereine in Iserlohn haben viele Angebote für groß und klein. Es kann dem Bürger in meiner Stadt nicht langweilig werden. Mit großem Kino, Events verschiedenster Art sowie vielen Restaurants und guten Sportmöglichkeiten sind wir hier gut aufgestellt. Iserlohn hat leider viele ehrwürdige und erhaltenswerte Gebäude in der Vergangenheit verloren. Das ist heutzutage nicht mehr zu ändern. Ich würde mich aber freuen, wenn in Zukunft noch vorhandene Werte geschätzt würden und auch für die Nachwelt erhalten blieben. Die Geschäfte in der Innenstadt haben einen zu hohen Leerstand und es müssen interessantere Geschäfte für Iserlohn angeworben werden. Gleichzeitig benötigt unsere Stadt dringend einen Veranstaltungsort.
 
7. Schützenfeste, Karneval, Abibälle, Einweihungen und Jubiläen – keine Veranstaltung ist vor dir sicher. Worüber berichtest du besonders gern und warum?
Ich berichte am liebsten über Themen mit denen ich mich selbst gut auskenne, die mich interessieren oder die es einfach Wert sind der Öffentlichkeit näher zu bringen. Dabei fällt es mir leicht zu sagen, dass Schützenfeste natürlich bei mir eine große Priorität haben. Als ehemalige Iserlohner Schützenkönigin ist das selbstverständlich, weil man sich über Jahre mit dem Verein identifiziert hat. Dennoch ist jedes Event, ob Jubiläum oder eine Einweihung interessant. Es findet sich stets etwas Neues und somit ist eine Berichterstattung immer unterschiedlich, auch wenn es die zehnte Veranstaltung einer Reihe ist. 
 
8. Iserlohn und Umgebung bereist du immer mit Kamera im Gepäck. Was fasziniert dich am Fotografieren besonders?
Fotos sind Momentaufnahmen, unser Leben besteht aus Momenten. Bilder und Berichte können helfen sie wiederzufinden, festhalten kann man sie nicht! Wer kennt es nicht sich alte Fotos anzuschauen - oftmals weil wir Erlebtes in unser Leben zurück holen möchten. Kindheitstage und Erzählungen unserer Vorfahren werden in Erinnerung bleiben, wenn wir passende Fotos dazu gesehen haben. Unsere Welt verändert sich, die Mode und die Natur. Mit dem Satz "Weißt du noch“ beginnen wir in Erinnerungen zu suchen. Wie schön, wenn es da Bilder gibt, die uns helfen. Aber es gibt auch eine andere Seite: die Romantik. Bilder, die uns näher an die Natur bringen. Ein Sonnenuntergang, die vier Jahreszeiten, Tieraufnahmen alles das was die Seele braucht.
Aber da sind auch die Menschen, Kinderlachen, Senioren, viele Menschen die unterschiedlichste Dinge tun. Ihren Moment in Bildern festzuhalten ist besonders. All das ist es was mich am Fotografieren fasziniert. Wenn ich einen Wunsch hätte, würde ich als langjähriger BVB Fan gerne mal ein Fußballspiel fotografieren. Das wäre eine echte Herausforderung.
 
9. Wenn du ein Jahr lang Bürgermeisterin von Iserlohn wärst, welches Projekt würdest du angehen?
Die Vergangenheit kann nicht ohne die Zukunft leben, so wie die Zukunft nicht ohne die Vergangenheit leben kann. Es sind die Erfahrungen der Vergangenheit aus denen wir für die Zukunft etwas lernen sollen.
Es gibt für mich nur ein Projekt was mir am Herzen liegt. In der Vergangenheit wurde die Alexanderhöhe stets genutzt um Menschen einander näher zu bringen. Die alte Halle mit Turm fiel der Erneuerung und dem Bau des Parktheaters zum Opfer. Ein für mich ehrwürdiges Gebäude mit Erhaltungswert. Die alte Parkhalle, Ort der Iserlohner Feste brannte 1972 nieder. Die neue Zeltkonstruktion der Parkhalle wurde im Jahr 2018 abgerissen und versank in Schutt und Asche. Wenn ich ein Jahr Bürgermeisterin von Iserlohn wäre, würde ich für die Iserlohner Bürger und die Zukunft von Iserlohn eine Veranstaltungshalle bauen lassen. Iserlohn, meine Heimatstadt benötigt diesen Ort für die unterschiedlichsten Events. Mit einem solchen Projekt und einer professionellen Nutzung könnte Iserlohn weit über die Grenzen hinaus von sich Reden machen.

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Autor:

Jens Steinmann aus Herne

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