3:2-Sieg in Saarbrücken

RWE dreht Partie nach zweimaligem Rückstand

Rot-Weiss Essen ist wieder auf Erfolgskurs. Beim seit acht Spielen sieglosen Aufstiegsanwärter 1. FC Saarbrücken präsentierte sich Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat reichlich anfällig bei Kontern, geriet zweimal in Rückstand und feierte nach einem Kraftakt doch noch einen 3:2-Sieg.

Durch die 2:3-Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen Energie Cottbus hatten die Rot-Weissen den möglichen Sprung auf einen Aufstiegsplatz verpasst. "Wir lassen zwar nicht viel zu, aber Entscheidendes", meinte Uwe Koschinat kurz vor dem Anpfiff im Ludwigspark-Stadion. Diesen erlebten Marvin Obuz und Ahmet Arslan auf der Bank. Der Coach gönnte erstmals dem zuletzt blassen Top-Scorer eine schöpferische Pause. Tom Moustier und Ramien Safi kehrten in die Startelf zurück.
Die erste Torannäherung gelang den Essenern nach elf Minuten. Nach einem schnellen Umschaltmoment flankte Michael Kostka in Richtung zweiter Pfosten, doch Jannik Mause kam nicht heran.

Zwei Hundertprozentige

RWE hatte vor 13.000 Zuschauern viel Ballbesitz, doch die Saarländer konterten gefährlich. Nach einem Stellungsfehler von José-Enrique Rios Alonso umkurvte Angreifer Patrick Schmidt RWE-Torwart Jakob Golz, doch sein Innenverteidiger war schnell zurückgeeilt und klärte (24.). Noch größer war indes die Gelegenheit in der 44. Minute, als die Saarbrücker nach einem Ballverlust der Essener zu viert auf den allein verteidigenden Tobias Kraulich zusteuerten. Statt den Ball quer nach rechts zu legen, setzte Tim Civeja links Abdoulaye Kamara ein, dessen Schüsschen Jakob Golz vor keine Probleme stellte. Die einzige nennenswerte Möglichkeit für die Gäste hatte Kaito Mizuta, der eine scharfe Hereingabe von Michael Kostka nicht im Tor unterbringen konnte (36.).
Uwe Koschinats Miene beim Kabinengang verriet reichlich Unzufriedenheit. Die steigerte sich 90 Sekunden nach Wiederanpfiff, als Patrick Schmidt eine  Eckstoß von Florian Pick ohne Gegnerdruck ins kurze Eck einköpfte (47.). Bei den Essener lief weiterhin nicht viel zusammen. Bis zur 57. Minute: Lucas Brumme passte präzise auf Torben Müsel, der FCS-Torwart Philipp Menzel aus zehn Metern keine Chance ließ. Die Freude über den glücklichen Ausgleich währte allerdings nur fünf Minuten. Klaus Gjasula verschätzte sich beim Paß von Patrick Schmidt auf Florian Pick, der anschließend José-Enrique Rios Alonso im Strafraum narrte und dann die Kugel zum 2:1 unter die Latte hämmerte (62.).
Der RWE-Trainer wechselte nun dreifach, brachte Ahmet Arslan, Marek Janssen und Marvin Obuz für Klaus Gjasula, Jannik Mause und Ramien Safi. Doch viel passierte zunächst nichts. Dann allerdings bekam Philip Fahrner einen Schuss von Lucas Brumme an den ausgestreckten Arm, und Schiedsrichter zeigte zurecht auf den Punkt. Ahmet Arslan verwandelte gewohnt sicher zum 2:2-Ausgleich (84.).

Entscheidung durch Bouebari

Nun ging es hin und her. Nach verunglückter Kopfballabwehr von Tobias Kraulich scheiterte Rodney Elongo-Yombo am Fuß von Jakob Golz (88.), auf der Gegenseite schloss der eingewechselte Franci Bouebari einen von Marvin Obuz eingeleiteten Konter eiskalt ab und brachte RWE mit 3:2 in Führung (90.). Den knappen Vorsprung verteidigten die Gäste in der siebenminütigen Nachspielzeit.
Am kommenden Freitag (19 Uhr, MagentaSport) empfangen die Rot-Weissen die U23 des VfB Stuttgart im Stadion an der Hafenstraße.