Anti- AfD Demo am 27.01.2024
Extremisten entwürdigen Bürger

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Extremisten töten eine demokratische Gesellschaft!
Ein Erfahrungsbericht 

Gegen 17 Uhr bin ich mit dem Bus, erstmals nach meiner Demonstrationperiode im letzten Jahr, wieder am Hans-Sachs-Haus Gelsenkirchen angekommen.
Im letzten Jahr habe ich hier noch selbst demonstriert, um meinen Arbeitsplatz, trotz fehlender künstlicher Immunisierung, nicht zu verlieren.
Schon damals musste ich mir über meinen legalen, friedlichen Protest, mit dem selbst die Polizeiführung sehr zufrieden war, unhaltbar Vorwürfe von bestimmten Gelsenkirchener Initiativen anhören.
Genau wie heute, bin ich ein Demokrat, der den Dialog sucht und so wie ich ihn damals gesucht habe, so wollte ich ihn auch beim "Bürgerdialog mit der AFD Gelsenkirchen" und den parallel durchgeführten !Demonstrationen!, denn es waren zwei mir bekannte angemeldet, suchen.
Ich bin zu Anfang, mit Momenten des Verweilens, durch die Maße der Demonstranten der Großdemonstration um das Bündnis der Gelsenkirchener Initiativen geschlendert und habe mit Leuten gesprochen, sowie mit die Plakate angeschaut. Da waren in meinen Augen sehr Menschenunwürdige Sätze auf den Plakate, wie: "FcK AfD, kein Sex mit Nazis, 1933 ist jetzt".... neben in meiner Meinung nach, legitimen wie: "gegen Nazis, gegen Faschismus, gegen radikale Extremisten..."
Doch was ich dann erleben musste, habe ich im meinem Leben noch nicht Erfahren und wünsche mir zutiefst, dass die Gesellschaft sich nicht davon mitreißen lässt.
Schon gleich bei der Ankunft bin am Hans-Sachs-Haus vorbei gegangen, um mir einen Überblick über die kommende Veranstaltung zu verschaffen. Dort war ein langer Wellenbrecher aufgebaut, hinter den auf ca 10 Metern, die Besucher des Bürgerdialog warteten.
Auf dem Weg zur Großdemonstration mit unserer Bürgermeisterin Frau Welge, die schon im letzten Jahr gegen die sogenannten "Corona Demos", zusammen mit ihren Initiativen und Bündnispartnern, am Hans-Sachs-Haus demonstriert hat, während wir auf der Rückseite des Hauses ebenso unser Recht auf Demonstrationsfreiheit parallel in Anspruch nahmen, tauchten immer wieder Kleingruppen von jungen Erwachsene der sogenannten Antifa auf. Diese waren leicht erkennbar, an ihren meist dunklen Kleidungsstil, mit roten Tuch vor dem Mund, Fahnen bestückt, Handschuhen und Aufnähern mit dem Logo der Antifa.
Zudem waren die Parole "Alerta Alerta Antifaschista" unüberhörbar, da sie mit einer solchen Lautstärke gebrüllt wurde, dass sensible Menschen zusammenzuckten.
Nach einigen netten Gesprächen mit Teilnehmern der Großdemonstration, sowie einigen Bekannten und Arbeitskollegen vor Ort, machte ich mich wieder zurück auf dem Weg zum Bürgerdialog, bei dem ich meine kritischen Fragen an die Vertreter der AfD richten wollte.
Auf dem Weg zum Eingang der Absperrung , sah und hörte ich schon eine aggressiv brüllende Maße an ca 50-100 jungen Menschen, die Augenscheinlich durch die Kleidung und offensichtlich durch die gleichen Parolen, als Antifa Sympathisanten erkennbar waren.
Die Stimmung sorgte bei vielen der eher älteren Gelsenkirchener Bürgerinnen, die sich den Dialog anschauen oder dran teilnehmen wollten, für ein solches Unbehagen, das diese wieder umgedreht sind.
Selbst ich als erfahrener Trainer in der Kampfkunst und im Deeskalationstraining, war von der aggressiven Menge erschüttert, weil ich eine solche Aggressivtät gegen Menschen noch nicht am eigenen Leib erfahren habe. Zudem viele Leute, wie ich auch, als Kritiker an der Veranstaltung teilgenommen haben und trotzdem angespuckt, Beschimpft und mit Eiern beworfen wurde. Man fühlte sich zutiefst unwürdig, verletzt und einer wirklichen Gefahr ausgesetzt, weil selbst die vorhandene Polizei dieses Verhalten mehr oder minder geduldet hat und weil die Versammlungsbehörde das überhaupt vor dem Haupteingang genehmigt hat. Das lässt Verschwörungsmythen aufleben. Selbst manch älter Gelsenkircher Bürger ließ sich von dem Hass, den den Besuchern der Veranstaltung entgegengebracht wurde anstiften und spuckte vor meine Füße mit einem "du Scheiß Nazi, schäme dich" Schrei.
Mein verstorbener Großonkel Bernhard Geißmann, der in Gelsenkirchen das Verkehrsquiz gegründet hat und eines der ersten Polizeiauto in Gelsenkirchen fahren durfte, hätte sich im Grab umgedreht, wenn er gesehen hätte, was sich da heutzutage abspielt und von seiner im übergeordneten Behörde geduldet wird.
Das hätte, wenn es bei unseren Demos im letzten Jahr, so gelaufen wäre zu Schlagzeilen geführt, doch in der Medienlandschaft NRW, nichts davon. Auch keine Distanzierung unserer Bündnisse oder eine Entschuldigung von Frau Welge für diese Zumutung. Drinnen bei dem sehr ruhigeg, bis auf die Störer der Veranstaltung, durchgeführten Ablauf, mit sehr bedachten Reden, einer Schweigeminute für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, einem ausgewogenen Buffet und vor allem einem sehr Bürgernahem Dialog. Zum Schluss äußerte noch eine ältere Dame den Wunsch, dass sie jemand zur Bahn begleitet, weil sie sich nicht an der Hasserfüllten Menge vorbei nach Hause traut. Ich habe mich ebenso spontan dazu entschieden, mich direkt vor der Tür des Hans-Sachs-Hauses abholen zu lassen, was eigentlich nicht meine Art ist. Auch die Nacht war unruhig, den dieses Erlebnis steckt noch heute in meinen Knochen und lässt mir ein "nie wieder" auf allen Ebenen um so essentieller sein.
So wie die AfD es gemacht hat an diesem Tag geht Demokratie, auch wenn sie für mich wegen den Verbindungen zur extrem Rechten unwählbar bleiben. Meinungsfreiheit und Demokratie bedeutet für mich, selbstbewußt zu sein und auch bei unliebsamen Meinungen standhaft zu bleiben und sich nicht verführen lassen. Und zum Schluss in Erinnerung an meinen Opa, der im Jahr 2022 mit 94 Jahren Jahren verstorben ist seine mir eindringlichsten Worte: "denk immer daran, die Würde des Menschen ist unantastbar, so wie du behandelt werden willst, behandle auch andere!"

Autor:

Marco Geißmann aus Gelsenkirchen

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