Mülheimer Kunstverein stellt neues Programm vor
Blicke über den Tellerrand

Auf unserem Foto aus dem vergangenen Jahr im Museum Temporär versprachen die Verantwortlichen des Mülheimer Kunstvereins, nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie für künftige Highlights zu sorgen. Sie haben Wort gehalten.
Archivfoto: Reiner Terhorst
  • Auf unserem Foto aus dem vergangenen Jahr im Museum Temporär versprachen die Verantwortlichen des Mülheimer Kunstvereins, nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie für künftige Highlights zu sorgen. Sie haben Wort gehalten.
    Archivfoto: Reiner Terhorst
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„Trotz der Einschränkungen und Herausforderungen, die uns die Pandemie abverlangt, sind wir zuversichtlich in das neue Jahr gegangen und freuen uns auf zahlreiche spannende Begegnungen mit Kunst und Künstlern.“ Sabine Falkenbach strahlt förmlich bei der Vorstellung des neuen Programms des Mülheimer Kunstvereins.

Die engagierte Kunstexpertin und Museumspädagogin hatte bei der Zusammenstellung sowohl die eigene Stadt als auch vielsprechende Ausstellungen, Jubiläen und die mitunter bahnbrechende Architektur bedeutender Kunsthäuser im Blick. So gab es Ende Januar noch einmal einen Besuch im Duisburger Museum Küppersmühle (MKM), wo neben der im imposanten Gebäudestruktur die Ausstellung von Andreas Gurski, dem aktuell teuersten Fotografen der Welt, in Augenschein genommen wurde,

„Mit der Eröffnung des spektakulären Erweiterungsbaus verfügt das Museum über 6000 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit neuer Sammlungspräsentation“, berichtet Falkenbach von den begeisterten Reaktionen „ihrer“ Teilnehmer. Man könne mehrere Tage dort verbringen, meint sie „Und das“, lacht sie vielsagend, „gilt aber auch für die meisten unserer künstlerischen Ausflugstouren.“

Gipfeltreffen der
Expressionisten

Weiter geht es am Samstag, 19. Februar. Dann steht ein Besuch des Wuppertaler Von-der-Heydt-Museums an. Dort wird auf vielfachen Wunsch der Kunstverein-Mitglieder die Ausstellung der Künstlergruppen „Brücke“ und „Blauer Reiter“ angeschaut, die die Mülheimer Programmmacherin als „expressionistisches Gipfeltreffen“ bezeichnet.

Am Samstag, 23. März, wird im Kunstpalast Düsseldorf die Ausstellung „Ich. Liebermann“ angesteuert, die Max Liebermann als Wegbereiter der Moderne in Deutschland vorstellt. Am Mittwoch, 4. Mai, wird ein „leuchtendes Beispiel“ besucht. So bezeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor wenigen Tagen das Essener Folkwang-Museum, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert. Das Jubiläum lässt sich der Kunstverein natürlich nicht entgehen. Das sei eine Pflicht, die schnell zur Kür werde, denn mit der Ausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ werden hier bedeutende Sammlungen der Moderne zusammengefasst.

Durch die zusätzliche Ausstellung einiger ostasiatischer Werke gibt es ein Aufeinandertreffen von Ost und West, wodurch gezeigt werden soll, dass die Kunst des Impressionismus auch in Japan seit Jahrzehnten wertgeschätzt wird und Einfluss auf zeitgenössische Kunst hat. „Diese einmalige Kombination verschiedener Kulturen wird nun im Museum Folkwang auf einzigartige Art und Weise dargestellt“, so Sabine Falkenbach.

Vorfreude auf
die Documenta

Kunst im Doppelpack gibt es am Samstag, 4. Juni. Dann geht es nach Köln. Im Kolumbia Museum, das einen spektakulären Neubau mit einer alten Kirchenruine verbindet, wird die Ausstellung „In die Weite – Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“ angeschaut. Anschließend geht es in den Kölner Skulpturenpark, zwischen Rhein, Zoo und der Flora gelegen. Dort besuchen die Mülheimer Kunstreisenden die inzwischen zehnte Ausgabe der KölnSkulptur mit dem Titel „ÜberNatur – Natural Takeover“.

Die Kölner Skulpturenausstellung ist nicht die einzige renommierte Ausstellungsserie, die 2022 zu sehen ist. Noch prominenter ist die Documenta in Kassel. Sie gilt nach wie vor als bedeutendste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst und zieht alle fünf Jahre hunderttausende Kunstbegeisterte aus aller Welt an. Und die hat der Kunstverein am Samstag, 23. Juli, auf dem Schirm.

Neben den Ausstellungsfahrten mit Blicken über den Tellerrand werden aber auch andere beliebte Formate wieder aufgenommen, wie etwa Atelierbesuche. Am Mittwoch, 16. März, ist man zu Gast beim Mülheimer Künstler Dirk Salz an der Aktienstraße, der im vergangenen den Ruhrpreis erhalten hat.

Starke Frauen
im Filmporträt

Ebenfalls im März noch wird auch die Reihe Film und Kunst in der Galerie d’Hamé fortgesetzt. Nachdem in der Themenreihe „Starke Frauen“ bereits Meret Oppenheim und Maria Lassnig vorgestellt wurden, wird am Donnerstag, 31.März, ein Film über die Bildhauerin Louise Bourgeois gezeigt.

Das Programm für das erste Halbjahr ist also in trockenen Tüchern und ist bei den Kunstinteressierten bereits auf große Resonanz gestoßen. Sabine Falkenbach indes hat bereits das zweite Halbjahr im Visier. Sie plant Besuche in der Sammlung Philaria in Düsseldorf, der Kunstsammlung NRW und auch des Wallraf-Richartz-Museums.

INFORMATIONEN

>Anmeldungen und weitere Infos zu Terminen, Uhrzeiten, weitere Inhalte, Treffpunkte und Kostenbeteiligungen erteilt Sabine Falkenbach unter Tel. 0173 / 9274987 oder per Mail an info@muelheimer-kunstverein.de. Das komplette Programm für das erste Halbjahr dieses Jahres bis in den Juli gibt es unter www.muelheimer-kunstverein.de.

> Der Mülheimer Kunstverein hat derzeit über 300 Mitglieder, würde sich aber über Zuwachs freuen, um den Stellenwert der Kunst in unserer Stadt zu stärken. Zudem erhalten die Mitglieder satte Rabatte bei den Ausflugsfahrten. Der jährliche Mitgliedsbeitrag liegt bei 35 Euro. 50 Euro zahlen Ehepaare, Schüler, Studierende und Auszubildende fünf Euro. Künstler sind mit zehn Euro dabei.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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