Zsuzsa Debre hat in Mülheim musikalische Akzente gesetzt und viele Projekte auf den Weg gebracht
„Ich will die Menschen für die Musik begeistern“

Zsuzsa Debre hat schon mit sechs Jahren intensiven Geigenunterricht erhalten. Sie ist nicht nur eine exzellente Musikerin, sondern hat auch viele eigene Projekte auf den Weg gebracht.       Foto: Volker Beushausen
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  • Zsuzsa Debre hat schon mit sechs Jahren intensiven Geigenunterricht erhalten. Sie ist nicht nur eine exzellente Musikerin, sondern hat auch viele eigene Projekte auf den Weg gebracht. Foto: Volker Beushausen
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„Ich bin seit 30 Jahren Ruhrpottlerin, und das mit vollem Herzen.“ Die Geigerin Zsuzsa Debre, die in Mülheim schon so manche musikalische und kulturelle Akzente gesetzt hat, erhebt ihre Stimme, bewegt die Hände und lässt ihre Augen strahlen. Ganz so, wie man es bei einem Energiebündel mit ungarischem Blut in den Adern erwartet.

Im romantischen Donautal in Ungarn geboren, wurde ihr die Liebe zur Musik offensichtlich schon in die Wiege gelegt. Bei ihrer weiteren Entwicklung hat der Großvater eine wichtige Rolle gespielt. Früh hat er die Neigungen, die „angeborene Musikalität“ und das Talent seiner Enkelin entdeckt. Die Zeit mit der Spielzeuggeige war für die kleine Debra nur eine Episode.

Intensiver Geigenunterricht

Mit sechs Jahren erteilte ihr der Großvater richtigen und intensiven Geigenunterricht, natürlich auf einer richtigen Geige. Mit den Jahren wuchs neben der Liebe zur Musik auch ihr künstlerisches Können, so dass sie schon im Alter von neun Jahren an zahlreichen Wettbewerben und Konzerten teilnahm.

„Schon als kleines Kind habe ich von der Geige geträumt, von Kammermusik und von Projekten, die meine eigene Handschrift tragen“, berichtet die „Ruhrpott-Ungarin“ in unserem Gespräch. Und von diese erträumten Projekten hat sie schließlich im gesamten Ruhrgebiet, ganz besonders in „ihrem“ Mülheim etliche zur Realität werden lassen. Vielbeachtet und hochgelobt.

Aber vor den Preis haben die Götter bekanntlich den Schweiß gestellt. Nach einer musikalischen Ausbildung im Konservatorium in Györ absolvierte sie ihr Studium an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Zu ihren Professoren zählten weltbekannte Geiger wie Dénes Zsigmondy und János Pallagi. Mentoren wie György Pauk, Sándor Végh und Tibor Varga förderten und prägten ihre musikalischen Entwicklung. 1989 schloss sie ihr künstlerisches Diplom mit der Note „sehr gut“ ab. Das stete Pendeln zwischen dem Donautal und der lieb gewonnenen neuen Heimat im Ruhrtal wurde fast zum Alltag. Ungarische Musiker gastierten in Mülheim und Mülheimer in Ungarn.

Raum für eigene Ideen

In den 90er Jahren spielte Zsuzsa Debre im Orchester der Philharmonia Hungarica und bei den Düsseldorfer Symphonikern. In den Folgejahren gründete sie auch in unserer Stadt eigene Ensembles, darunter das erfolgreiche „Ensemble de Pré“. Neben Auftritten als Solo-Künstlerin und als 1. Geige in verschiedenen Formationen war sie auch als Konzertmeisterin im Bottroper Kammerorchester und im Orchester Oberhausen tätig. Mehr und mehr aber hat sie aber ihr Wirken auf eigene Projekte gelegt. Dabei nahm und nimmt Mülheim einen ganz besonderen Platz ein. „Hier ist ganz viel Raum für Kreativität und eigene Idee. Das habe ich noch in keiner anderen Stadt so nachhaltig erfahren“, sagt sie. Es klingt fast wie eine „Liebeserklärung“ für und an Mülheim.

Die Gründung  des Kulturhauses Villa Zsuzsa im Jahr 2013 war für sie ein weiterer Meilenstein. Weil sie dort Großes auf den Weg gebracht, wurden die Räumlichkeiten schnell viel zu klein. „Eigentlich trauere ich der Villa Zsuzsa heute noch nach, aber es gab und gibt ja jetzt andere Möglichkeiten, viele Menschen für die Musik zu begeistern“, blickt sie zurück und gleichzeitig nach vorne.

Beethovens 250. Geburtstag

Ihre Hafenkonzerte im Mülheimer Stadthafen, eine ganz besondere „Wassermusik“, hat weit über die Grenzen der Region hinaus für Furore und Begeisterung gesorgt. Die Reihe soll und wird fortgesetzt werden, und das im kommenden Jahr mit einer zusätzlichen Motivation. Denn dann feiert die Musikwelt den 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Zwar hat Händel die „Kleine Wassermusik“ komponiert, aber die „Wassermusik im Mülheimer Stadthafen“ soll von der Handschrift oder besser gesagt, von den Noten Beethovens dominiert werden. Die Planungen laufen bei der Zsuzsa Debre auf Hochtouren. Sie geht eifrig Klinken putzen, um Sponsoren und Unterstützer ins Konzertboot zu holen.

Aber auch kleinere Konzerte stehen an. Noch in diesem Jahr wird sie im Alloheim im Stadtquartier Schloßstraße gastieren, in der Dezentrale und im Zunftmeister, denn sie will und wird ihr Mülheim immer in vorderster Linie berücksichtigen. Nähere Informationen zu Projekten und Terminen gibt es unter www.zsuzsa-klangwelten.com.

Zsuzsa Debre hat schon mit sechs Jahren intensiven Geigenunterricht erhalten. Sie ist nicht nur eine exzellente Musikerin, sondern hat auch viele eigene Projekte auf den Weg gebracht.       Foto: Volker Beushausen
Mit den Konzerten im Stadthafen hat Zsuzsa Debre auch überregional viel Lob und Anerkennung erfahren. Die Reihe soll fortgesetzt werden.     Foto: PR-Fotografie Köhring/SM
Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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