Schatzsuche - Strandgut


Schatzsuche - Strandgut

Endlich Urlaub! Wer freut sich nicht auf die schönen Wochen im Jahr,
in denen man sich erholen, neue Menschen und Länder kennen lernen kann.
Über lange Zeit wird eine solche Reise geplant, in Katalogen geblättert, lockende Fotos von Traumzielen sehnsüchtig angeschaut, und sieht vor dem geistigen Auge alles so wie man es sich ausmalt oder die Phantasie vorgaukelt.
Am Meer träumen, schwimmen, in der brennenden Sonne schmoren, Sehenswürdigkeiten bewundern und was man sonst alles anstellen und erleben kann.

Den Kindern erschien das immer schon wie die Ansage für eine Fahrt ins Paradies. In den kleinen Köpfen purzelten die Gedanken kunterbunt durcheinander. Mit Begeisterung wurde geplant und den Sommerferien entgegengefiebert. Pacos Eltern würden in diesem Jahr keinen Urlaub machen können, darüber war der Kleine sehr traurig denn die meisten Freunde waren ja fort, und so hatte Pia so lange gebettelt bis wir zustimmten dass wir ihren kleinen Freund mit in die Ferien nehmen würden. Die Eltern waren schnell einverstanden, und die beiden Unzertrennlichen freuten sich riesig.

Sie liebten das Meer das so silbrig in der Sonne glitzerte,
waren kaum aus dem Wasser zu bekommen, es sei denn der Hunger plagte sie sehr. Dann aber ging es schnell wieder zu den Freunden zurück um weiter kunstvolle Burgen zu bauen, schlammige Rittergräben anzulegen,
die kleinen `Burgfräulein´ mit Muschelkettchen zu schmücken,
Ball zu spielen oder sonstige Strandspiele auszuprobieren.

Hin und wieder gab es auch die beliebten, langen Strandspaziergänge
um kleine Schätze zu finden.
Die Freude war immer groß, egal ob es besonders schöne Muscheln waren in besonderen Formen oder auch mit vielfältigem Perlmuttschimmer.
Bei jedem Fund war die Begeisterung grenzenlos.

Hin und wieder gab es auch kleine Krebslein die bei ihrem seltsamen und wahnsinnig schnellen Seitengang beobachtet wurden, besondere Steine in verschiedensten Größen, bizarren Formen und Farben.
Das alles gehörte einfach zu unbeschwerten Ferienfreuden und Abenteuern dazu.

Wir als Eltern hatten eben solche Freude an dem Vergnügen der Kinder und liebten auch diese kleinen Entdeckungsreisen sehr,
die viele Fragen bei den Kindern aufkommen ließ und gute Antworten und plausible Erklärung erforderten.

So hatte jeder auf seine Weise gute Unterhaltung und alle miteinander erlebten eine wundervolle erholsame unbeschwerte Zeit.

Mit Beute reich beladen die bei Paco in der Taucherbrille,
bei Pia im Eimerchen gebunkert wurde, trat man dann irgendwann den Rückweg an.
Unbemerkt war einige Zeit vergangen und lauthals wurde bald nach einer Erfrischung gerufen.
Also steuerten wir auf den nächsten offenen Strand-Pavillon zu um den großen Durst zu löschen, die Kinder um genüsslich ein dickes Eis zu schlecken.

Durch den feinen weißen Sand glitzerten auch wieder kleinste Steinchen
und sonstiges Kleinod für kleine Piraten und Seemannsbräute die auf Schatzsuche waren.

Hin und wieder hob man so ein winziges Teilchen auf um es genau zu betrachten. Nach eingehender Prüfung wurde entschieden ob es würdig genug sei in der Schatztruhe zu landen.
Sie wurde immer gerne in der anderen Zeit des Jahres hervorgeholt um sehnsüchtig angeschaut und an solche Erlebnisse und fröhliche, gemeinsame Ferien erinnert zu werden.

Pia und Paco bückten sich plötzlich und starrten fasziniert auf einen kleinen Stein. Sie hoben ihn auf, und konnten ihn nicht genug bewundern.
Was hatten sie nur gefunden dass ihre Blicke förmlich dort festkleben ließe fragten wir uns.
Schon kamen beide aufgeregt angelaufen und präsentierten mit strahlenden Augen den kleinen Schatz.
Pia öffnete ihre Faust, streckte ihre kleine sandige Hand flach aus
und gab den Blick frei auf einen kleinen rötlich braunen Stein in der exakten Form eines Herzchens. Das war er, der Schatz des Jahres.

Wenn die beiden später still im Zimmer spielten wussten wir genau:
nun wurde die kleine Schatztruhe wieder geöffnet,
Geschichten rund um alle Funde erzählt und sich zurückgeträumt. "Weißt du noch" hörte man manchmal durch die Türe Pias helle Stimme wispern.
Dann etwas bestimmter Pacos dunklere Stimme:
" Na klar, das waren supertolle Ferien."

Seither ist das kleine steinerne Herzchen vom Sandstrand
zum Symbol ihrer Freundschaft geworden.

Autor:

Evelyn Gossmann aus Mülheim an der Ruhr

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