VHS auf dem Prüfstand

Foto: PR-Foto Köhring/JA

Es gärt gewaltig in den Räumen der Heinrich-Thöne-Volkshochschule (VHS)an der Bergstraße: Die Zukunft des Gebäudes an der Bergstraße steht wieder einmal zur Diskussion.

Die Überlegungen um Veränderungen bei der VHS sind nicht neu. Im Haushaltssicherungskonzept des Jahres 2011 forderten SPD und CDU die Verwaltung auf, ein „Konzept zur Zukunftssicherung der VHS“ zu erstellen.
Bis Mitte 2012 sollte das Konzept vorliegen. Geprüft werden sollten „Synergien mit der Kernverwaltung, ... interkommunale Kooperationen sowie Überlegungen zur Dezentralisierung der VHS ...“. Doch auf ein entsprechendes Konzept der Verwaltung warten beide Fraktionen bis heute. „Zunächst muss die Kulturamtsleitung ihre vom Rat aufgegebenen Hausaufgaben erledigen, die seit mehr als einem Jahr überfällig sind“. Das fordert Wolfgang Michels, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Aus Kreisen der VHS verlautete auf Nachfrage der MW, dass die VHS entsprechende Überlegungen und Fakten bereits im Frühjahr vergangenen Jahres an die Verwaltung weitergeleitet habe. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, heißt es weiter.

„Ja, das Gutachten ist noch nicht da“, bestätigt auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Dieter Wiechering. „Aber angesichts der interkommunalen Überlegungen, möglicherweise nur einen VHS-Leiter für Mülheim, Duisburg und Essen zu etablieren, braucht die Vorlage eines Verwaltungskonzeptes Zeit. “

Die Mülheimer VHS-Leitungsstelle ist seit Herbst vergangenen Jahres unbesetzt und auch die Stellen in Essen und Duisburg stehen vor einer Neubesetzung.

Der Dezernent, so Wiechering, suche derzeit nach Erfahrungen in diesem Bereich. Wiechering bestätigt auch, dass eine Dezentralisierung geprüft werden solle: „Aber ergebnisoffen. Wie immer ein Konzept aussieht, es muss sowohl für in der Fraktion als auch in der Partei tragfähig sein“, betont der Fraktionsvorsitzende.

Ein klares „Nein“ zur Dezentralisierung kommt indes von Arno Klare, SPD-Kandidat für den Bundestag. Er hatte mit seinem Vorschlag, die VHS in die Innenstadt für Aufregung gesorgt.„Wenn das jetzige Gebäude zur Diskussion steht, dann muss man über Alternativen nachdenken“, erklärt Klare seinen Vorschlag. „Das VHS-Gebäude mit seinen rund 6500 Quadratmetern ist 1979 für den Bedarf von 220.000 Mülheimern eröffnet worden. Heute leben in Mülheim rund 168.000 Menschen. Die Kurse könnten durchaus im ehemaligen MST-Gebäude mit seinen 3000 Quadratmetern sowie in den Räumen des Medienhauses und es Kunstmuseums stattfinden. Damit würden die Räume optimal ausgelastet und die Innenstadt zusätzlich belebt.“ Eine Dezentralisierung und Verlagerung von Kursen in Schulen sei kaum möglich. „Die VHS bietet Kurse von 8 bis 22 Uhr an. Allein das zeigt, dass ein festes Haus nötig ist. Angesichts der Kurskosten erwarten die Teilnehmer ein vernünftiges Umfeld.“

Die Sanierung der VHS beziffern alle befragten Politiker auf rund sechs bis sieben Millionen Euro. Doch woher diese Zahl stammt, weiß so genau keiner von ihnen.

„In den Haushaltsplan 2012 und 2013 sind rund 1,6 Millionen Euro eingestellt. Sie dienen dem Erhalt des Gebäudes, der Modernisierung und Anpassung an neue Gesetzesregelungen. Das VHS-Gebäude ist in keinem schlechten Zustand. Nach über 30 Jahren Nutzung ist natürlich ein gewisser Sanierungsbedarf für die 7500 Quadratmeter Fläche vorhanden.“ Das erläuterte Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice der Stadt, auf Nachfrage der MW.
Die in der Öffentlichkeit genannte Investitionssumme von rund 7 Millionen Euro für die Sanierungen stammten nicht vom Immobilienservice, so Buchwald.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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