"Falscher Polizist" verhaftet - Senioren betrogen: 48-jähriger Familienvater türkischer Nationalität dringend tatverdächtig

Die Polizei warnt vor "falschen Beamten". Foto: Archiv
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Am Donnerstagmittag, 4. Oktober, gegen 14 Uhr nahm eine Ermittlungskommission der Essener Polizei in Oberhausen einen dringend tatverdächtigen Mann fest. Dem 48-jährigen Familienvater türkischer Nationalität wird vorgeworfen, gemeinsam mit unbekannten Mittätern Senioren in Mülheim, Essen und Oberhausen betrogen zu haben.

Mittäter riefen vermutlich aus der Türkei ausgesuchte Telefonnummern an, von denen sie hofften, dass ältere Menschen am anderen Ende abheben würden. In diesen Fällen gaben sie sich als Polizeibeamte aus und ängstigten die Angerufenen mit angeblich unmittelbar bevorstehenden Straftaten. Meist schilderten sie, dass die Polizei aus beschlagnahmten Unterlagen wisse, dass Straftäter auf dem Weg zu ihnen seien.
Zu ihrer eigenen Sicherheit wurden die älteren Mitbürger dann aufgefordert, das gesamte Bargeld und ihren Schmuck an die Polizei zu übergeben. Manchmal riefen die Betrüger mehrmals an, ständig bemüht, die Angst der Menschen weiter zu erhöhen und letztendlich möglichst hohe Beute zu machen. Kurz nach den Anrufen erschienen die angekündigten "falschen Polizisten" und holten Geld, Schmuck, Münzen oder andere wertvolle Gegenstände bei den geschockten Menschen ab. Zu spät erkannten die Betrogenen, dass sie Opfer von Straftätern geworden waren, die sich professionell als Polizisten ausgegeben hatten.

Viele Fälle sind bekannt geworden

Die Ermittlungskommission beschäftigt sich seit Wochen mit vielen solcher Fälle, wo sie manchmal die Opfer in längeren Gesprächen überzeugen müssen, dass ihr Hab und Gut nicht sicher bei der Polizei aufbewahrt wird und sie offenbar von "falschen Polizisten" betrogen wurden. Wie schwer die Opfer unter den Straftaten zu leiden haben, erfahren kurz darauf auch die Kollegen des Kriminalkommissariats Prävention und Opferschutz. Für manche Opfer ist das Erlebte dermaßen traumatisierend, dass sich ihr Leben grundsätzlich ändert. Die Dunkelziffer in diesem Deliktsbereich, dürfte nach Einschätzung der Polizei sehr hoch sein.

"Falsche Polizisten" enttarnen

Um solchen Straftätern wirksam begegnen zu können, bitten die Polizei um erhöhte Vorsicht. Die Polizei ruft niemals an und fragt nach Geld, Schmuck oder anderen Wertsachen. Auch die Notrufnummer 110 wird nicht auf dem Telefondisplay übertragen, auch wenn ein Anrufer das behaupten sollte. Bei verdächtigen Anrufen sollte das Gespräch beendet und die Notrufnummer 110 gewählt werden. Je schneller die Polizei informiert wird, umso größer sind die Möglichkeiten zu helfen. 

Die Polizei warnt vor "falschen Beamten". Foto: Archiv
Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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