TBV müssen kranke Bäume fällen
Ahorn in Velberter Waldstück ist von Rußrindenkrankheit befallen

Oberforstrat Peter Tunecke, Geschäftsbereichsleiter Forst der Technischen Betriebe Velbert (TBV), musste das Fällen einiger Bäume veranlassen. Seit heute ist ein Sennebogen (auch Fall-Bagger genannt) im Wald zwischen Höhen- und Waldweg im Langenhorst im Einsatz. Dort sind vermehrt Bergahorne von der Rußrindenkrankheit befallen. | Foto: Maren Menke
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  • Oberforstrat Peter Tunecke, Geschäftsbereichsleiter Forst der Technischen Betriebe Velbert (TBV), musste das Fällen einiger Bäume veranlassen. Seit heute ist ein Sennebogen (auch Fall-Bagger genannt) im Wald zwischen Höhen- und Waldweg im Langenhorst im Einsatz. Dort sind vermehrt Bergahorne von der Rußrindenkrankheit befallen.
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Von der sogenannten Rußrindenkrankheit werden zwar Bäume befallen, doch auch für Mensch und Tier ist sie nicht ungefährlich. Die Sporen des Pilzes können allergische Reaktionen auslösen. Für Peter Tunecke der ausschlaggebende Grund, befallene Bäume in Velbert zu fällen.

Angst und Panik bekommen, das brauche man nicht, so der Leiter des Geschäftsbereiches Forst bei den Technischen Betrieben Velbert (TBV). In dem Waldabschnitt zwischen dem Höhenweg und dem Waldweg im Ortsteil Langenhorst sieht er aber großen sowie vor allem schnellen Handlungsbedarf. "In diesem kleinen Naherholungsraum sind rund ein Drittel bis die Hälfte aller Ahornbäume befallen", erläutert der Experte. "Und der Anteil an Ahorn liegt in diesem Mischwald bei rund zehn Prozent."

Bäume drohen auf Straßen und Häuser zu fallen

Zahlreiche Spaziergänger mit und ohne Hund sind auf den Wegen des Waldes unterwegs, auch viele Kinder halten sich zwischen den Bäumen auf, denn hier liegt ein Bolzplatz, der gerade im Sommer Treffpunkt für Jungen und Mädchen ist. "Diese jungen Bürger gilt es zu schützen!" Denn trifft der Ball nicht das Tor, sondern den Stamm eines kranken Baumes, werden die Sporen entsprechend durch die Luft gewirbelt. Allergische Reaktionen können die Folgen sein, dazu zählen Atemnot, Fieber oder Schüttelfrost. "Die Symptome klingen meist nach wenigen Stunden oder Tagen wieder ab", weiß der Förster, der eine weitere Gefahr in der Lage sieht: "Der kleine Waldabschnitt liegt zwischen drei Straßen, der Langenhorster Straße, dem Waldweg und dem Höhenweg." Besonders am Wald- und am Höhenweg liegt die Wohnbebauung dicht an den Bäumen. "Die befallenen Bäume sterben schnell ab und verlieren entsprechend ihre Standfestigkeit. Wir müssen sie also schnell fällen, bevor sie auf die Straßen oder Häuser fallen."

Erst vor wenigen Tagen wurde durch die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Forst festgestellt, dass die Rußrindenkrankheit - die vor allem Bergahornbäume befällt - nun erstmals auch in Velbert aufgetreten ist. Die entsprechenden Maßnahmen - das Fällen der erkrankten Bäume - haben am heutigen Dienstag begonnen. Mit einem Sennebogen werden zunächst die Kronen gekappt und dann weiter die Stämme runter geschnitten. "Bis Ende der Woche wollen wir damit fertig sein", so Tunecke, der betont, dass auf mögliche Vogelnester und Ähnliches natürlich entsprechend geachtet wird. "Das Holz wird zwischengelagert und geht in die Verbrennung", so Peter Tunecke weiter. "Für eine weitere Verwertung kann es nicht verkauft werden." Der Geschäftsbereichsleiter weist darauf hin, dass während der Baumfällung aus Sicherheitsgründen der Wald und ebenso der angrenzende Bolzplatz nicht betreten werden dürfen und deshalb diese Flächen gesperrt sind. Auch ein Parkverbot in den umliegenden Straßen wurde eingerichtet, damit das Großfahrzeug entsprechend Platz hat. Eine Fachfirma wird im maschinellen Verfahren die Fällungen nach den Empfehlungen des Waldschutzbeauftragten des Landesbetriebes Wald und Holz NRW durchführen.

Grund ist die Extremwetterlage in 2018

"Der Grund für solch einen Schädlingsbefall ist die Extremwetterlage in 2018 mit der heißen und trockenen Wetterperiode, die mehrere Monate dauerte." Die Bäume seien gestresst und Schadorganismen, die sich schneller entwickeln, haben daher bessere Möglichkeiten, sich zu verbreiten.

Weitere Informationen:

1. Die Rußrindenkrankheit befällt neben den Bergahornbäumen in seltenen Fällen auch Spitz-, Silber- und Feldahorne. Verantwortlich dafür ist ein Schlauchpilz mit Ursprung in Nordamerika. Die eingewanderte Pilzart "Cryptostroma corticale", die in Deutschland das erste Mal im Jahr 2005 beschrieben wurde, verbreitet sich über Sporen.
2. Bei wenigen Menschen können bei intensivem Kontakt mit den Sporen - insbesondere gilt dies für die mit der Fällung beauftragten Forstwirte - allergisch bedingte Entzündungen der Lungenbläschen auftreten. Die Folgen können Atemnot, Fieber oder Schüttelfrost sein. Die Symptome klingen meist nach wenigen Stunden oder Tagen wieder restlos ab.
3. Fatale Folgen hat die Krankheit für die Bäume selbst: Zunächst treten Schleimflussflecken am Baumstamm auf, die Rinde und weitere Schichten reißen auf oder platzen ab. Im weiteren Verlauf wird dann schließlich auf dem Holz ein schwarzer, ascheartiger Belag sichtbar, auf dem sich die Sporen befinden. Im Baum setzt im Laufe der Erkrankung Weißfäule ein. Die Folge: Der Baum ist bereits nach sechs bis acht Wochen nicht mehr stabil und muss gefällt werden.

Ein weiterer Bericht zu dem Thema:
1. https://www.lokalkompass.de/velbert/c-natur-garten/stuerme-setzten-velberter-waeldern-zu_a1012977

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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