Historisches aus Dortmund - Teil 2
Hochzeiten und der Stutenmond

Foto: Symbolbilder Weißbrot & Mond - Bilder: Pixabay

Im alten Dortmund wurden die ersten Wochen nach der Hochzeit, eine Zeit, die wir heute als Flitterwochen bezeichnen, auch „Stutenmond“ genannt. Hier erfahren Sie, woher diese kurios klingende Bezeichnung stammt.

Wenn man sich vor Augen führt, dass man in englischsprachigen Ländern auch gerne vom „Honeymoon“ spricht, wird die Bedeutung wohl schon etwas klarer. Mond ist in diesem Zusammenhang mehr als Monat zu verstehen. In dieser Zeit sollen Frischvermählte ja alles durch die „rosarote Brille“ sehen und der Volksmund sagt, dass in der jungen Liebe alles süß und eitel Honig sei.

Aufgrund der fehlenden Einflüsse der heute an jeder Ecke präsenten und international tätiger Süßwarenkonzerne war es im Dortmund der damaligen Zeit eben der Stutenmond. Auf den Tellern der Stadtbewohnerinnen und Bewohner war Schwarzbrot und Pumpernickel stets präsent. Einzig an den Festtagen legte man sich auf das Schwarzbrot zusätzlich noch eine Scheibe Weißbrot, allgemein Stuten genannt.

„Hä es utm Stutenmond noch nich herut“ soll ein typischer Ausspruch gewesen sein, um darauf zu verweisen, dass jemand auch nach der Hochzeit noch auf Wolke 7 schwebte.

Geschätzt im Hause Hohenzollern

Der preußische König Wilhelm IV. besuchte gerne und häufig die freie Reichsstadt Dortmund, dies war auch im Jahre 1852 wieder einmal der Fall. Als der Monarch in seine Residenz nach Berlin zurückgekehrt war, erreichte ein königliches Schreiben den Dortmunder Landrat Pilgrim. In diesem erhielt er den Auftrage, dafür zu sorgen, dass dem König für seine Gemahlin ein Brot übersandt würde. Dieses hätte ihm ausgezeichnet geschmeckt und trage einen Namen wie ein weibliches Pferd. Die Dortmunder wussten jedoch gleich, was ihr König wünschte, und sendeten einen Stuten auf die Reise in die Hauptstadt.

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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