ADAC-Umfrage zur persönlichen Mobilität
Die meisten sind eher unzufrieden

Der ADAC führte deutschlandweit unter Einwohnern und Einpendlern eine Befragung zur Zufriedenheit mit der persönlichen Mobilität durch. Hierbei belegte Duisburg im Vergleich der 15 größten deutschen Städte den letzten Platz.

Am unzufriedensten sind hier ÖPNV-Nutzer, Fahrradfahrer und Fußgänger. Bei den Autofahrern belegte die Stadt Platz 12, auch nicht gerade hervorragend.

Häufig wird auch die mangelnde Rücksicht der jeweils anderen Verkehrsteilnehmer bemängelt. Leute, ist es denn soooo schwer? Jeder von uns ist doch mal mit dem Auto, mal mit dem Fahrrad und mal zu Fuß unterwegs. Also müßte es doch möglich sein, sich in den jeweils anderen hineinzuversetzen und beispielsweise vor Öffnen der Autotür zu schauen, ob ein Radfahrer von hinten kommt. Oder nicht auf dem Fuß- oder Radweg zu parken. Oder wenn man schon als Radfahrer aus Angst vor dem dichten Autoverkehr auf den Bürgersteig ausweicht, muss man dort heizen wie ein Bekloppter? Kann man nicht Schritttempo fahren, so dass kein Fußgänger gefährdet wird? Und muß man als Fußgänger auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg unbedingt in Zweier- und Dreierreihen laufen, so dass kein Radfahrer mehr vorbeikommt? Und muß man als Fußgänger kreuz und quer über vielfahrene Straßen laufen, statt zumindest zu den Stoßzeiten die dafür vorgehehen Überwege zu nutzen?

Folgendes wurde besonders häufig bemängelt:

Unter Autofahrern fehlende Parkplätze und hohe Parkgebühren.

Unter Fahrradfahrern mangelnde Sicherheit und der Zustand der Radwege.

Unter Fußgängern mangelnde Rücksicht von Radfahrern und nicht zu vergessen auch E-Scooter-Fahrern.

Unter ÖPNV-Nutzern mangelnde Zuverlässigkeit und schlechtes Informationsmanagement bei Störungen. Außerdem fehlende Parkmöglichkeiten an den Haltestellen, um Park & Ride zu ermöglichen.

Verkehrstechnisch stehen unsere Städte vor großen Herausforderungen. Steigende PKW-Dichte und endlicher Platz stehen sich kontrovers gegenüber. Hinzu kommen noch Klima- und Umweltschutzaspekte, die ein "weiter so", also wie bisher den Autoverkehr stärker zu fördern als den bisher zu lange vernachlässigten Rad- und Fußverkehr, unmöglich machen. Zwar versuchen die Städte zunehmend, alternative Mobilitätslösungen zum PKW-Verkehr zu stärken, aber dies ist in der Regel langwierig und stößt nicht unbedingt sofort auf Zustimmung. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und festgefahrende Gewohnheiten zu ändern ist schwierig. Jemand wie ich, die für jede Strecke neu entscheidet, ob es unter Praktikablitätsgesichtspunkten nun besser ist, per Bus & Bahn zu fahren oder mit dem Auto oder ( seltener, da die meisten Strecken dafür zu gefährlich sind ) auch mit dem Fahrrad, ist eher die Ausnahme. Ich merke das auch immer im Bekanntenkreis, wie Leute völlig verzweifelt sind, wenn das Auto in der Werkstatt ist und mich anschauen, als käme ich von einem anderen Stern, wenn ich sage: "Dorthin fährt doch auch ein Bus."

Wie man die Menschen bei einer Verkehrswende mitnimmt, wird wohl eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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