Geht das Walsumer Allwetterbad baden? Lokalpolitiker kritisieren Sparvorschlag!

Er ist nur einer von vielen Sparvorschlägen im Haushaltssanierungsplan des Stadtrates. Doch die Walsumer Lokalpolitik möchte die Umwandlung des beliebten Walsumer Allwetterbades zum reinen Hallenbad nicht kampflos hinnehmen.

Nachdem in der vergangenen Woche bereits die Walsumer CDU scharfe Kritik an den Plänen geübt und den Erhalt des Bades in vollem Umfang gefordert hatte, sprechen sich nun auch die örtlichen Grünen gegen den Wegfall des Freibadbetriebes aus. Was beide Parteien unter anderem monieren: Es sei nicht belegbar, dass das erwartete Sparpotenzial durch die geplanten Maßnahmen überhaupt erreicht werde

Die Grünen vom Ortsverband Walsum fordern die Stadtverwaltung auf, den Einsparungsvorschlag im Haushaltssanierungsplan (HSP) zugunsten einer Freibadlösung für das Allwetterbad Walsum zurückzunehmen.

Nach einem Ortstermin der Bezirksfraktion und des Ortsverbandsvorstandes im Allwetterbad liegen den Walsumer Bündnis Grünen nach eigenen Aussagen genug Erkenntnisse vor, die dem Vorschlag der Stadtverwaltung und des Stadtsportbundes (SSB) vollkommen widersprechen.

Der Entwurf des Stadtsportbundes sieht vor, durch eine Umwandlung des Allwetterbades in ein reines Hallenbad jährlich bis zu 50 000 Euro einzusparen. Sie sollen durch eine Reduzierung bei den Betriebs- und Energiekosten sowie Einsparungen im Personalbereich erzielt werden. Diese Planzahlen aber seien rein hypothetisch und überhaupt nicht nachvollziehbar, monieren die Walsumer Grünen.

Ein weiterer Teil des Einsparungsbetrags soll nach Auffassung des SSB durch Wegfall der technischen Überprüfung des fahrbaren Hallendachs durch den TÜV beigesteuert werden. Diesem Vorschlag widerspricht die Bezirksfraktion der Walsumer Grünen. Ein reiner Betrieb des Allwetterbades als Hallenbad ist nach Meinung von Fraktionssprecher Franz Tews technisch nicht möglich.
Nach seinen Recherchen sei etwa die Belüftungsanlage des AWB Walsum für die hohen Temperaturen im Sommer gar nicht ausgelegt und unzureichend. Aufgrund der Sonneneinstrahlung durch die verglaste Seitenfront entstünden im Sommer hohe Temperaturen im Schwimmbereich, die einen angenehmen Aufenthalt im Allwetterbad unmöglich machten.

Nach der Umwandlung in ein Hallenbad wären also Umbaumaßnahmen am Belüftungssystem oder die Anschaffung einer neuen Klimaanlage zwingend notwendig.

Diese Maßnahmen wären mit hohen Kosten verbunden. Außerdem spare ein offenes Dach im Sommer die Heiz- und Energiekosten des Bades.
Nach Durchsicht der Besucherzahlen ab 2008 befürchtet Markus Laaks, Vorstandsmitglied OV Walsum, im Falle der Umwandlung einen erheblichen Rückgang der Besucherzahlen in den Sommermonaten und damit beträchtliche Mindereinnahmen, welche die erhofften Einsparungen innerhalb kürzester Zeit dahin schmelzen ließen.

All diese Bedenken zeigen nach Meinung der Walsumer Grünen, dass eine Einsparung wie vom Stadtsportbund vorgeschlagen und von Duisburg Sport ungeprüft als Planzahlenspiel übernommen, eher eine schnell konstruierte Luftbuchung darstelle, die nicht umsetzbar sei und damit die Aufgabe des Freibadbetriebs des Walsumer Bades kontraproduktiv und unnötig erscheinen lasse. „Außerdem hätten mit dem Wegfall des Freibadbetriebs in Walsum Kinder, Jugendliche und Familien im gesamten Duisburger Norden im Sommer keine Möglichkeit, unter freiem Himmel zu schwimmen“, fügt Jürgen Schröder, Sprecher des grünen Ortsverbands Walsum, hinzu.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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