Leichtsinn bedeutet Lebensgefahr
Todesfalle Rhein

Malerisch und schön ist der Rhein anzusehen. Die Polizei rät allerdings dringend davon ab, in dem Strom zu schwimmen. Jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen. | Foto: Jürgen Daum
  • Malerisch und schön ist der Rhein anzusehen. Die Polizei rät allerdings dringend davon ab, in dem Strom zu schwimmen. Jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen.
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  • hochgeladen von Marcel Faßbender

Jedes Jahr aufs Neue warnen Polizei und Rettungsorganisationen vor dem Baden im Rhein. Doch leider enden trotz unermüdlicher Warnungen jedes Jahr Schwimmversuche oder waghalsige Mutproben im Rhein tödlich.

Auch wer nur bis zu den Knien am Ufer im Wasser steht, kann durch die unvorhersehbaren Strömungen hineingezogen werden. Die Chancen, lebend wieder aus dem Rhein zu kommen, sind gering.
"Ich habe gerade für Eltern, die ihre Kinder am Ufer im Wasser spielen lassen, absolut kein Verständnis! Das ist - um es mal deutlich zu sagen - reiner Wahnsinn!", so Michael Blankartz von der Wasserschutzpolizei Duisburg.
Auch mutige Helfer setzen ihr Leben bei einer Rettung aufs Spiel. So endete die selbstlose Rettungsaktion eines 44-Jährigen im März 2014 tödlich: Der Mann war bei Köln in die Fluten gesprungen, um ein sechsjähriges Mädchen aus dem Wasser zu ziehen. Die starke Strömung riss ihn mit. Trotz einer groß angelegten Suchaktion mit Booten und Hubschraubern blieb der Helfer verschollen. Er wurde zwei Wochen später bei Kalkar tot geborgen. Das Mädchen war von Passanten aus dem Rhein gezogen worden und ebenfalls gestorben.
Mit dem Schrecken davon gekommen sind zwei Kinder im August 2020. Ein vierjähriger Junge war am Rheinufer bei Orsoy durch die Strömung in den Fluss gezogen worden. Seine zwölfjährige Cousine schwamm sofort hinterher und hielt seinen Kopf über Wasser. Für beide wäre das vermutlich tödlich geendet, wenn nicht der Schiffsführer der Fähre den Notfall beobachtet und blitzschnell reagiert hätte. Er ließ die Rampe runter und weitere Helfer konnten die Kinder auf die Fähre ziehen. (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/50510/4673471)
Im Jahr 2020 gab es vier volljährige Badetote im Rhein; 2019 waren es drei.
Gerade Erwachsene sollten die Gefahren kennen. Und doch werden diese so oft unterschätzt oder die Menschen überschätzen sich selbst.
Das scheinbar langsam und ruhig dahin fließende Flusswasser lädt ja geradezu ein, um sich an heißen Sonnentagen abzukühlen. Doch der Schein trügt. "Die Strömungsverhältnisse im Rhein sind für den Laien unberechenbar. Durch Schiffe, Brückenpfeiler und Buhnen kommt es zu Wirbeln, Strudeln und Strömungen, die man auf den ersten Blick nicht erkennt", Michael Blankartz und führt aus: "Selbst geübte Schwimmer haben keine Chance. Und schon gar nicht Menschen, die nicht schwimmen können und nur mal mit den Füßen ins Wasser wollen. Der Strömung zieht einen einfach rein."
So auch vergangenen Mittwoch (9. Juni) gegen 19 Uhr bei Orsoy geschehen. Ein 29 Jahre alter Mann ging laut Zeugenaussagen zum Schwimmen in den Rhein. Er rief noch um Hilfe und versuchte sich ans Ufer zu retten. Doch er ging unter und wurde nicht mehr gesehen. (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65858/4937411)
Die Polizei Duisburg rät den Bürgern: Suchen Sie zum Schwimmen und Baden Freibäder oder bewachte Seen auf. Wer den Eintritt spart, riskiert sein Leben: Todesfalle Rhein.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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