Lasst die Toten in Frieden ruhen
zur Diskussion um Natenom

Ein Fahrrad-Blogger stirbt bei einem Unfall, und Anhänger und Gegner streiten: War er ein Kämpfer für Gerechtigkeit und Märtyrer, oder war er ein Provokateur? Der Streit eskaliert soweit, dass eine für ihn errichtete Gedenkstätte verwüstet wird.
Hier wurde eindeutig eine Grenze zuviel überschritten.
Ich kannte Natenom nicht und kann daher nichts über seine Person sagen. Diskussionen darüber, inwiefern er vielleicht selbst an seinem Tod schuld war, helfen den Angehörigen allerdings nicht weiter, im Gegenteil.
Mein Onkel starb vor vielen Jahren bei einem schweren Autounfall auf dem Weg zur Frühschicht im VW-Werk. Seine übliche Fahrgemeinschaft war an dem Tag ausgefallen und er war mit jemand mitgefahren, den er gar nicht kannte. Was glaubt Ihr, wie sich meine Familie gefühlt hätte, wenn sie dauernd so etwas zu hören bekommen hätte wie "wäre er bloß nicht mit dem gefahren", "selbst schuld, wenn er mit jemand fährt, den ihm jemand anderes vermittelt hat, von dem er aber nichts weiter weiß, als dass er ebenfalls bei VW arbeitet und in Helmstedt wohnt"? Genauso werden sich Natenoms Angehörige auch fühlen, wenn sie diese Diskussionen mitbekommen. Also lasst es bitte sein, und lasst den Toten in Frieden ruhen.
Eines machen die Diskussionen allerdings wieder mal deutlich: Es gibt häufig Konflikte zwischen Autofahrern und Fahrradfahrern, wobei meiner Ansicht nach mal die einen, mal die anderen die Schuld tragen. Meiner Ansicht nach kann man diese Konflikte nur lösen, indem man den motorisierten und den nicht motorisierten Straßenverkehr konsequent trennt. Wie man das macht, zeigen die Niederlande und Dänemark - vielleicht holt man sich mal ein paar Berater von dort ins Land?

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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