SIE MACHTEN SICH AUF DEN WEG
KRIPPENERFAHRUNG 2021

St. Ludgerus
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Am letzten Sonntag (10. Januar) habe ich mich auf den Weg zur "Krippenerfahrung" in den Kirchen des Dekanates Dinslaken gemacht. Es gibt immer mehr Krippenfreunde, die sich für die verschiedenen und phantasievollen Krippen interessieren.
In Dinslaken, Hünxe, Voerde und Walsum gab es offene Kirchen, die die Besucher eingeladen haben, sich die Geburtsszene von Jesus anzusehen. Diese  gab es u.a. ausgeschmückt mit besonders regionalen Details oder inhaltlichen Botschaften.
Ich konnte natürlich nicht alle Kirchen besuchen, möchte euch aber hier einige Krippen bzw. Kirchen kurz vostellen, die ich gesehen habe.

St. Ludgerus in Walsum-Aldenrade:
Die Krippe wurde vom Holzbildhauer Michael Huber gefertigt und ist eine Jahreskreiskrippe mit drei Szenarien zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Sie wurde auf einer "Drehbühne" angebracht.
Auf den ersten Blick haben mir die Figuren mit einer erstaunlichen Farbenvielfalt nicht ganz so gut gefallen. Aber wenn man sich so umblickt, merkt man, dass in der Gestaltung der Krippenfassade die Architektur der Ludgerus Kirche aufgegriffen wurde. Alles in allem also ein stimmiges Bild. Allerdings finde ich, dass der Engel in der Krippenlandschaft etwas deplaziert wirkt. Er sieht aus, als wenn er gleich "abstürzt".

St. Josef in Walsum-Aldenrade:
Eine Krippe bestehend aus geschnitzten, angekleideten und beweglichen Holzfiguren aus den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Besonders gut haben mir die Gesichter der Hirten und Könige gefallen, die, wie ich finde, sehr viel ausdrücken.

St. Juliana in Walsum-Wehofen:
Die Krippe steht inmitten von sechs Tannen. Es wirkt wie im Wald. Die Figuren sind alt und wertvoll. Was mir besonders aufgefallen ist, war die Menge an Schafen. Oftmals gibt es Krippen, in deren Darstellung nur vereinzelte Schafe zu sehen sind. Aber hier ist es eine richtige Herde.

St. Dionysius in Alt-Walsum:
Hier gibt es eine zeitgemäße Krippendarstellung. In diesem Jahr erinnert sie an eine "Patchworkfamilie". Damit nimmt sie sich dem Thema der unterschiedlichen Lebens-, Liebes- und Familienformen an, die in unserer Gesellschaft existieren.
Zudem spielen die Symbole der Heiligen Drei Könige darauf an, was in der heutigen Zeit kostbar ist: Zeit für einander haben, Heilung und gesichertes Wissen.
Mir persönlich gefällt eine traditionelle Krippe besser, aber dennoch finde ich diese Krippendarstellung hier mutig, modern und weltoffen. Diese Einstellung sollte die katholische Kirche allerdings (meiner Meinung nach) auch öfter im Jahr nach Außen tragen und nicht nur zu Weihnachten.

St. Elisabeth in Walsum-Vierlinden:
Die große Krippenlandschaft in der Apsis der Kirche fällt einem schon beim Betreten der Kirche auf. Mir hat es gut gefallen, dass alles so weitläufig arrangiert war. Wenn Krippen zu "geknubbelt" sind, ist ihre Wirkung oftmals eingeschränkt.

Herz-Jesu in Walsum-Overbruch:
Die Krippenfiguren kommen aus Kevelaer und haben geschnitzte Gesichter, Hände und Füße. Ich fand die Krippe sehr wirkungsvoll aufgebaut. Neben der heiligen Familie im Mittelpunkt sind kleine eigenständige Szenen arrangiert.

St. Vincentius in Dinslaken:
Die Krippenfiguren sind beweglich und in auffällig bunte Gewänder gekleidet. Hier wurde perspektivisch gearbeitet, d. h. weiter hinten stehende Figuren sind kleiner als Figuren, die im Vordergrund stehen. Das kann man gut an den Hirten im Stall erkennen, die hinter Maria sind.
Trotzdem wirkt es vor der Krippe zu "geknubbelt". Zu viele Figuren, die zu nah und eng zusammen stehen.

St. Johannes in Eppinghoven:
In dieser Kirche gibt es zwei Krippen. Die ältere Krippe besteht aus bemalten Gipsfiguren.
Die Figuren der anderen Krippe sind Holzschnitzerarbeiten und recht groß, koloriert und bekleidet. Durch die große Krippe , die man zuerst beim Reinkommen sieht, geht die kleinere Krippe irgendwie unter bzw. gerät in Vergessenheit.

Die Krippenerfahrung fand dieses Jahr zum 18. Mal statt. Ich habe zum ersten Mal daran teilgenommen und werde auf jeden Fall auch im nächsten Jahr wieder dabei sein und mir die teilnehmenden Krippen und Kirchen ansehen, die ich in diesem Jahr nicht besuchen konnte.
Ich kann gar nicht sagen, welche Krippe mir am besten gefallen hat. Jede hat auf ihre Art etwas individuelles und besonderes. Ich finde die Aktion auf jeden Fall eine tolle Idee, da sie allen interessierten Menschen die Möglichkeit bietet, die Krippen (in der Kirche) in der näheren Umgebung zu besuchen. Man kommt über das Entdecken der phantasievoll und abwechslungsreich gestalteten Krippen ins Gespräch, zum Nachdenken und vielleicht auch zu manch tiefer theologischer Erkenntnis.
Einen Satz möchte ich zum Schluss noch nennen, dem ich nur zustimmen kann: "KRIPPEN SIND ETWAS FÜR DAS GEMÜT."

Meine Fotos befinden sich in der gleichen Reihenfolge wie die beschriebenen Kirchen.

Autor:

Nina Benninghoff aus Oberhausen

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