Physik-Studierende im Lab@Home
Holzstab und Nagel

Dozent Dr. Andreas Reichert beim Eintüten der Hausaufgaben. | Foto: UDE
  • Dozent Dr. Andreas Reichert beim Eintüten der Hausaufgaben.
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Was für schräge Post! Da steckt ein Sammelsurium aus Magneten, Blechstücken, Holzstab, Stahlfeder, Nagel und Millimeterpapier in einem Kuvert, in einem anderen eine halbe Brille mit Butterbrotpapier.

Hat da jemand seine Schubladen geleert? Ein Blick auf den Absender ..., es ist die Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE). 200 solcher Umschläge hat sie an ihre Studierenden verschickt – für Heimexperimente. In manchen war sogar etwas „Richtiges“: ein Optik-Kit.
In den Naturwissenschaften sind Versuche unverzichtbar. Nun aber sind die Labore für den Lehrbetrieb geschlossen, weshalb sich die Physik behilft – mit interaktiven Bildschirmexperimenten und eben dem Lab@Home: das Zuhause als Forscherwerkstatt.
„Die Studierenden im Grundschulfach Sachunterricht testen mit dem Kuvertinhalt beispielsweise die Eigenschaften von Magneten und das Dehnungsverhalten einer Feder. Oder sie nehmen einen Karton Tetra Pak und eine Taschenlampe, um Lichtleitern nachzuspüren“, beschreibt Professorin Heike Theyßen einige Aufgaben. Angehende Physiklehrer hingegen müssen aus dem Stück Brille und dem Stullenpapier eine Lochkamera bauen. „Sie lernen, wie sich mit einfachen Ideen spannende Physik vermitteln lässt, ohne dass es gleich im Frontalunterricht endet.“

Spannende Experimente

Alle Versuche müssen mit Videos und Fotos dokumentiert und an die Dozierenden geschickt werden. Unterstützt werden die Studierenden über die Lehrplattform Moodle, auf der verschiedene Foren eingerichtet wurden für Chats und Videomeetings.
Das Optik-Kit (Linsen, Polarisatoren und ein Gitter für spektroskopische Untersuchungen) ist ein Fall für Studierende der Chemie und der Medizinischen Biologie. Sie haben Hausaufgaben zur geometrischen Optik und Wellenoptik, müssen eigenständig Messungen durchführen und wissenschaftliche Aussagen treffen.
„Viele optische Phänomene kann man mit simplen Mitteln daheim beobachten. Es ist natürlich etwas knifflig und braucht Zeit “, sagt Dr. Oliver Schöps. „Die Studierenden haben wirklich gute Einfälle; manchmal überraschen sie uns sogar mit Varianten, an die wir gar nicht gedacht hatten.“
Beliebt unter den angehenden Grundschullehrer ist übrigens ein Experiment zum Rückstoßprinzip: Ein Luftballon muss an einer Schnur durch die Wohnung katapultiert werden.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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