"RAUSCH 3" IM THEATER AN DER RUHR
Dreifacher Premieren-Rausch

Das neue Plakatmotiv von RAUSCH 3. | Foto: Jess Johnson
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Die dritte Theater-Session der aktuellen Spielzeit am Theater an der Ruhr beginnt am 1. März und läuft, unterbrochen von einer Osterpause, bis zum 20. April - der letzte Rausch am Haus im Raffelbergpark ist somit auch der längste und eine willkommene Gelegenheit für die Mülheimerinnen und Mülheimer noch einmal vorbeizuschauen. Drei neue Theaterarbeiten warten bei RAUSCH 3 auf das Publikum, begleitet von einem reichhaltigen Programm aus Gesprächen, Konzerten und Workshops. 

Clownerie mit Tiefgang

Am ersten RAUSCH 3-Wochenende gibt es ein Wiedersehen mit Antonin Artaud: In einer traumgleichen Szenerie trifft die Bühnenfigur Artaud auf den „wilden Harlekin“. Dieses gleichnamige Erfolgsstück der Frühaufklärung ist in deutscher Erstaufführung (Regie: Roberto Ciulli) zu sehen und dient als Ausgangspunkt für Überblendungen mit den Outsider-Positionen des Antonin Artaud, dessen Bewusstsein hier durch die Jahrhunderte zu schweben scheint und zwischen Tragik und Komik schwankt. Am 3. März zeigt das Theater an der Ruhr in einer einmaligen Doppelvorstellung beide Artaud-Arbeiten von Roberto Ciulli hintereinander: Um 16:00 Uhr „Ich, Antonin Artaud - Le Mômo“ (Premiere war im August 2023), gefolgt von „Ich, Antonin Artaud - Der wilde Harlekin“. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, mit Roberto Ciulli bei dem italienischen Cocktail-Klassiker Negroni über beide Arbeiten zu sprechen.

Mülheimer lassen los

Ähnlich der sogenannten „Nubbel“-Verbrennung des Kölner Karnevals inszenieren subbotnik in „Was weg ist, ist weg?“ ein Fest der Gemeinschaft und des Loslassens. Gemeinsam mit dem Publikum und auf Grundlage von vorab geführten Gesprächen mit Menschen aus Mülheim und Umgebung gehen sie der Frage nach: Was gehört ins Feuer, was muss weg, um Platz für Neues zu machen? Was kommt nach dem Rausch? Aufgerufen waren die Mülheimerinnen und Mülheimer, ihren Ballast - sei er nun ganz konkret oder symbolisch - bei den subbotniks abzugeben. Das wird auch während der Aufführungen noch möglich sein und man kann sich auf einen ungewöhnlichen Abend freuen, der immer ein wenig anders sein wird und doch jedes Mal die große Frage nach dem Zusammenleben in der Stadt, in der Gemeinschaft stellen wird. Der Theaterchor der Mülheimer Petrikirche wirkt an diesem gemeinschaftlichen Theaterabend mit - es wird musikalisch! 
Premiere ist Samstag, den 02. März um 19:30 Uhr.

Abschied vom Ich

Philipp Preussʼ Inszenierung eines ganz klassischen Textes der Theaterliteratur lotet Bewusstseinsabgründe aus, die auch modernen Rausch-Erfahrungen nicht fremd sind: Worauf noch bauen, wenn selbst das eigene Ich nicht mehr verlässlich ist? Denn wenn Göttervater Jupiter hinabsteigt und in der Gestalt des thebanischen Herrschers Amphitryon, der gerade auf einem fernen Schlachtfeld einen Sieg errungen hat, eine berauschende Liebesnacht mit dessen Gattin Alkmene verbringt, ist jede Gewissheit dahin: Wer ist der echte Amphitryon, welcher Erfahrung ist zu trauen? In Heinrich von Kleists „Amphitryon“ wird der antike Komödienstoff um den doppelten Amphitryon zu einem verwirrenden und beunruhigenden Spiel um Identität, das bei aller Komik einen tiefen Riss in jedem von uns ausleuchtet.  Mit den unterschiedlichsten theatralen Mitteln wird in dieser Inszenierung die Verwirrung und Vervielfältigung auf die komische Spitze getrieben - das Team um Philipp Preuss aus Bühnenbildnerin Sara Aubrecht, Videokünstlerin Konny Keller und Kostümbildnerin Eva Karobath schafft ein eindrückliches Gesamtbild.
Premiere ist am 15.03. um 19:30 Uhr.


Einladendes Rahmenprogramm 

Wie auch bei RAUSCH 1 & 2 bietet das Rahmenprogramm die Gelegenheit, inhaltlich Aspekte zu vertiefen und lädt zum gemeinsamen Feiern und Staunen ein: Der bekannte Wissenschaftspublizist Stefan Klein spricht zum Thema „Traum & Bewusstsein“ (17.03.), der Psychotherapeut und Psychologe Gerhard Gründer von der Uni Mannheim widmet sich – ausgehend von der Opioid-Krise in den USA – der Frage: „Wie wollen wir leben?“ (am 10.03. zusammen mit dem Filmscreening von "All the Beauty and the Bloodshed" von Laura Poitras). Als musikalische Gäste begrüßt das Theater International Music und die Musikformation Hilde. In Workshops lassen sich unter anderem der sufistisch inspirierte Drehtanz erlernen (16.03.) oder zeremonieller Kakao genießen (14.04.). In Theaterführungen können Interessierte außerdem das Haus und seine Gewerke kennenlernen oder sich in den Kunstparcours aus neuen Video- und VR-Arbeiten vertiefen.
Das gesamte RAUSCH 3-Programm ist auf der Website des Theater an der Ruhr zu finden.

Ein einfaches Ticketsystem mit zwei Preiskategorien erlaubt den Besuch von einer Vorstellung (15,- Euro) oder zwei Vorstellungen (20,- Euro) pro Veranstaltungstag. Alle Besucher*innen unter 30 Jahren zahlen nur 9,- Euro für den gesamten Tag. Tickets sind über die Website des Theater an der Ruhr zu erwerben oder telefonisch bestellbar unter 0208 599 01 88 (Mo-Fr, 10–18 Uhr & Sa, 11–15 Uhr).

Autor:

Theater an der Ruhr aus Mülheim an der Ruhr

Akazienallee 61, 45478 Mülheim an der Ruhr
+49 208 5990188
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