LEG-Vorstand will Heizungsprobleme nach Ärger in Mülheim jetzt zur Chefsache machen
Kälte in der Wohnung erhitzte die Gemüter

Olaf Engels, einer der Mieter in den LEG-Wohnungen an der Düppelstraße in Styrum, saß mit seiner Frau über eine Woche lang "mit klappernden Zähnen" in der Wohnung.
Foto: PR-Foto Köhring/TW
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  • Olaf Engels, einer der Mieter in den LEG-Wohnungen an der Düppelstraße in Styrum, saß mit seiner Frau über eine Woche lang "mit klappernden Zähnen" in der Wohnung.
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„Ich habe mich erst einmal eine Stunde vor die Heizung gesetzt“, sagt Olaf Engels. Nicht nur er und seine Frau froren über eine Woche lang und waren, wie er sagt, „aber richtig sauer.“ 36 Mietparteien, zum Teil mit kleinen Kindern, zitterten bei den kürzlich extremen Außentemperaturen in den LEG-Wohnungen an der Düppelstraße in Styrum. „Jetzt brauchen wir uns nicht mehr nur warme Gedanken machen“, sagt der Rentner erleichtert.

„Acht Tage ohne Heizung und ohne warmes Wasser waren schon heftig“, blickt er zurück. Hinzu sei noch der Unmut gekommen, dass man bei der Vermietergesellschaft bei unzähligen Anrufen „ewig lange in der Warteschleife gehangen hat und kein Mensch eine vernünftige oder verbindliche Auskunft geben konnte“, ärgert er sich.

Erst vor knapp zwei Jahren war die nun defekte Heizungsanlage erneuert worden. Der LEG-eigene Notdienst stellte ein defektes Gebläse fest und konnte nicht helfen. „Sicherheitshalber“ wurde die Anlage ausgeschaltet. Zudem gab und gibt es immer noch Streit zwischen dem Vermieter und dem Hersteller über die Gewährleistung der erneuerten Anlage, habe man, so Engels, erfahren. Erbost ergänzt er: „Und wir mussten darunter leiden.“

Ersatzteile fehlten

Mischa Lenz, Pressesprecher der LEG, äußerte gegenüber der Mülheimer Woche Verständnis für den Unmut der Bewohner: „Für den Heizungsausfall in der Düppelstraße entschuldigen wir uns in aller Form bei unseren davon betroffenen Mietern.“ Ein Grund für die Verzögerung sei auch, dass der Hersteller der Anlage die benötigten Ersatzteile nicht vorrätig hatte, sondern erst bestellen musste, so Lenz weiter. Man habe den Mietern aber übergangsweise Heizlüfter zur Verfügung gestellt, für deren Kosten man auch aufkäme.

„Heizen Sie mal eine über 70 Quadratmeter große Wohnung mit Heizlüftern. So viel bringt das auch nicht“ stellt Olaf Engels fest und ärgert sich vor allem darüber, dass man den Mietern nicht frühzeitig „reinen Wein eingeschenkt hat.“ Für ihn ist es auch ein Unding, dass man nicht ständig Ersatzteile auf Lager habe, Auch nach der Reparatur am Mittwoch haben er und etliche Nachbarn mehrfach bei der LEG angerufen habe, da die Heizung gelegentliche Aussetzer habe oder nicht richtig programmiert sei. Aufgrund der Vorfälle haben einige Mieter in der Düppelstraße bereits Mietminderungen geltend gemacht.

Keine Einzelfälle

„Das ist auch ihr gutes Recht“, betont Sonja Herzberg, geschäftsführendes Vorstandmitglied des Deutschen Mieterbundes (DMB) Rhein-Ruhr gegenüber unserer Redaktion. Falls es noch einmal zu Heizungsausfällen käme, rät sie den Betroffenen, Temperaturprotokolle zu führen, mit denen man die Kälte in den Wohnungen nachhalten könne.Aus ihrer Praxis wisse sie leider, dass es bei der LEG öfter zu schleppenden Instandsetzungen käme. Das bestätigt auch Rechtsanwalt Thomas Adam, der für den Mieterbund in Mülheim schon mehrfach Mitglieder- und Mieterinteressen gegenüber der LEG durchsetzen musste.

Zum Heizungsproblem in der Düppelstraße sagt LEG-Sprecher Lenz, dass in den insgesamt 145.000 Wohnungen des Unternehmen die Heizungsanlagen „im Großteil unserer Bestände störungsfrei laufen. Auch wir selbst ärgern uns über die Ausfälle.“ Dass das Ganze aber keine Einzelfälle sind, beweist aktuell ein paralleler Heizungsausfall in der Nachbarstadt Duisburg, von der über 200 Mietparteien betroffen sind. Deshalb will der LEG-Vorstand nicht zuletzt aufgrund des öffentlich gemachten Unmuts die Heizungsproblematik in allen Beständen zur Chefsache machen. Olaf Engels: „Was immer die damit meinen, deren Wort in Gottes Ohr.!

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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