Für Betroffene und Angehörige
Mülheim an der Ruhr hat ab sofort eine Krebsberatungsstelle

Mauno Gerritzen, Thomas Schipper, Dr. Georg Ode, Kathrin Bochmann und Brigitte Eiben (v. l.) freuen sich über die Eröffnung der Krebsberatungsstelle in Mülheim.  | Foto: Koehring
  • Mauno Gerritzen, Thomas Schipper, Dr. Georg Ode, Kathrin Bochmann und Brigitte Eiben (v. l.) freuen sich über die Eröffnung der Krebsberatungsstelle in Mülheim.
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Im Gesundheitsamt in der Heinrich-Melzer-Straße nimmt ab sofort eine Krebsberatungsstelle ihre Tätigkeit auf und bietet allen Erkrankten und deren Angehörigen die Chance auf eine kostenlose Beratung. 

Die Nachfrage war groß und das Angebot längst überfällig: Neben der Anlaufstelle in Essen gibt es jetzt auch endlich Hilfe für alle Betroffenen in Mülheim. "Rund zehn Prozent der Leute, die sich in Essen beraten lassen, kommen eigentlich aus Mülheim und ich schätze, dass sich sogar noch mehr Betroffene gerne beraten lassen würden, aber den Weg nach Essen unter anderem aus gesundheitlichen Gründen nicht antreten können", vermutet Sozialpädagogin Annette Friedrich.

Hilfe in jeder Phase

Die neue Krebsberatung bietet allen erkrankten Menschen und deren Angehörigen in jeder Phase der Behandlung eine unabhängige und kostenlose Beratung an. Dazu gehören Gespräche und Hilfestellungen in Krisensituationen, Psychoonkologische Unterstützung, Lotsenfunktion zu wichtigen Angeboten, Zugang zu medizinischen Informationen, Vermittlung in Selbsthilfegruppen und sozialrechtliche Basisinformationen. 

"Man muss davon ausgehen, dass jeder dritte Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs erkrankt. Die Überlebenschancen steigen dank der Medizin, aber die Lebensbedingungen verändern sich mit Krebs. Sie müssen mit einer komplett neuen Lebenssituation fertig werden. Zum Beispiel führt Krebs auch zu einem finanziellen Notstand", erklärt Friedrich. 

"Diagnose Krebs ein Schock"

Die Mitarbeitenden haben allesamt eine gesundheitliche, pädagogische oder psychologische Grundausbildung absolviert und verfügen eine psychoonkologische Zusatzausbildung. "Die Diagnose Krebs ist ein großer Schock und es ändert sich einfach alles. Alles was vorher normal war funktioniert jetzt nicht mehr wie gewohnt und die Leute können mit dieser Last zu uns kommen. Außerdem gibt es Studien, die besagen, dass Angehörige häufig genauso belastet sind wie die Betroffenen selbst. Zu uns können auch ganze Familien ins Beratungsgespräch kommen", erzählt Psychologin Kathrin Bochmann. 

Die Krebsberatungsstelle finanziert sich rein über Spenden und ist im Gesundheitsamt der Stadt Mülheim barrierefrei zu erreichen. Die Sprechzeiten sind jeden Donnerstag in der Zeit von 10 bis 15 Uhr und nach Vereinbarung. "Eine Anmeldung ist immer notwendig. Auch wenn es donnerstags nicht geht. Wir finden eine Lösung", betont Bochmann.

Wer das Angebot in Anspruch nehmen will kann sich telefonisch unter der Rufnummer 0208 455 5396 oder per Mail an krebsberatung-muelheim-ruhr@paritaet-nrw.org melden.

Die Krebsberatungsstelle finanziert sich über Spenden. Mit jeder Spende kann Krebserkrankten und deren Angehörigen geholfen werden. 
Bankverbindung:
Sparkasse Essen 
Empfänger: Parisozial Essen gGmbH
Stichwort: Krebsberatung Mülheim
IBAN: DE 29 3605 0105 0001 6924 09

Autor:

Charmaine Fischer aus Essen

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