Die E-Zigarette - ein Politikum

Die E-Zigarette - Detailansicht | Foto: CC-BY: eGo (mit freundlicher Genehmigung)
  • Die E-Zigarette - Detailansicht
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  • hochgeladen von Andreas Rohde

Seit einigen Wochen kommt die sogenannte E-Zigarette immer mehr in unseren Medien vor. Diese seit ca 4 Jahren in Deutschland erhältliche Alternative des Nikotinkonsums hat hierzulande mittlerweile über 1,2 Millionen Fans, die auf diese Weise der sehr viel schädlicheren Tabakzigarette die rote Karte erteilen.

Seit November-2011 preschen immer mehr Behörden und Institutionen vor, und geben offizielle Warnungen vor dieser Glimmstängelalternative heraus. Und auch erste handfeste Verbote (besonders in NRW) wurden bereits erlassen und durchgesetzt. Aber auf welcher Grundlage tun sie das?

Ich beschäftigte mich intensiv mit genau dieser Fragestellung, habe wochenlang recherchiert, Studien gewälzt, Ministerien angeschrieben, Fachforen besucht. Und mein Fazit ist sehr ernüchternd:

Es gibt keine haltbare Grundlage oder rechtliche Hintergründe für dieses Vorgehen. Gar keine!

Es gibt lediglich eine Meinungsäußerung vom Deutschen Krebsforschungszentrum, die von unseren Behörden quasi als Grundlage für weitgehende Handels- und Konsumbeschränkungen vorgehalten wird. Dies widerspricht allen Grundsätzen, die hierzulande jeder behördlichen Verbotsbestrebung zugrunde liegen muss.

Leider schienen auch fast sämtliche Medien, die das Thema aufgriffen, verlernt zu haben, wie man Hintergründe recherchiert. Denn jeder, der es hätte wissen wollen, wäre nach 5 Minuten zu ähnlichen Schlüssen gekommen, wie ich selbst auch. Stattdessen gab es anscheinend nur eine große Kopieren/Einfügen-Orgie in den Redaktionen, die so diesen haltlosen Verboten und grundlosen Warnungen noch zusätzliches Gewicht gaben.

Fakten:

  • Es gibt keine einzige Studie (oder sonstige belastbare Infoquelle), die den E-Zigaretten irgendeine besondere Gefahr nachweist.
  • Es gibt massenweise Quellen, die das Gegenteil belegen.
  • Die Liquids in diesen E-Zigaretten enthalten keinerlei (angeblich) unbekannte Stoffe, sondern lediglich 3-4 Substanzen, die sämtlich geprüft und zugelassen sind.
  • Diese Stoffe finden sich in haufenweise Lebensmitteln, Kosmetika, und selbst Asthma-Inhalatoren.
  • Das DKFZ spricht hierbei von 'Reizgas' (Kopfschüttel)
  • Bisherige (offizielle) Erkenntnisse des Bundesamts für Medizinprodukte sagen, dass die Raumluft nicht kontaminiert wird.
  • E-Zigaretten verbrennen nichts, sie verdampfen Flüssigkeit
  • Trotzdem soll das (auch) Nichtraucherschutzgesetz her halten.
  • 1,2 Milionen Nutzer (stark steigend) bedeuten eben auch 1,2 Millionen Tabaksteuerzahler weniger (Milliardeneinbußen beim Fiskus)
  • Pharmahersteller bleiben auf ihren Nikotinpflastern sitzen.
  • Die Patente liegen nicht bei deutschen Firmen, sondern in Fernost.
  • Viele andere europäische Länder sehen und handhaben die E-Zigarette als das, was es ist: Als weniger schädliche Nikotinkonsumalternative.
  • Jede gewöhnliche Tabakzigarette enthält ca 1000 teils sehr gesundheitsgefährliche Stoffe und Verbindungen.
  • Nikotin selbst ist unter diesen Stoffen erstaunlicherweise eine der weniger gefährlichen Substanzen.
  • Für deutlich höhere Gefahr sorgen eben die vielen Zusatzstoffe der Tabakindustrie (u.a. Enzymhemmer, die die Suchtgefährlichkeit von Zigaretten absichtlich steigern).

    Jeder vernunftbegabte Mensch dürfte hier genau das Richtige wittern. Verbraucherschutz oder wirkliche Gesundheitsbedenken sind es meiner Meinung nach ganz sicher nicht.
    Und nein, ich selbst benutze diese E-Kippen nicht. Aber als politisch aktiver Bürger (besonders engagiert u.a. in der Drogenpolitik) regt mich dieses Vorgehen wirklich sehr auf.

    Mich würde ihre Meinung dazu interessieren. Nehmen sie einfach hier per Kommentar Stellung... :)

    Anmerkung des Autors:
    Artikel editiert: vorletzter Punkt: Nikotingefährlichkeit (auf Leserhinweis hin neu formuliert, um Missverständnisse zu vermeiden).

    Text:

  • Autor:

    Andreas Rohde aus Wesel

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