Vorhang auf und Manege frei
Die Kinder der GGS Habichtstraße erlebten eine Themenwoche der besonderen Art

Die Schwarzlichakrobaten durften mit ihrem Auftritt als erstes in die Manege und verzückten sogleich das Publikum. Im Anschluss ging es grandios weiter und alle Beteiligten waren begeistert. | Foto: Faßbender
  • Die Schwarzlichakrobaten durften mit ihrem Auftritt als erstes in die Manege und verzückten sogleich das Publikum. Im Anschluss ging es grandios weiter und alle Beteiligten waren begeistert.
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Als die Wanheimerorter Grundschüler nachdem Wochenende am Montag zurück zur Schule kamen durften die meisten nicht schlecht gestaunt haben. Mitten auf dem Schulhof stand ein echtes Zirkuszelt, drum herum standen die Autos, Anhänger und Wohnwagen der Zirkusleute, die ihr Quartier direkt am Schulhof bezogen haben.

Der Circus Gerhard Sperlich war wieder da, um sein integratives Circus-Projekt zusammen mit den Schülern und den Lehrern durchzuführen. Mit viel Schweiß und mit Zusammenarbeit von vielen freiwilligen Helfern aus der Elternschaft wurde das Zelt aufgebaut, für die Stützen mussten in den Boden des Schulhofs Löcher gebohrt werden, damit das große Zelt die nötige Stabilität bekommt. Stuhlreihen und richtige Tribünen wurden aufgestellt und montiert, um das Gesamtbild eines richtigen Zirkus zu erzeugen.
Die teilnehmenden Kinder wurden im Vorfeld in zwei Gruppen eingeteilt und von Montag bis Donnerstag wurde in den Klassenräumen und in der Turnhalle geprobt, um die verschiedenen Zirkusnummern einzustudieren. Die Kinder waren von Anfang an mit voller Tatendrang dabei und waren sehr engagiert und nahmen die Instruktionen der Zirkus-Profis schnell an. Die Artisten und Darsteller vom Circus Gerhard Sperlich hatten an alles gedacht und die Kinder mit Kostümen und dem nötigen Equipment ausgestattet.
Seit 30 Jahren reist die Mannschaft durch die Schullandschaft, um den Kindern das Erlebnis Zirkus näher zu bringen: „Im Rahmen eines – in der Regel meist – einwöchigen Projektes gastiert unser Circus direkt an Ihrer Einrichtung und entwickelt gemeinsam mit dem Teilnehmern Unikate Circus Darbietungen. Am Ende der Projektwoche werden die Ergebnisse einem begeisterten Publikum, insbesondere auch den Eltern und Freunden aller Mitwirkenden, in einem unserer Zirkuszelte präsentiert.“ Nach vielen Proben war es dann an diesem Donnerstag soweit und der erste Vorhang öffnete sich für die 17 Uhr Vorstellung. Im Vorfeld wurden die Karten durch die jeweiligen Klassenlehrer verkauft. Die Nachfrage war groß und bei jeder der insgesamt vier Vorstellungen blieben keine Sitze frei. Zum Zirkus gehören natürlich auch süße Knabbereien, vor dem Zelteingang wurde Popcorn und Zuckerwatte an das Publikum verkauft, zur Abkühlung gab es obendrein noch Slush-Eis, von dem Angebot waren nicht nur die Kinder begeistert.
Dann öffnete sich der Vorhang zum ersten Mal und die rund zweistündige Show begann. Den Auftakt machen die Schwarzlichtaktobaten, die im verdunkelten Zelt mit leuchtenden Tüchern, Schmetterlingen und einem großen Erdball für die ersten verzauberten Blicke sorgten. Im Anschluss gab es verschiedene Showelemente, die immer wieder für tosenden Applaus bei den anwesenden Eltern, Verwandten und Freunden sorgten. Die Kinder-Clowns feierten in der Manege eine große Party, die immer wieder unterbunden wurde, von einer Mitarbeiterin des Zirkus. Davon ließen die Kinder sich aber nicht abbringen und tanzten der „Chefin“ humorvoll auf der Nase herum. Die Nachwuchs-Magier legten einzelne Tücher in eine leere Box und zogen sie dann zusammengebunden wieder heraus. Im Anschluss verschwand ein Stoffkaninchen und wurde durch verschiedene Boxen gedrückt. In einer größeren Box setzte sich ein Kind rein, seine Mitschüler steckten rund ein Dutzend Schwerter hindurch und das Publikum verfolgte mit voller Spannung diese spektakuläre Nummer. Konnte das gut gehen? Am Ende wurden die Schwerter entfernt, die Box geöffnet und alle haben die Performance ohne Beschwerden überstanden.

Kinder auf Nagelbrettern und ein gemeinsames Finale

Nach dieser atemberaubenden Nummer kamen verkleidete Kinder-Seeleute in die Manege und sprangen von einem Trampolin aus auf Matten und durch einen Ring, meterhohe Sprünge inklusive. Artistisch wurde es dann am Trapez, als einige Kinder mit Hilfe der Profis ihre Körper herunter haben schwingen lassen. Zur Musik des Filmklassikers „Fluch der Karibik“ kamen viele Kinder als Piraten verkleidet in die Manege und hebten sich gegenseitig in die Höhe, nach jeder gelungenen Hebung riefen die Kinder „Hey“ und ließen sich von den Zuschauern feiern.
Dann wurde es extrem und Kinder gingen mit nackten Füßen auf einen Scherbenhaufen oder legten sich ohne Skrupel auf ein Nagelbrett. Die Atmosphäre im Zelt war schon sehr gut, noch mehr Hitze legten die Kinder oben drauf, als sie mit brennenden Fackeln in der Manege standen. Die Musikregie des Zirkus spielte dazu passenderweise den Song T.N.T. von AC/DC ab. Mut bewiesen die Kinder-Darsteller, als sie mit ihren Fackeln ihre Handflächen abstreiften. Erstaunte Blicke und ungläubiges Kopfschütteln waren einige Reaktion. Die Mitarbeiter des Zirkus stellten dann ein Seil zum Balancieren in die Mitte und es wurde nochmal artistisch.
Ein Programmpunkt wurde dann selber noch von einem Mitarbeiter gestaltet, als er sich mit einer Hand am Seil freischwebend durch das Zirkuszelt bewegte. Zum Abschluss durften alle Kinder nochmal in die Manage und unter dem schwebenden Erdball zusammen lautstark feiern. Das Publikum zollte den verschiedenen Darbietungen großen Respekt und es gab minutenlang donnernden Applaus.
Die Kinder haben großes geleistet und konnten stolz auf sich und ihre Show sein. In dieser Woche haben alle Beteiligten an einem Strang gezogen und für ein besonderes Erlebnis gesorgt. Vor und hinter dem Vorhang haben Eltern mitgewirkt, die Lehrer haben die Kinder unterstützt und dafür gesorgt, dass kein Auftritt verpasst wurde und alle pünktlich in der Manege standen. Der Circus Gerhard Sperlich hat mit großem Engagement für ein fantastisches Erlebnis gesorgt, was keiner so schnell vergessen dürfte. Am Montag ist auf dem Schulhof dann wieder Platz zum Spielen, dass Zelt und die Zirkusleute sind weitergezogen und werden an einem anderen Standort wieder für strahlende Augen sorgen.

Autor:

Marcel Faßbender aus Duisburg

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