Medizinische Erfolgsgeschichte
20 Jahre Thoraxchirurgie im Evangelischen Klinikum Niederrhein

Das Team der Klinik für Thoraxchirurgie vor dem Haupteingang am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord, von links: Doctor-medic. Cristina Vaivoda (Oberärztin), Mohammad Mahfouz (Stationsarzt), Petar Traykov (Leitender Oberarzt) und Prof. Dr. med. Andreas Granetzny (Chefarzt). | Foto: EVKLN
  • Das Team der Klinik für Thoraxchirurgie vor dem Haupteingang am Evangelischen Krankenhaus Duisburg-Nord, von links: Doctor-medic. Cristina Vaivoda (Oberärztin), Mohammad Mahfouz (Stationsarzt), Petar Traykov (Leitender Oberarzt) und Prof. Dr. med. Andreas Granetzny (Chefarzt).
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Die Klinik für Thoraxchirurgie des Evangelischen Klinikums Niederrhein am Standort Duisburg-Nord in Fahrn feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist die einzige Klinik in Duisburg, die von der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie als Zentrum zertifiziert wurde.

Gründer der Klinik ist Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Granetzny, der sie seit 20 Jahren auch leitet. Die Klinik für Thoraxchirurgie behandelt Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Lunge und des Mittelfells, die eine Operation benötigen. Ein Schwerpunkt liegt auf operativen Eingriffen bei Lungenkrebs. Dabei haben sich die onkologische Behandlung insgesamt und vor allem die Art der Eingriffe in den vergangenen 20 Jahre enorm verändert. „Früher war es meist bei Thoraxeingriffen nötig, den kompletten Brustkorb zu öffnen. In den letzten Jahren hat die Zahl der minimal-invasiven Eingriffe aber rasant zugenommen. Inzwischen führen auch wir beim Bronchialkarzinom solche Eingriffe mit der sogenannten Knopflochchirurgie durch. Wir setzen kleine Schnitte, die kleine Wunden verursachen und von denen sich Patientinnen und Patienten rasch erholen. Dafür haben wir in unserer Klinik sehr erfahrene Ärztinnen und Ärzte, die sich durch Hospitationen im In- und Ausland weitergebildet haben“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Andreas Granetzny.
Die Duisburger Klinik gehörte zu den ersten vier Kliniken in Deutschland, die 2010 als Zentrum zertifiziert wurden. 2020 erfolgte die Rezertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Voraussetzung dafür ist eine kontinuierliche, qualitativ hohe Behandlungsqualität einer Vielzahl von Patientinnen und Patienten. Dafür arbeiten Thoraxchirurgen, Onkologen, Strahlenärzte und Pneumologen zusammen. „Unsere Patientinnen und Patienten profitieren besonders von den Tumorkonferenzen, die einmal pro Woche stattfinden. Wir begutachten dort jeden Fall einzeln und besprechen dann zusammen, welche Behandlung sich am besten eignet“, so der 64-jährige Chefarzt. Darüber hinaus müssen weitere wichtige Voraussetzungen erfüllt sein, wie etwa eine hochspezialisierte Klinik für Anästhesiologie sowie eine speziell ausgebildete Physiotherapie.

Medizin und Menschlichkeit

Neben medizinischer Expertise sind Engagement und Fürsorge weitere Grundlagen für den Behandlungserfolg: „Die Betroffenen befinden sich aufgrund ihrer Krebs-Diagnose in einer Art Ausnahmezustand. Gerade in der Onkologie ist neben medizinischer Kompetenz besonders menschlicher Beistand unverzichtbar. Deshalb nehmen wir uns viel Zeit für ambulante Vorgespräche, zum Beispiel auch mit Familienangehörigen. Dadurch schaffen wir früh viel Vertrauen in die weitere Behandlung“, erläutert Chefarzt Prof. Dr. Granetzny. Patientinnen und Patienten bekommen darüber hinaus umfassende Hilfe, wenn sie Fragen zum Umgang mit der Krankheit und ihren Folgen sowie zu Anschlussbehandlungen haben.
Die Motivation für dieses Engagement zieht das Team der Klinik aus der Dankbarkeit erfolgreich behandelter Patientinnen und Patienten. Im Verlauf von 20 Jahren gab es dabei einige Fälle, die einen besonders starken Eindruck hinterlassen haben. „Ein Patient, bei dem wir 2005 zwei Lungenlappen entfernen mussten, schickte uns einige Zeit nach seiner Entlassung ein Foto zu und bedankte sich. Auf dem Foto steht er mit seinem Fahrrad vor dem Kieler Ortsschild. Er schrieb, dass er mit seiner Fahrradgruppe eine Tour von Oberhausen nach Kiel geschafft hat. Das sind etwa 600 Kilometer in sechs Tagen. Davon hatte er mir vor seiner OP immer erzählt, dass er das unbedingt wieder machen will. Mit viel Training und eisernem Willen hat er es dann tatsächlich geschafft. Das hat mich schon beeindruckt und berührt“, erinnert sich Chefarzt Prof. Dr. Granetzny.

Autor:

Lokalkompass Duisburg aus Duisburg

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