Die Sparkasse Duisburg zieht Bilanz und blickt „verhalten optimistisch“ nach vorne
Neukredite von fast einer Milliarde Euro

Der Vorstand der Sparkasse Duisburg stellte jetzt seine Bilanz für das Corona-Jahr 2020 vor und gab zugleich Signale für die Zukunft. Auf dem Foto v.l. Marcus Budinger, Dr. Joachim Bonn und Helge Kipping. 
Foto: Sparkasse Duisburg
  • Der Vorstand der Sparkasse Duisburg stellte jetzt seine Bilanz für das Corona-Jahr 2020 vor und gab zugleich Signale für die Zukunft. Auf dem Foto v.l. Marcus Budinger, Dr. Joachim Bonn und Helge Kipping.
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Die Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Duisburg war diesmal alles andere als Routine. Das Berichtsjahr war geprägt durch die Corona-Pandemie. „Das hat auch uns vor besondere Herausforderungen gestellt, die wir aber allesamt gemeistert haben“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim Bonn. Mit einem Bilanzgewinn von 4,2 Millionen Euro habe man das Vorjahresniveau gehalten. „Überraschenderweise“, fügt der Sparkassenchef hinzu.

Dem eigenen Anspruch, gerade in der Krise Hauptakteur bei der Kreditversorgung sowohl der mittelständischen Wirtschaft als auch der Privathaushalte zu sein, sei man im Corona-Jahr 2020 mehr als gerecht geworden. Mit Kreditzusagen in Höhe von 953 Millionen Euro hat die Sparkasse Duisburg einen nicht erwarteten Rekord erzielt. Von der stolzen Summe entfielen „nur“ 66,5 Millionen Euro auf „Corona-Kredite“. Die über sechs Prozent gestiegene Kreditvergabe habe auch damit zu tun, dass die Investitionen in den Erwerb von Immobilien stark zunahmen.

Im Zuge der deutlich erhöhten Sparquote verzeichnete die kommunale Kreditinstitut trotz der niedrigen Zinsen ein enormes Einlagenwachstum, das der Vorstand als großen Vertrauensbeweis wertet. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise konnten die Menschen nicht mehr so viel ausgeben. Folglich wurden die Sparkonten gefüllt „Früher“, so Dr. Bonn, „hätten wir eine solche Entwicklung uneingeschränkt begrüßt, aber angesichts der fortdauernden Negativzinsphase stellen uns die gestiegenen Kundeneinlagen vor weitere Herausforderungen.“ Ein wenig schmunzelnd fügt er hinzu: „Die liebevolle Umarmung unserer Kunden erdrückt uns fast.“

Erstmals Negativzinsen

Seit Einführung des Negativzins hat die Sparkasse Duisburg Beträge in Millionenhöhe an die Europäische Zentralbank abführen müssen. Nach „ungewöhnlich langer Zurückhaltung“ sah sich der Sparkassen-Vorstand jetzt zum Handeln gezwungen. Bei Bestandkunden mit Geldeinlagen von über 200.000 Euro wird seit dem 1. März ein Zinssatz von 0,5 Prozent fällig, bei Neukunden trtt er über 100.00 Euro in Kraft. Aber, so meint Joachim Bonn, es gebe ja genug andere Möglichkeiten, sein Geld sinnvoll anzulegen.

„Wer sein Geld heute nur auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten liegen lässt, verzichtet nicht nur auf Rendite, sondern tappt auch in eine Realzinsfalle“, ergänzt Marcus Budinger, der für den in den Ruhestand getretenen Ulrich Schneidewind das das Führungstrio der Sparkasse als stellvertretendes Vorstandsmitglied komplettiert. Er rät den Kunden, sich stärker den Wertpapieren zuzuwenden. Die Sparkasse hat auf die besonderen Anforderungen der dauerhaften Tiefstzinsphase und der damit veränderten Nachfrage reagiert und mittlerweile mehr als 250 Wertpapierberater im Einsatz, ausgestattet mit einem breiten und flexiblen Beratungsangebot. Auch das Bauspargeschäft sei in diesem Kontext weiter angestiegen. Die Baufinanzierung und auch die Immobilienvermittlung seien Angebote, die sich steigender Nachfrage erfreuen, berichtet Vorstandsmitglied Helge Kipping.

Das Corona-Jahr hat Spuren hinterlassen, dennoch seien die Zahlen und Fakten, Bewegungen, Erneuerungen, Maßnahmen und Initiativen der Sparkasse Belege eines verantwortungsvollen Umgangs in der Krise und mit der Krise, zugleich aber auch Signale in die Zukunft. Der Um- und Neubau der Geschäftsstellen und Service-Center sei voll im Plan, ebenso die weitere kundenfreundliche Digitalisierung. Neue Dienstleitungen würden zudem Sicherheit und Vertrauen schaffen, „und natürlich werden wir unser gesellschaftliches Engagement aufrechterhalten“, so Joachim Bonn.

Gemeinnützige Projekte

„Wir sind froh, dass wir auch in diesem schwierigen Jahr bemerkenswerte Erträge ausschütten konnten und damit eine Vielzahl an Vereinen vor Ort bei ihren gemeinnützigen Projekten unterstützen konnten“, ergänzt er und erläutert: „Aber viele kulturelle Veranstaltungen sind im vergangenen Jahr ausgefallen, so dass uns weniger Spendenanfragen erreichten. Im Gegenzug haben wir bereits zu Beginn der Krise Verantwortung übernommen und unbürokratisch und schnell der lokalen Wirtschaft und privaten Kreditnehmern in der Not geholfen.“ Auch in 2021 gehen die Unterstützungsmaßnahmen weiter.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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