Hate Speech Projekt
Installation „Der Hass der Anderen“ läuft bis zum 2. Dezember 2022 in Frohnhausen

Screenshots: Zusammenschnitt aus der Installation „Der Hass der Anderen“. Copyright: Protego
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Mit seinem künstlerisch inszenierten Videoprojekt „Der Hass der Anderen“ widmet sich der Essener Verein Protego e. V. dem hochaktuellen Thema Hate Speech. Zu sehen ist die Installation vom 21. November bis zum 2. Dezember 2022 im Schaufenster eines Ladenlokals an der Frohnhauser Straße 221.

Videos laufen parallel an 4 Monitoren

Fünf junge Erwachsene berichten in den Videos von Erfahrungen mit Homophobie, Transfeindlichkeit und Rassismus: Nagellack bei Männern – ist das normal? Oder schon eine Gefahr für unsere Kinder? Und der fiese Spruch über die dunkelhäutige Kollegin war doch nur eine Meinung. Oder etwa nicht?

Bizarr verkleidete Schauspieler*innen, die in parallellaufenden Clips Hater-Kommentare aus dem Netz nachsprechen, werfen die Frage auf: Wer ist eigentlich „normal“?

Hass im Netz ist weit verbreitet

„Laut einer Studie im Auftrag der Landesmedienanstalt NRW kennen mittlerweile fast 80 Prozent der 14- bis 24-Jährigen kein Internet ohne Hass mehr“, sagt Carsten Keller vom Verein Protego, der für die künstlerische Umsetzung des Projektes verantwortlich ist. „Während der Corona-Pandemie hat der Hass im Netz nochmal zugenommen. Wir möchten mit unserem Projekt Betroffenen eine starke Stimme geben. Zugleich ist uns wichtig, anderen Menschen in einer ähnlichen Situation konkrete Tipps zu Hilfen und Anlaufstellen zu geben. Daher sind entsprechende Infos ein wichtiger Teil der Installation.“

Irritation ist durchaus beabsichtigt

Dass die Videos öffentlich an einer stark frequentierten Straße gezeigt werden und bei Passant*innen vielleicht für Irritationen sorgen, ist durchaus beabsichtigt: Betrachter*innen werden auf diese Weise unmittelbar – auch akustisch – mit dem Thema Hate Speech konfrontiert. Die Inhalte der Installation verändern sich während der Ausstellungsdauer, sodass sich auch eine mehrmalige Besichtigung lohnt.
Darüber hinaus sind die Videos als adaptierte Online-Formate auf den Social-Media-Kanälen des Vereins Protego (Facebook, Instagram, TikTok, YouTube) zu sehen.

Umgesetzt wurde das Projekt in Kooperation mit dem Verein SVLS e. V., der unter anderem den queeren Treffpunkt „together“ in Essen betreibt, und dem Medienzentrum Ruhr e. V.

Gefördert vom Bundesfamilienministerium im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!"