Musste Yasemin aus Rache sterben?

Yasemin I. wurde  tot auf einem Parkplatz gefunden.
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Die Anklageschrift im Mordfall Yasemin liest sich wie ein schreckliches Drehbuch: Es geht um Liebe, Ehre, Gewalt und Rache. Und klärt, so hofft es die Staatsanwaltschaft, warum die junge Lünerin im Januar 2011 sterben musste.

Es ist der 4. Februar 2011, als die Leiche von Yasemin I. (32) aus Lünen-Gahmen auf einem Autobahnparkplatz in den Niederlanden gefunden wird. "In einer Pose, die den Verdacht wohl auf die Tat eines Freiers an einer Prostituierten lenken sollte", so Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel. Ein Täuschungsmanöver, vermutet die Staatsanwaltschaft Dortmund. Der Plan des oder der Täter geht nicht auf. Noch am gleichen Tag können Polizisten die unbekannte Tote identifizieren.
Der Prozess um den Tod von Yasemin I. - er wird nicht leicht. Einer der Hauptangeklagten ist ihr Schwager, der auch ihr Ex-Liebhaber sein soll. Seit Mai sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Der mögliche Tathergang, wie er in der Anklage geschildert wird, basiert auf Spuren, Zeugenberichten, gegensätzlichen Aussagen. Ein Geständnis der Angeklagten gibt es bisher nicht. Der Prozess vor dem Dortmunder Schwurgericht soll Licht in den komplizierten Fall bringen und die Anklage stützen. 50 Zeugen sollen ihre Aussage machen. Oberstaatsanwalt Henner Kruse hat den vermutlichen Hergang rekonstruiert. Alles fängt mit einer Hochzeit im Jahr 2004 an. Yasemin heiratet einen Dortmunder, doch die Ehe geht schon bald in die Brüche. Stattdessen beginnt Yasemin I. eine Beziegung mit dem Bruder ihres Ehemannes. Doch auch hier läuft offensichtlich nicht alles glatt. Von Streit ist die Rede, der Polizei liegt eine Anzeige wegen Vergewaltigung gegen den Bruder vor.
Mitte 2010 beginnt Yasemin offensichtlich eine Beziehung zu einem verheirateten Mann aus Lünen. Das ruft Unmut hervor. Die Ehefrau des neuen Liebhabers und Yasemins bisheriger Partner schmieden zusammen mutmaßlich einen Racheplan: Dem untreuen Ehemann soll ein Schlägertrupp einen Denkzettel verpassen. Vier Männer werden angeheuert, die dem Ehemann auflauern und ihn verprügeln. Um Yasemin „kümmern“ sich der Bruder des Ehemannes und die Ehefrau des Liebhabers laut Anklage persönlich: Sie soll ihre Ehre verlieren. Die 32-Jährige soll von Handlangern vergewaltigt und geschlagen werden. Doch die weigern sich. Ein Problem für den Bruder und die Ehefrau. Yasemin hat zu viel gesehen - und muss sterben.
Vermutlich in ihrer eigenen Wohnung in Gahmen wird die junge Frau getötet und anschließend auf den Autobahnparkplatz gebracht. Wer sie tötete, ist noch unklar. Ob dieser vermutete Tathergang der Realität entspricht, muss der Prozess gegen Bruder und Ehefrau klären. Die Schläger müssen sich wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten.

Yasemin I. wurde  tot auf einem Parkplatz gefunden.
In dieser Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Gahmen lebte Yasemin I. Und hier wurde sie wohl auch ermordet.
Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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