Punktgewinn im Ringlokschuppen

Vor ausverkauftem Haus präsentierte Wodo Puppenspiel gestern im Ringlokschuppen die Wiederaufnahme von „Neue Punkte für das Sams“. Wolfgang Kaup-Wellfonder verbindet als Erzähler einzelne Marionettenszenen aus der Geschichte des dritten Samsbuches von Paul Maar. Somit können Kinder und Erwachsene, die noch keine Sams-Expertinen und Experten sind, der Geschichte folgen (ein Sams kommt immer samstags).

Papa Taschenbier ist verliebt, aber zu schüchtern, um die heimlich Angebetet kennen zu lernen. Samswunschpunkte wären praktisch. Nur zu dumm, dass das Sams keine Punkte mehr hat. Ein Sams kann ganz schön ekelig sein. Es ist anfangs keineswegs gewillt, Papa Taschenbier zu helfen. Doch letztlich kann das Sams Papas Traurigkeit nicht mehr ertragen und verrät den geheimen Zauberspruch, mit dem ein Sams neue Punkte bekommen kann. Die Bedingungen für ein Gelingen der Samswunschpunkterückholaktion sind allerdings umfangreich und Herr Taschenbier muss manche Mutprobe überstehen bis neue Punkte da sind. Selbst das geht schief.

Die neuen Punkte bekommt Papa Taschenbier und das Sams darf sich etwas wünschen. Dabei denkt es weniger an die Angebetete seines Papa Taschenbier. Letztlich benötigt er aber auch gar keine Wunschpunkte, um seine Schüchternheit zu überwinden.

Kichernd und aufmerksam verfolgte das Publikum die Liebesgeschichte um die Herzensdame Margarethe März. Egal ob mit einem gute Laune- Lied für Herrn Taschenbier oder zur Verwirrung des strengen Polizisten, das Publikum wird einbezogen und lässt die Dreiviertelstunde wie im Fluge vergehen. Die wunderschönen Marionetten des kürzlich verstorbenen Figurenbauers und Figurenspielers Heinz-Peter Schmälter sind „echte Typen“. So kommt Vermieterin Rothohl als Raumpflegerin mit flotter Modebrille daher. Dorothee Wellfonder spielt das Sams mit seiner Rüsselnase herrlich lebendig. Die Geschichte ist ein Punktgewinn für die gesamte Familie und dürfte viele angeregt haben, Sams-Bücher zu lesen. (H. Wallmeier)