Richtfest für den zweiten Bauabschnitt am Max-Planck-Institut auf dem Kahlenberg
„Ein Werkzeugkasten für die Energiewende“

Freudige Blicke in die Forschungs-Zukunft beim Richtfest auf dem Kahlenberg. V.l. Anthony Kealey (Polier), Prof. Robert Schlögl (MPI CEC), Ulrich Scholten (OB), Magnus Nickl (Architekt), Dr. Beate Wieland (Kultur- und Wissenschafts-Ministerium NRW) und Angelika Malinowski (MPG).
Fotos: PR-Fotografie Köhring/TW
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  • Freudige Blicke in die Forschungs-Zukunft beim Richtfest auf dem Kahlenberg. V.l. Anthony Kealey (Polier), Prof. Robert Schlögl (MPI CEC), Ulrich Scholten (OB), Magnus Nickl (Architekt), Dr. Beate Wieland (Kultur- und Wissenschafts-Ministerium NRW) und Angelika Malinowski (MPG).
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Der Richtkranz schwebt in luftiger Höhe. Die Gäste, Planer, Bauarbeiter und Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) blieben indes auf dem Boden und strahlten beim Richtfest für den zweiten Bauabschnitt mit der Sonne um die Wette.

Auf dem Kahlenberg entstehen derzeit in zwei Bauabschnitten vier neue Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche von 4.500 Quadratmetern. Für Neubau, Umbau, Sanierung und Grundstücke stellt das Land Nordrhein-Westfalen insgesamt 45 Millionen Euro zur Verfügung. Jetzt fand das Richtfest für den zweiten Bauabschnitt am MPI CEC statt. Fertiggestellt wurde der Rohbau des zukünftigen Bürogebäudes (Gebäude A) und für die Chemielabore (Gebäude E). In Betrieb genommen werden die neuen Labore und Büros voraussichtlich Ende nächsten Jahres.

Das Institut an der Stiftstraße auf dem Kahlenberg beschäftigt sich mit grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine bedeutende Rolle spielen. „Wir liefern mit unseren Forschungsergebnissen den Werkzeugkasten, mit dessen Hilfe Industrie und Politik an de Energiewende basteln und den sie nutzen können, um Energieprobleme zu lösen“, betonte Prof. Robert Schlögl, Gründungs- und heutiger Geschäftsführender Direktor des MPI CEC.

Mehr Mitarbeiter

Die Labore seien wichtig für die Forscher und die funktionalen Büros für Verwaltung und die Auswertung der Forschungsergebnisse, denn, so meint er lachend: „Nobelpreise werden nicht in den Laboren, sondern auf der Verwaltungsebene vergeben.“ Die Neuausrichtung auf den Forschungsschwerpunkt im Jahr 2012 ging mit Plänen zur Erweiterung der Forschung sowie der personellen und räumlichen Vergrößerung einher.

Ein Jahr später wurde dafür ein Architektenwettbewerb ausgelobt, und im Jahr 2017 begannen schließlich die umfangreichen Neu- und Erweiterungsbauarbeiten. Langfristig soll die Mitarbeiterzahl des MPI CEC von 250 auf rund 400 aufgestockt werden und eine weitere Abteilung hinzukommen. „Das alles“, so Oberbürgermeister Ulrich Scholten, „trägt ganz entscheidend zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Mülheim an der Ruhr bei.“ Er erinnerte zudem an die lange Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der Max-Planck-Gesellschaft.

Sichtbarer Fortschritt

Dr. Beate Wieland, Abteilungsleiterin für Forschung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung zum sichtbaren Fortschritt der Baumaßnahmen. Genau da setzte Prof. Schlögl an: „Ich freue mich sehr, dass wir heute das Ergebnis einer Entwicklung feiern können, die vor fast einem Jahrzehnt begonnen hat. Damals hatte die Max-Planck-Gesellschaft entschieden, dass Forschung zum Thema Energiewende so wichtig ist, dass es dazu ein eigenes Institut geben sollte.“

„Wir können nun bald vier neue Gebäude in Betrieb nehmen, die uns helfen werden, chemische Energiekonversion in die Tat umzusetzen und die zugrunde liegenden Prozesse zu verstehen“, ergänzt er. Architektonisch würden die Neubauten zum Hingucker. Und deren „Innenleben“ würde höchsten Ansprüchen gerecht werden. „Wir sind ein starkes Team, und bald werden wir noch stärker“, ist er überzeugt und traf mit Blick auf die Mitarbeiter den richtigen Ton.

Den traf beim Richtfest auch Prof. Walter Leitner, Direktor der Abteilung Molekulare Katalyse am MPI. Mit seiner „Campus-Band“ sorgte er für wahre Beifallstürme. Und als Polier Anthoy Kealey den Richtspruch sprach, bekamen einige Gäste feuchte Augen. Einer guten Zukunft des MPI CEC sowie der Wissenschafts- und Forschungs-Hochburg Mülheim stünde nun nichts mehr im Weg, war die einhellige Meinung. Das Außengelände auf dem offenen Campus und die Cafeteria werden nach der vollständigen Fertigstellung übrigens auch den Bürgern zur Verfügung stehen.

INFO

Das Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) beschäftigt sich mit grundlegenden chemischen Prozessen, die bei der Speicherung und Umwandlung von Energie eine Rolle spielen. Das Ziel besteht darin, Sonnenlicht in kleinen, energiereichen Molekülen zu speichern und Energie so orts- und zeitunabhängig nutzbar zu machen.

In den drei Abteilungen Heterogene Reaktionen, Anorganische Spektroskopie und Molekulare Katalyse arbeiten mehr als 130 Wissenschaftler aus über 20 Ländern, und tragen mit ihrem Expertenwissen zur Vorbereitung einer nachhaltigen Energiewende bei.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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