Bergbauschäden am Essener Hauptbahnhof- Verspätungen bis Ende Dezember /Aktualisierung 25.11.

Der Betrieb der S3 ist zwischen Mülheim HBF und Essen HBF eingestellt. | Foto: Deutsche Bahn
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  • Der Betrieb der S3 ist zwischen Mülheim HBF und Essen HBF eingestellt.
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Die entdeckten Bergschäden nahe des Essener Hauptbahnhofes (HBF) führen zu Beeinträchtigungen des Bahnverkehres bis mindestens Freitagmittag. Nach Angaben der Bezirksregierung Arnsberg läuft die Verfüllung des Stollen bereits auf Hochtouren.

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„Direkt betroffen ist in Mülheim die S 3“, sagt ein Bahnsprecher auf Nachfrage der Mülheimer Woche. Sie verkehrt nur noch zwischen Oberhausen HBF bis Styrum und von Essen bis Hattingen.

Umsteigen in Duisburg

Der Regionalexpress (RE) 11 (Mönchengladbach/Hamm) hält zurzeit nicht in Mülheim, er wird über Oberhausen umgeleitet. „Fahrgäste können dafür die RE 1, RE 2 und RE 6 bis Duisburg nutzen, um dann in den RE 11 umzusteigen“, so der Sprecher. Allerdings komme es bei den genannten Zügen zu rund zehnminütigen Verspätungen. Das gelte auch für die S1 (Solingen/Dortmund), die ansonsten normal fahre.

„Wir gehen davon aus, dass die Beeinträchtigungen bis 13 Uhr anhalten - aber das ist nur eine Prognose. Wir müssen abwarten, was das die Bergbauabteilung der Bezirksregierung noch feststellt." Nach Angaben des Sprechers nehmen die Fahrgäste die Verspätungen gelassen in Kauf. Im Bereich der Stollen zwischen Essen HBF und Essen West passieren die Züge die Strecke mit fünf Stundenkilometern. Fahrgäste berichten indes, dass die Verspätungen länger als zehn Minuten sind.

Verfüllung dauert noch

Deren Pressesprecher, Andreas Nörthen, erklärte: „Die Organisation der Verfüllung des Stollens läuft auf Hochtouren. Unsere Experten sind vor Ort.

„Die U18 ist von den Bergschäden nicht betroffen“, erklärt Nils Hofmann, Pressesprecher der MVG.

Mittwoch wurden Schäden bekannt

Aktualisierung 11 Uhr:
Auf Nachfrage der MW erklärte Andreas Nörthen von der Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg, dass die Bezirksregierung am gestrigen Mittwoch von den Schäden informiert worden ist.

Danach brachten Baugrunduntersuchungen auf einer Baustelle in der Innenstadt von Essen Informationen über einen Stollen zutage. Der befinde sich westlich des Hauptbahnhofs, zwischen den Bahngleisen und der Bert-Brecht-Straße (Fortsetzung der B1 im Stadtkern Essen). Sofort sei der Stollen untersucht worden.

„Im Rahmen der Erkundungen wurde in zirka 16 Metern Tiefe in einen Stollen gebohrt, um mögliche Gefahren aus dem Altbergbau festzustellen. Weitere Bohrungen wurden in Richtung Bahnkörper im Norden durchgeführt. Dabei wurde neben dem bereits bekannten Stollen, zusätzliche Hohlräume und Verbruchzonen festgestellt, die auf alte Abbaue im Flöz Sonnenschein schließen lassen“, so Nörthen.

„Wir haben dann alle betroffenen Behörden und Institutionen informiert. Außerdem errichteten wir eine Baustelle zur weiteren Erkundung, um die Gefahren aus dem Altbergbau zu beseitigen.“

In Essen sei es zu Änderungen der Verkehrsführung gekommen, um die Nutzung der umliegenden Parkhäuser zu gewährleisten. Es gebe auch Auswirkungen auf die Deutsche Bahn. „Wielange wir zur Beseitigung der Gefahren benötigen, können wir derzeit nicht sagen. Es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, um das gesamt Ausmaß der Schäden zu ermitteln“, sagt Nörthen. "Unsere Experten sind vor Ort und arbeiten fieberhaft an der Beseitigung der Schäden."
Wieviel Kubikmeter Flüssigbeton in Teile des Stollens gepumpt worden müssen, ist noch offen.

Bahnen verspäten sich - IC und ICE fahren nicht mehr über Mülheim und Essen

Aktualisierung 11.44 Uhr

Die Deutsche Bahn teilt mit, dass bis Freitag mit Ausfällen von Zügen wegen des Bergschadens in Essen zu rechnen ist.

In einer Pressemitteilung heißt es:

"Bis voraussichtlich morgen kommt es im Großraum Essen zu Beein-trächtigungen für Bahnreisende. Aufgrund einer behördlichen Anordnung fahren seit gestern 18.25 Uhr zwischen den Bahnhöfen Essen Hbf und Essen-West auf einer Länge von 500 m alle Züge aus Sicherheitsgründen nur mit Schrittgeschwindigkeit.

Grund für die Maßnahme ist ein unter den Gleisen verlaufender Bergbaustollen, welcher bei Untersuchungen als eventuell einsturzgefährdet eingestuft wurde. Die Beseitigungsmaßnahmen für den Hohlraum wurden durch die Bezirksregierung Arnsberg eingeleitet.

Der Fernverkehr wird zur Entlastung der stark befahrenen Strecke zwischen
Dortmund und Duisburg sowie in Gegenrichtung bis voraussichtlich morgen
über Gelsenkirchen und Oberhausen umgeleitet.

Die ICE- und IC-Halte in Bochum Hbf und Essen Hbf sowie in Mülheim (Ruhr) Hbf entfallen. Ersatzweise halten die Züge in Gelsenkirchen Hbf. Reisende werden gebeten, hier auf den Regional- und S-Bahnverkehr auszuweichen. Auf dem Regelweg verkehren ausschließlich Züge, die in Essen Hbf beginnen und enden.

Im Regionalverkehr wird die Linie RE 11 zwischen Dortmund und Duisburg in
beiden Richtungen über Gelsenkirchen und Oberhausen umgeleitet. Die Züge
halten ersatzweise in Herne, Gelsenkirchen Hbf, Essen-Altenessen und
Oberhausen Hbf.

Alle anderen Regionalzüge (RE 1 Aachen – Paderborn, RE 2 Düsseldorf – Münster, RE 6 Düsseldorf – Minden) verkehren auf dem Regelweg. Reisende sollten sich aber auf Verspätungen von zirka 10 bis 15 Minuten einstellen.

Im S-Bahnverkehr verkehren die Züge der Linie S 3 nur zwischen Oberhausen und Mülheim-Styrum sowie zwischen Essen Hbf und Hattingen. Die Züge der S 9 fahren im Langtakt (Wuppertal – Haltern) auf dem Regelweg. Die Kurztakt-Züge der S 9 verkehren nicht bis Bottrop, sondern nur zwischen Wuppertal und Essen-Steele. Die Linie S 1 verkehrt auf dem Regelweg. Allerdings kann es im Bereich Essen Hbf – Essen-West zu Verspätungen von rund 10 bis 15 Minuten kommen."

Weitere Bohrungen angelaufen

Aktualisierung 12.44 Uhr:

Die Bezirksregierung Arnsberg teilt mit, dass weitere Untersuchungen zwischen Essen Hauptbahnhof und Essen-West vorgenommen werden.
"Im Bereich des Flözes 'Sonnenschein' laufen weitere Bohrungen, um das gesamte Ausmaß von Hohlräumen und Verbruchzonen festzustellen", heißt es in der Mitteilung der Bezirksregierung. Noch immer ist unklar, wie lange es zu Verkehrsstörungen kommt.

Bohrlöcher zusammengefallen

Aktualisierung 13.07 Uhr

"Wir haben bislang noch keinen Beton in den Stollen pressen können", sagt Andreas Nörthen von der Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg. "Die ersten Bohrlöcher sind inzwischen zusammengefallen. Wir werden neue Löcher bohren müssen. Zu Senkungen im Bereich der zusammengefallenen Bohrlöcher ist es bislang noch nicht gekommen. Wir beobachten das Gebiet aber sehr genau. Derzeit versuchen wir auch, eine zweite Bohranlage zu bekommen", so Nörthen.

"Zur Verfüllung werden entlang des Stollens Löcher gebohrt und anschließend wird in diese von Bohrloch zu Bohrloch Beton gepresst", erklärt Nörthen auf Nachfrage das Verfahren. Die Verfüllung soll Donnerstagabend begonnen werden.

Bahnverkehr weiter eingeschränkt

Aktualisierung 22. November 9.23 Uhr

Auf Nachfrage der MW erklärte ein bahnsprecher, dass "der Fernverkehrzur Entlastung der stark befahrenen Strecke bis auf Weiteres zwischen Dortmund und Duisburg sowie in Gegenrichtung weiter über Gelsenkirchen und Oberhausen umgeleitet wird."

Die ICE- und IC-Halte in Bochum Hbf und Essen Hbf sowie in Mülheim (Ruhr) Hbf entfallen auch heute. Ersatzweise halten die Züge in Gelsenkirchen Hbf. Reisende werden gebeten, hier auf den Regional- und S-Bahnverkehr auszuweichen. Auf dem Regelweg verkehren ausschließlich Züge, die in Essen Hbf beginnen und enden.

Im Regionalverkehr wurden die Umleitungen aufgehoben. Alle Züge verkehren wieder auf dem Regelweg, so dass auch die Halte Bochum Hbf, Essen Hbf sowie Mühlheim Hbf angefahren werden. Aufgrund der Geschwindigkeitsreduzierung im Raum Essen müssen sich Reisende aber auf Verspätungen von ca. 10 bis 15 Minuten einstellen. "Die beiden RE, die in den kommenden Minuten über Mülheim fahren haben derzeit drei bzw. acht Minuten Verspätung", so der Bahnsprecher.

Im S-Bahnverkehr verkehren die Züge der Linie S 3 nur zwischen Oberhausen und Mülheim-Styrum. "Die S3 fährt derzeit nur zwischen Essen-Steele und Hattingen. Der Hauptbahnhof wird zurzeit nicht angefahren."

Die Züge der S 9 fahren im Langtakt (Wuppertal – Haltern) auf dem Regelweg. Die Kurztakt-Züge der S 9 verkehren nicht bis Bottrop, sondern nur zwischen Wuppertal und Essen-Steele. Die Linie S 1 verkehrt auf dem Regelweg. Allerdings kann es auch auf dieser Strecke zu Verspätungen kommen.

Verfüllung läuft auf Hochtouren

Aktualisierung 10.35 Uhr

"Die Verfüllung des südlichen Teils des Stollens läuft auf Hochtouren", sagt Andreas Nörthen von der Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg. "Außerdem haben wir eine zweite Bohranlage am nördlichen Ende des Stollen aufgebaut und kontrollieren, ob der eingebrachte Beton dort angekommen ist. Außerdem suchen wir weiter nach anderen Hohlräumen."

Aktualisierung 11.01

"Die Suche nach weiteren Hohlräumen wird derzeit etwas erschwert, weil der Kampfmittelbeseitigungsdienst nach möglichen Sprengstoffen sucht", bestätigte Andreas Nörthen von der Bergbauabteilung der Bezirksregierung Arnsberg.

23.11. - 9 Uhr:
Verspätungen auch in der nächsten Woche!

Da noch mehr Stollen im Bereich des Hauptbahnhofes in tieferen Lagen vermutet werden, ist auch in der kommenden Woche mit Bahnverspätungen zu rechnen! In einer Tiefe von 30 Metern werden derzeit Bohrungen durchgeführt, um eventuell weitere Bergbaustollen ausfindig zu machen.

Infos zu der Bombensuche finden Sie hier

Auch nächste Woche gibt es Verspätungen. Infos gibt es hier

Der Betrieb der S3 ist zwischen Mülheim HBF und Essen HBF eingestellt. | Foto: Deutsche Bahn
Eine Bohranlage ist seit gestern in Essen in Betrieb, um den Stollen nahe des Hauptbahnhofes zu untersuchen. Eine zweite ist geordert. | Foto: Bezirksregierung Arnsberg
Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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