Stadtarchiv Oberhausen "goes digital"
Neue Möglichkeiten für "Profis" und Hobbyforscher

Die jetzt vorgestellte Digitalisierung der Archivbestände über Holten und Alstaden ermöglichen Wissenschaftlern oder Hobbyforscher viele neue Möglichkeiten, zur Freude von Dr. Thomas Krämer vom LVR und den Oberhausener Stadtarchivaren Michaela Schmitz-Oetjen, Christoph Spilling und  Dr. Magnus Dellwig (v.l.).
Foto: Carsten Walden
  • Die jetzt vorgestellte Digitalisierung der Archivbestände über Holten und Alstaden ermöglichen Wissenschaftlern oder Hobbyforscher viele neue Möglichkeiten, zur Freude von Dr. Thomas Krämer vom LVR und den Oberhausener Stadtarchivaren Michaela Schmitz-Oetjen, Christoph Spilling und Dr. Magnus Dellwig (v.l.).
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„Wir können und werden nicht alles digitalisieren, aber was wir ins Netz stellen, bedeutet für alle Interessenten schon einen leichteren, viel Zeit sparenden Zugriff auf historische Quellen“, sagt Oberhausens Chefarchivar Dr. Magnus Dellwig bei der Vorstellung der jüngsten „digitalen Offensive“ des Stadtarchivs.

Er nennt sofort ein konkretes Beispiel: „Über Holten haben wir Dokumente mit alten Schriften, die nur mühsam zu lesen sind. Durch die Digitalisierung der Akten ist das kein Problem mehr.“ Neben Holten sind auch die historischen Bestände von Alstaden ab sofort abrufbar.

Und das Ganze habe noch einen weiteren Vorteil. Der Nutzer könne sich im Netz informieren und entscheiden, was er etwa in gedruckter Form benötigt, dann ruft er im Stadtarchiv an und die Mitarbeiter bereiten für ihn alles abholbereit vor. Langes Suchen vor Ort im Archiv gehöre zumindest für Holten und Alstaden der Vergangenheit an. Als nächsten nehmen sich Delliwig und sein Team die digitale Aufbereitung der Osterfeld Akten vor.

Alte Akten in
neuem Gewand

Das alles sei nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen und koste neben Zeit auch Geld. Aber wenn das Stadtarchiv Oberhausen jetzt verstärkt neue Wege in der Präsentation von Erschließungsinformationen gegangen ist, standen auch Fördermittel zur Verfügung.

Im Rahmen der LVR-Archivförderung hat das Stadtarchiv mit Hilfe des Dienstleisters "history-today" mit diesen Geldern die Bestände Holten und Alstaden neu verzeichnen und verpacken lassen. Ergebnis des Projekts sind nicht nur alte Akten in neuem Gewand, sondern auch Online-Findbücher, die über die städtische Homepage und über www.archive.nrw.de ab sofort recherchierbar sind.

Mit dem Projekt „Neuverzeichnung und Neuverpackung“ setzt das Stadtarchiv einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung seiner Findbücher um. Dadurch kann man bequem vom heimischen Sofa aus aktuell in den Beständen Holten und Alstaden recherchieren. Magnus Dellwig demonstriert das. Er geht auf das Portal und schon hat er eine bestens strukturierte Übersicht auf dem Bildschirm.

In säurefreie
Kartons gepackt

Neben einer sachthematischen Gliederung der Bestände in so wichtige Aufgaben wie Finanzen, Bauen oder Sitzungsprotokolle gibt es kurze Beschreibungen und zeitliche Einordnungen aller Archivalien. Das alte Word-Findbuch wurde hierfür eigens von „history-today“ überarbeitet, eine neue Aufgliederung erstellt, die Archivalien grob gereinigt und in säurefreie Kartons umgebettet.

„Das waren und sind wichtige Maßnahmen, die den langfristigen Erhalt der beiden Bestände sichern, da es sich hierbei um besondere Schätze handelt, die mit eine der ältesten Überlieferungen in der Geschichte der Stadt Oberhausen bilden“, so der Leiter des Stadtarchivs.

Fördermittel
bestens genutzt

I
nhaltlich erwartet Forschende eine Vielzahl von Verwaltungsvorgängen, die das administrative Leben der beiden Gemeinden dokumentieren. Verwaltungsberichte, Personalakten, Haushaltspläne, Bau- oder Schulakten, meist fadengebunden aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, ermöglichen einen Einblick in die kommunale Lebensgeschichte vor der Eingemeindung Alstadens 1910 oder Holtens 1917 nach Sterkrade.

Vom Wissenschaftler bis hin zum Hobbyforscher kann jeder etwas finden, der sich mit der Vergangenheit der Stadt Oberhausen beschäftigen möchte. Dr. Thomas Krämer vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum in Pulheim, blickt beim Präsentations-Termin im Stadtarchiv an der Eschenstraße lächelnd zu Dellwig und seinem Team: „Ich weiß, dass die Fördermittel hier vor Ort optimal genutzt wurden.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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