Bei der Gestaltung der Duisburger Freiheit setzt man auf die Bürger - Die ersten Bagger können 2024 rollen
Wohin soll die Reise gehen?

Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne appellierte leidenschaftlich an die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung: „Wir müssen diese einmalige Chance wahrnehmen und umsetzen.“
Fotos: Frank Preuß
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    Fotos: Frank Preuß
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Mehrfach fiel das Wort Filetgrundstück. Das alte Güterbahnhofgelände, von Stararchitekt Norman Foster „Duisburger Freiheit“ genannt, soll ein Vorzeigeprojekt in Sachen kreativer Stadtentwicklung werden. Damit könne Duisburg überregional punkten. Das war bei einer ersten Bürgerbeteiligung in der Mercatorhalle einhellige Meinung.

Höchst unterschiedlich waren allerings die Ansichteb, was man wie, warum und wann auf den Weg bringen könne und solle. „Wir legen Ihnen kein fertiges Konzept vor, das wir auch selbst nicht haben, wir wollen Sie einbinden und mitnehmen“, sagte Oberbürgermeister Sören Link zu Beginn der fast dreistündigen Auftaktveranstaltung. Manchem der gut 200 Teilnehmer waren die Wortbeiträge zu langatmig, zu visionär und zu utopisch. Einige Bürger hätten es wohl am liebsten gesehen, wenn fertige Pläne vorgestellt würden, an denen man (zer)reiben kann.

Genau das wollen die Verantwortlichen vermeiden. Link forderte engagierte Diskussionen in Workshops. Reden und nicht zerreden sei angesagt. Und GEBAG-Chef Bernd Wortmeyer verwies darauf, dass die Utopie von heute nicht selten die Realität von morgen sei. Im letzten Jahr hatte die städtische Baugesellschaft das über 30 Hektar große Areal von Investor Kurt Krieger erworben, der es seinerzeit von der Bahntochter Aurelis kaufte. Die Pläne, dort ein großes Möbelhaus zu bauen, hatte er längst ad acta gelegt.

„Jetzt“, so Wortmeyer und der OB übereinstimmend, „hat Duisburg die einmalige Chance, selbst etwas zu entwickeln, was nationale Stahlkraft haben kann.“ Der Geschäftsführer der GEBAG legt des halb großen Wert auf engen Schulterschluss mit der Stadt, der Wirtschaft und nicht zuletzt mit den Bürgern. Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Sport, Umwelt, Digitales Kompetenzcenter, das waren Worte, die in der Veranstaltung die Runde machten.

Workshops und
Ideenwerkstätten

Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne traf den Nerv der Teilnehmer. Als er die bewegte und bewegende Geschichte des Areals skizzierte und die vielen Pläne beschrieb, die man dort umsetzen wollte, aber letztlich alle verworfen wurden, sagte er: „Auch ein Scheitern kann ein Gewinn sein.“ Multi Casa sollte im Bereich des alten Güterbahnhofs verwirklicht werden, ein Stadionneubau nach dem Vorbild der Schalke-Arena stand ebenfalls auf einer früheren Wunschliste. Der letzte Plan, dort ein Designer Outlet Center zu errichten, wurde durch den Bürgerentscheid im September 2017 gestoppt.

„Nun haben wir die große Chance, mit Ihnen gemeinsam hier an zentraler Lage Duisburgs Zukunft zu gestalten“, appellierte Linne. Nachdem Kommunikatinosberater Stephan Rammelt von der Agentur Deekeling Arndt/AMO die Besucher der „Kick off-Veranstalutng“ mit ersten Meinungen Duisburger Spitzenvertreter aus Politik und Wirtschaft konfrontierte und Zukunftsforscher Kai Arne Gondlach einen Ausflug in die Welt des digitalen Fortschritts machte, kitzelte WAZ-Redakteur Matrtin Ahlers als Moderator einer kurzweiligen Podiumsdikussion erste Hinweise aus den Beteiligten heraus, wie es denn weitergehen könne.

Die an dem Abend von den Besuchern in Themeninseln fixierten ersten Ideen werden aufgearbeitet. In weiteren Workshops und Ideenwerkstätten soll im Frühjahr disktutiert werden, wohin die Reise gehen wird. Das Gelände werde auf keinen Fall einem einzigen Investor angeboten werden, der seine Pläne auf Biegen und Brechen umsetze. Schon jetzt gäbe es bundesweit und sogar international reges Interesse, etwas Großes zu gestalten, das den Ruf Duisburgs deutlich aufpolieren würde.

"Was lange währt,
wird endlich gut!"

„Die heutige Veransataltung“, so der Oberbürgermeister, „ist lediglich der Anfang einer richtungsweisenden Gestaltung der Duisburger Freiheit, die diesen Namen auf keinen Fall behalten wird, denn, so Martin Linne: „Auch hier werden wir die Duisburger befragen.“
Sport- und Erfolgsflächen in der Nähe, die City in Reichweite, hinzu kämen hgervorragende Verkehrsanbindungen durch Schiene, Wasser, Luft und Straße. Das ziehe auch auswärtige Investoren an. Die Duisburger, das wurde in der Diskussion deutlich, wollen eine Mischung aus Freizeit, Schaffung neuer klimanneutraler Arbeitsplätze und vor allem bezahlbaren Wohnraum in „Filetlage“. Jetzt geht es ans Eingemachte. Vorsichtige Prognose von GEBAG-Chef Bernd Wortmeyer: „Im Jahr 2024 können hier die ersten Bagger rollen.“ Die letztendliche Fertigstellung des Vorzeigeprojektes würde allerdings ingesamt gut 15 Jahre in Anspruch nehmen. Devise: „Was lange währt, wird endlich gut!"

Kommentar zum Bericht hierhttps://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/zukunft-ist-kein-zufall_a1254048

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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