Im September ist die Strecke zwischen Duisburg und Essen für zehn Tage komplett gesperrt
Baustellen-Marathon der Bahn sorgt erneut für Beeinträchtigungen

Vom 11. bis 20. September kommt es zu einer Vollsperrung der Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen. Die Deutsche Bahn bündelt dann wieder viele Einzelnmaßnahmen. Insbesondere die Arbeiten an der zweiten Ausbaustufe  des Elektronischen Stellwerks Duisburg nehmen einen breiten Raum ein. Zahlreiche Schienenersatzverkehre stehen zur Verfügung. Dennoch wird es vor allem für Pendler zu erheblichen Einschränkungen kommen.
Fotos: Deutsche Bahn
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  • Vom 11. bis 20. September kommt es zu einer Vollsperrung der Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen. Die Deutsche Bahn bündelt dann wieder viele Einzelnmaßnahmen. Insbesondere die Arbeiten an der zweiten Ausbaustufe  des Elektronischen Stellwerks Duisburg nehmen einen breiten Raum ein. Zahlreiche Schienenersatzverkehre stehen zur Verfügung. Dennoch wird es vor allem für Pendler zu erheblichen Einschränkungen kommen.
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Die Deutsche Bahn (DB) liegt nach eigenen Angaben im Zeitplan, die Reisenden und vor allem die Pendler zwischen Duisburg und Essen werden aber zehn Tage im September mit erheblichen Einschränkungen rechnen müssen. Betroffen sind wiederum viele Züge im Nah-, Fern- und S-Bahn-Verkehr.

Die Bahn führt dann umfangreiche Bau-, Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten an der gesamten Strecke durch. „Land in Sicht“, stellt Dirk Pohlmann, NRW-Sprecher der Deutschen Bahn, im Blick auf das „Mammutprojekt“ fest, das seit gut zwei Jahren läuft und bereits viele Einzelmaßnahmen vollendet hat. Die Bahn bündelt nun erneut wichtige Baumaßnahmen auf einer Hauptstrecken in NRW zwischen Duisburg und Essen. Deshalb sei auch eine Vollsperrung der Strecke unumgänglich. Aufgrund dieser Sperrung kommt es in der Zeit von Freitag, 11. September, 5.30 Uhr, bis Sonntag, 20. September, 24 Uhr, zu zahlreichen Änderungen im Zugverkehr.

Nachdem die Strecke bereits in den Oster- und Herbstferien 2018 sowie in den gesamten Sommerferien 2019 komplett gesperrt wurde, um Schienen neu zu verlegen, Gleise zu erneuern oder Brückenbauwerke auf den Weg zu bringen, kommt es jetzt zu weiteren Schienenerneuerungen und wichtigen Arbeiten für die zweite Ausbaustufe des Elektronischen Stellwerks (ESTW) Duisburg.

Bald "Endspurt" beim ESTW

Auf einem Abschnitt von insgesamt etwa 28 Kilometern werden 9.900 Meter neue Kabel verlegt, 4.500 Meter Kabelkanäle und 26 Querungen errichtet sowie 29 Weichenantriebe erneuert. Allein für das ESTW Duisburg beträgt das Investitionsvolumen in diesem Jahr mehr als 15 Millionen Euro. „Seit 2018 haben wir viel geschafft, jetzt geht es für das ESTW in den Endspurt“ so Björn Schniederken, Projektleiter der DB Netz für das ESTW, im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger. Die DB stellt mit der Bündelung dieser Baumaßnahmen die Weichen in Richtung Zukunft. Mit Hilfe modernster Technik soll letzlich sichergestellt werden, dass der Zugverkehr verlässlicher durch das Schienennetz im Ballungsraum Ruhrgebiet geleitet wird.

Dass die umfangreichen Maßnahmen diesmal nicht in die Ferien gelegt werden konnten, hatte seine Gründe. Die DB hat sich auch aufgrund anderer aufwendiger Baumaßnahmen im Raum Köln dazu entschieden, die erforderlichen Arbeiten zwischen Duisburg und Essen erst im September in Angriff zu nehmen und dann auch wieder zu konzentrieren. Neben einer bestmöglichen Nutzung von Sperrzeiten habe das nach Auffassung von Schniederken auch etwas mit einer Optimierung des Baustellenmanagements zu tun.

Weitere Sperrungen in Aussicht

Nachdem in den Sommerferien 2019 schon rund 5.000 Meter neue Kabelführungssysteme gebaut, 150.000 Meter neue Kabel verlegt und rund 129 neue Signale gesetzt wurden, folgen nun weitere Schritte für das ESTW Duisburg. Dieses ersetzt ab Mai 2021 die Stellwerke Essen-West und Mülheim-Styrum und trägt damit zur Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik (LST) bei. Damit die Steuerungsfunktionen zukünftig in Duisburg gebündelt werden können, wird jetzt die Kabeltrasse fertig gestellt.

Die Arbeiten und die damit verbundenen Streckensperrungen haben natürlich Auswirkungen auf den gesamten Zugverkehr in der Region. Mehrere Züge müssen umgeleitet werden. Zwischen Duisburg und Essen steht ein großzügiger Schienenersatzverkehr bereit. So wird die Deutsche Bahn wieder deutlich mehr Servicepersonal mit gut 3.700 zusätzlichen Einsatzstunden an den wichtigen Haltestellen und insbesondere in Duisburg Hbf, Essen Hbf, Essen-Altenessen, Mülheim/Ruhr Hbf, Bottrop Hbf, Oberhausen Hbf und Dortmund Hbf einsetzen.  

Zusätzliche Anlaufpunkte helfen

Vier zusätzliche Infopunkte in den Bahnhöfen Dortmund Hbf, Essen Hbf, Duisburg Hbf und Düsseldorf Hbf werden als Anlaufpunkte für Reisende geschaffen. Darüber hinaus werden die Wegeleitung und die Information an den Bahnhöfen verstärkt. Mehr als 600 Plakate an den Stationen und in den Zügen, mehr als 80 Spannbanner an den Bahnhöfen und rund 200 Mastummantelungen sowie 1.000 Footsteps zur Beschilderung der Wege vom Bahnhof zur Ersatzhaltestelle sind geplant.

Die Fahrplanänderungen sind im Nahverkehr bis auf die Abellio-Linien bereits jetzt in den Online-Auskunftssystemen enthalten. Außerdem werden sie rechtzeitig über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Zudem sind die Änderungen für die Züge von DB Regio und DB Fernverkehr unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar. Es kann auch ein Newsletter für einzelne Linien der DB abonniert werden. Außerdem gibt es eine Broschüre mit detaillierten Infos für die Reisenden zum Download. Diese wird in Kürze an den Bahnhöfen, in den Zügen und Verkaufsstellen ausliegen und wird während der Baumaßnahme durch Reisendenlenker vor Ort verteilt.

Auch im Dezember dieses Jahres und im Mai 2021 wird zu zeitweisen Sperrungen kommen, ehe das Großprojekt der Erneuerungen, Sanierungen und Modernisierungen zwischen Essen und Duisburg abgeschlossen sein wird.

Weitere Infos

Weitere Informationen gibt es ab sofort bei der speziell eingerichteten DB-Servicehotline für den Schienenersatzverkehr unter 0202 51562515 und dem kostenfreien BahnBau-Telefon unter der Rufnummer 0800 5 99 66 55. Soweit die Informationen vorliegen, beanworten die Mitarbeiter auch Fragen zu den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen oder informieren über die entsprechenden Kontaktmöglichkeiten.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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