Coronakrise: NRW-Gesundheitsministerium setzt Expertenteam ein
Laumann will Besuchsverbot für Hochbetagte lockern

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kündigte heute Lockerungen der Besuchsverbote in Pflegeeinrichtungen an. Foto: Land NRW/Mark Hermenau
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Rund 170.000 Menschen leben in nordrein-westfälischen Alten- und Pflegeheimen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann möchte, dass die Hochbetagten bald wieder Besuch bekommen können.

Bis heute gibt es in NRW 408 Corona-bedingte Todesfälle, vor allem betroffen sind hochbetagte und schwer vorerkrankte Menschen. ""Wir haben den Besuchs-Stopp, weil das Virus für diese Gruppen hoch gefährlich ist", sagte Laumann heute in Düsseldorf. Gleichzeitig müsse man sehen, wie man das Besuchsverbot möglichst schnell lockern könne. Laumann: "Diese Menschen haben nur noch eine kurze Lebenserwartung. Sie sollen nicht die Rest des Lebens in Isolation verbringen."

Keine pauschalen Ausgangssperren für Ältere

Ein Expertenteam um den Bochumer Pflegeforscher Markus Zimmermann sucht seit dieser Woche im Auftrag von Laumann nach Möglichkeiten, Besuche eingeschränkt wieder möglich zu machen. Im Gesundheitsministerium habe das "hohe Priorität", sagte Laumann. Außerdem sprach er sich mit Blick auf weitere Lockerungen im gesellschaftlichen Bereich gegen pauschale Ausgangssperren für ältere Menschen aus. Das Lebensalter allein sage nicht alles über den Gesundheitszustand eines Menschen aus, es gebe sicher 70-Jährige, deren körperliche Verfassung besser als die von manchen 50-Jährigen sei. Der Minister: "Menschen mit Vorerkrankungen sind unabhängig vom Alter grundsätzlich gut beraten sich so zu schützen, dass sie nicht vom Virus erfasst werden."

Weiterhin wird es keinen Aufnahmestopp in NRW-Pflegeeinrichtungen geben. Das diese einerseits dazu, dringend benötigte Krankenhausbetten frei zu bekommen, andererseits gebe es immer mehr Menschen, die nicht mehr zuhause gepflegt werden könnten. Neuaufnahmen müssten sich aber Tests unterziehen und anschließend 14 Tage in Quarantäne.

Täglich 320.000 neue Masken für NRW

Mit Blick auf den hohen Bedarf an Schutzkleidung gab Laumann bekannt, dass eine Bielefelder Firma ab sofort täglich 320.000 neue Masken im Wert von 17 Millionen Euro exklusiv für NRW produziert. Bereits verteilt worden wären in NRW 3,2 Millionen Masken, 1.7 Millionen Handschuhe, 78.000 Schutzanzüge, 3.000 Brillen, 250.000 Teströhrchen und 22.000 Liter Desinfektionsmittel.

Autor:

Martin Dubois aus Essen-Süd

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