Abbruch und Aufbruch in Essen: vom Ende eines Wohlfahrtsprogramms - wer hat weitere Aufnahmen von anderen Plätzen in seinem Archiv?
Wenn eine Stadt ihr Gesicht wandelt

Dieses imposante Gebäude an der Ostfeldstraße wurde im Volksmund "Kruppscher Bazar" genannt. Fotos (4): Mario del Vecchio
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Nächster Teil unserer Serie "Abbruch und Aufbruch in Essen", die jetzt in Ihrem Stadtspiegel sowie im Netz auf lokalkompass.de zu finden ist. Wir sind auf der Suche nach Bildern, die die Veränderungen in dieser Stadt festgehalten haben. Unsere Leser Mario del Vecchio hat auf den Auslöser gedrückt, als 1985 der letzte Zeuge eines einzigartigen Wohlfahrtsprogramms aus der Innenstadt verschwand.

Die Kruppsche Konsumanstalt war zwischen 1868 und 1973 Teil eines Wohlfahrtsprogramms des Industriellen Alfred Krupp für die Belegschaft seines Unternehmens. Der Konsum bot den Werksangehörigen ein vergünstigtes Angebot an Waren des täglichen Bedarfs an.

1874 verfügte die Konsumanstalt nicht nur über Verkaufsstellen, sondern auch über eine eigene Bäckerei, eine Schneiderei und eine Mineralwasserabfüllung. In diesem Jahr, am 1. Juli, eröffnete das Gebäude der Hauptverkaufsstelle der Konsumanstalt auf dem Gelände der Krupp-Gussstahlfabrik an der Ostfeldstraße. Dieser im Volksmund sogenannte "Kruppsche Bazar" befand sich in direkter Nähe zur VIII. Mechanischen Werkstatt, dem späteren Colosseum-Theater. An diesem Standort stehen heute die Weststadt-Türme mit dem Kinokomplex. Angeboten wurden neben Lebensmitteln auch Kolonialwaren, Kleidung, Eisenwaren, Kohlen und Möbel. 1888 wurde an das Gebäude des Kruppschen Bazars ein dreistöckiges Lagerhaus angebaut.

1958 eröffnete Krupp an der Rüttenscheider Straße den ersten Selbstbedienungsmarkt nach amerikanischem Vorbild, wo abgepackte Waren selbst aus den Regalen genommen werden konnten. Diesem Trend folgend errichtete das Unternehmen auch den "Bazar" neu. Am Limbecker Platz wurde 1962 ein großer Markt eingeweiht.

Erst amerikanisch, dann abgeschafft

Als lohnenswert stuften die Krupp-Manager dies jedoch nicht mehr ein, schon 1969 wurde das Gebäude verkauft. Anschließend waren dort Quelle und ab den 1990er Jahren Sinn/Leffers zu finden. Auch insgesamt wollte der Vorstand diesen Zweig des Unternehmens loswerden. Zum 1. Januar 1974 trennte sich die Firma Krupp von ihrer Konsumanstalt, die an die Enro Nahrungsmittel GmbH veräußert wurde.

Das imposante Gebäude an der Ostfeldstraße überlebte den Konsum noch um zwölf Jahre, 1985 rückte der Abrissbagger an. Es gibt in Essen jedoch noch ehemalige Konsumgebäude. An der Ecke Leimgardtsfeld/Stolbergstraße in Bergeborbeck und oberhalb des Marktplatzes auf der Margarethenhöhe sind sie zu finden.

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Haben auch Sie, liebe lokalkompass-Nutzer, Fotos oder digitalisierte Filme vom Abbruch in Essen im Archiv?  Gibt es Fotos von der Beseitigung der Warenhäuser DeFaKa (am Standort des heutigen Kaufhofs), C&A, Wertheim oder Boecker?

Industrie ist natürlich von Interesse: Wer kann die Abrissarbeiten auf dem weitläufigen Industriegelände zwischen Frohnhauser Straße und Hövelstraße bebildern? Die einstige "Krupp-Stadt" mit ihren Hallen, Brücken und Werkseisenbahnstrecken wäre von Interesse. Wer hat das Verschwinden des Röntgenwerks Koch & Sterzeln an der heutigen A40 eingefangen? Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), der Stern-Brauerei oder dem Ruhrkohle-Haus?

Wie sieht es mit Zechen aus, mit Wohnsiedlungen (die Häuser rund um die verschwundene Straße "Im Pässken" in Frohnhausen am Riehlpark etwa), der Stern-Brauerei oder dem Ruhrkohle-Haus?

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zum "Abbruch in Essen" hier auf lokalkompass.de. Bitte geben Sie als Schlagwort (Tag) unbedingt Abbruch in Essen an.

Autor:

Marc Keiterling aus Essen

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