Aktion Wir lieben den Niederrhein oder...
... warum ist es am (Nieder)Rhein so schön!

58Bilder

Als ich auf Facebook zum 1. Mal von Dirks toller Mitmachaktion las, packte ich schnell mal 3-5 Schlagworte in den Kommentar und dachte gut ist. Nein, ist es aber nicht! Den Niederrhein, oder die Liebe zum Niederrhein kann man nicht so schnell und beinahe lieblos abhandeln. Daher entschloss ich mich bald, dem Niederrhein, so wie es sich gehört ;-) einen ganzen Bericht zu widmen. 


Geboren im Pott, aufgewachsen in Nütterden


Vielleicht mag ich daher den Pott so gern: gerüchtehalber ;-) nein, ich kann mich nicht die Bohne mehr daran erinnern, habe ich das erste halbe Lebensjahr in Duisburg verbracht. Im alten Album geblättert sehe ich meine Eltern und mich in einem schönen Park. Wir haben es uns auf einer Bank und einer Decke gemütlich gemacht. Vielleicht kann mir ein(e) Leser(in) verraten, welcher Park das wohl gewesen sein mag? Dann beschlossen meine Eltern "das Kind muss an die frische(re) Luft" und suchten nach einer neuen Bleibe in meines Vaters Heimat, dem Niederrhein im allgemeinen und Griethausen im besonderen. Schließlich wurde es... Nütterden!

Mein Vater, mein Mann und die Liebe zur Natur

Was mein Vater mit langen Spaziergängen im Reichswald begann und der aufgeweckten "Kleenen" früh Pflanzen und Tiere ans Herz legte, setzte mein Mann (Ur-Gewächs aus Rindern) alsbald mit Wanderungen am Rhein liebevoll fort. Anfangs war ich gar nicht so begeistern von den zahlreichen Ausflügen, präferierte ich als Anfang-20-erin doch eher Discos, Feten oder ein gutes Buch auf der Terrasse. Mittlerweile habe ich beide um Längen ein- und auch überholt! Zugute kommt mir dabei mit Sicherheit mein Interessen an der Kombi "Wandern, Natur und Geschichte", über die ich hier im LK auch schon zahlreiche Beiträge geschrieben habe. Schließlich auch meine Liebe zu alten und verlassenen Orten, die meinen Horizont und meinen Aktionsradius nochmal um ein vielfaches erweitert haben.

Hoch- und Niedrigwasser

Nach wie vor zieht mich Hoch- und Niedrigwasser am großen Strom wie magisch an. Dafür stehe ich auch schon mal im Morgengrauen auf, was ansonsten ein richtiges No-Go für mich ist! Wenn dann die Sonne aufgeht und sich im leichten Schwappen der Wellen auf den Hochwasserwiesen spiegelt, bin ich einfach nur dankbar und glücklich. Das kleine Glück liegt oft so nah... Bei Niedrigwasser schaue ich seit einigen Jahren gleich, ob der Pegel langsam unter 80 cm sinkt - denn dann taucht das verwunschene alte Schiffswrack wieder auf. Ehrfürchtig berühre ich sanft das alte Holz, überlege, welche Geschichten sich dahinter verbergen. Leider sind nicht alle Menschen so gestrickt, für viele scheint es das größte zu sein, sich ein Souvenir in Form einer Planke vom alten Lastensegler abzubrechen. So schade, dass man diese historische Stätte bei Niedrigwasser nicht besser schützen kann!

Die Flaschenpost und das "neue alte" Wrack

Eine schöne Erinnerung ist nach wie vor der Fund einer Flaschenpost, noch im Zeitalter vor Handy und Co. Ein kleiner Junge hatte sie von der Emmericher Rheinbrücke ausgesetzt und sie war bei Salmorth angespült worden. Ehrensache, dass ich dem Jungen schrieb und die Flasche wieder ausgesetzt habe. 
Ganz aktuell habe ich ein weiteres Wrack im Rhein bewundern dürfen, dass sich bei dem extremen Niedrigwasser eindrucksvoll gezeigt hat. Ein alter Aalschokker mit rostigen Aufbauten und allerlei mürben Seilen und Ketten. Dafür fahren wir dann auch schon mal was weiter weg! Auch hier kann ich nur hoffen, dass alle Leute respektvoll mit dem schönen "Schiffs-Opi" umgehen mögen.

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und...

Schiffe gucken! 

...ganz frei nach Astrid Lindgreen. Aber, lieber Niederrheiner, liebe Niederrheinerin, ist es nicht so - wer hat es noch nicht getan oder tut es sogar ganz bewusst ab und zu? Vielleicht in Verbindung mit einem Picknick oder einer Fietstour am Rhein. Einfach ein schönes Plätzchen suchen und das Treiben auf (und vielleicht auch über) dem Rhein zu beobachten. Ganz "platt" Schiffe gucken. Große, kleine, Schubverbände, Flusskreuzer, die kleinen Schnellboote, auch Flitzer genannt... und beim Blick in den Himmel die typisch niederrheinischen Schäfchenwolken erblickt. Wer macht mit beim Wolkenraten? Ist das nicht ein Elefant da drüben? Oder dort, rechts von der Brücke, ganz klar ein Engelchen! Hab ich nicht gerade auch "Platt" gesagt? Die Muttersprache alles Niederrheinischen ;-) Hört man den Dialekt auf einmal irgendwo in der Ferne, fühlt man sich doch gleich ein bisschen heimischer. 

Nicht nur der Rhein ist Niederrhein

...sondern auch seine Städte, seine Dörfer - seine Menschen! Der Pott mit pulsierendem Leben, interessanten Gegensätzen und spannenden Großveranstaltungen wie zum Beispiel auch die 1. Fußball-Bundesliga. Quirlige Schützenfeste, aufregende Scheunenfeten und ganz besondere kulturelle Highlights wie die cinque-Sommernacht und das kleine, feine Haldern-Pop-Festival. Erwandern der Halden im Ruhrgebiet, die soviel interessantes zu bieten haben. Der Haldenkreuzweg an der Halde Haniel, das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen und ganz aktuell die Kathedrale des Windes an der Halde Norddeutschland. Touren in die Sonsbecker Schweiz, die Gradierwerke in den neu gekürten Luftkurorten Xanten und Kevelaer. Flanieren an der Rheinpromenade in Ruhrort und das romantische Sommer-Abschlussfeuerwerk im Klever Tiergarten. Industriekultur wie der LaPaDu, Zeche Zollverein - die Steinmännchen, der Engelbaum und eine urige Sammlung alter Schätzchen an der Viller Mühle in Hassum. 

Heimat ist da, wo dein Herz ist 

Die Menschen, die ich Familie und Freunde nennen darf. Die sich mit mir an diesem Ort heimisch fühlen und wie ich "angekommen sind" in unserem Leben. Die wir uns teilweise schon seit Jahrzehnten kennen und durch die Höhen und Tiefen unserer Leben fest miteinander verwachsen sind. Aber wisst Ihr / wissen Sie, was ich auch glaube, so sehr ich auch den Niederrhein "an sich" ;-) ins Herz geschlossen habe? Hätte mich das Schicksal nun zufällig ans Meer oder in die hohen Berge verpflanzt, wäre ich auch dort heimisch geworden und hätte "meine Landschaft" geliebt. Denn der alte Spruch ist doch so wahr - Heimat ist da, wo dein Herz ist. Trotzdem bin ich für mich froh, eine waschechte Niederrheinerin zu sein und Euch / Ihnen hier und heute von meiner großen Liebe zu erzählen :-)

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

62 folgen diesem Profil

9 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.