Abzocke auch in der Weihnachtszeit
Betrugsmaschen per Telefon, WhatsApp und SMS

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Unfall mit Todesfolge 

Es ist schon ein paar Tage her, da bekam ich auf der Arbeit einen besorgten Anruf von meinem Mann, ob denn bei mir alles okay wäre. Ja, war es zum Glück, aber was hatte seine Frage ausgelöst? Wie ich erfuhr, war er gerade beim Schwiegervater ans Telefon gegangen und eine Frau, deren Stimme sich wie die meine angehört hatte, hätte völlig aufgelöst etwas von einem schweren Autounfall mit Todesfolge in den Hörer geweint. Und jetzt sei sie bei der Polizei. Als mein Mann dann sagte, er würde bei der Polizei vorbeikommen, wurde sofort aufgelegt.

Uns war gleich klar, dass es sich um einen der zur Zeit berüchtigten Betrugsanrufe handeln musste. Aber worauf hatten es die Betrüger abgesehen? Ein Blick ins Internet via Google verschafft Klarheit: es geht um die Zahlung einer Kaution. Wäre der Angerufene nicht mobil und hätte nachgefragt, was nun zu tun sei, wäre er mit einem vermeintlichen Kripo-Kommissar verbunden worden, der die Freilassung des / der Betroffenen gegen Zahlung einer hohen Kaution im fünfstelligen Bereich gefordert hätte.

Auch wurde dort informiert, dass schon wenige Sätze, die man zum Beispiel über geteilte Videos der betreffenden Person generieren kann, ausreichen, dass mit KI (künstlicher Intelligenz) die Sprache nachempfunden werden kann. Zudem sich das Opfer am Telefon in einer emotionalen Ausnahmesituation befindet und nur die Verzweiflung hört. Und gar nicht auf die Idee kommt, dass kein Polizist jemals eine Kaution anfordern würde. Tipp: Eine gezielte Frage stellen, dessen Antwort nur der / die Angehörige kennt.

Weitere Betrügereien per WhatsApp und SMS

Eigentlich müsste eine weitere WhatsApp-Falle schon fast jedem bekannt sein: “Hallo Papa / Mama, mein Handy wurde gestohlen / war in der Waschmaschine / ist in die Toilette gefallen. Ich habe jetzt eine neue Handynummer…” Nach einem Austausch von Nettigkeiten über WhatsApp dann die konkrete Bitte, einen Geldbetrag abzuheben oder zu überweisen, da auf dem neuen Handy das Banking noch nicht funktioniert. Zumeist ältere Menschen sind hier die Adressaten. Glücklicherweise sind hier auch die Mitarbeitenden von Sparkassen und Banken dahingehend sensibilisiert, durch gezieltes Nachfragen den Betrug zu verhindern.

Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden 

Und noch ein Betrugsversuch ist derzeit sehr beliebt, das kann ich aus eigener Erfahrung schildern. Per SMS erreichte mich folgende Mitteilung: “Ihr Paket ist angekommen, es kann jedoch aufgrund einer abweichenden Adresse nicht zugestellt werden. Bitte kontaktieren Sie… die Deutsche Post wünscht Ihnen einen schönen Tag.” Da ich etwas bestellt hatte und sich unser Straßenname tatsächlich gerade geändert hatte, fand ich das Ansinnen zunächst nicht so verwunderlich. Doch als für die Adressänderung eine Gebühr fällig wurde, war mein Misstrauen geweckt. EUR 1,89 klingt auf den ersten Blick nicht so abwegig und ist auch nicht viel Geld, aber bei dieser Betrugsart ist es die Masse der angeschriebenen Leute, die den Betrügern in die Hände spielt. Außerdem werden empfindliche Daten wie Adresse und ggfs. Kontoverbindung abgegriffen. Beim Überprüfen der SMS sollte man auch immer einen Blick auf die Internetadresse werfen. Geringfügige Schreibfehler, kein "https" oder das fehlende Schloss davor sind meistens schon ein Hinweis auf gefälschte Seiten.

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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