Veggies müssen doppelt und dreifach aufpassen

Vegan & Vegetarisch: Leckerer Saft aus Orangen | Foto: Schmälzger
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Nach gerade einer Woche als „freiwilliger“ Vegetarier stellt man eins schnell fest: Veggies müssen einfach, doppelt und dreifach aufpassen. Und gerade für den ungeübten „Fleischlosen“ gibt es überall kleine Fallstricke.

„Einfach“ muss man aufpassen, dass man es als Neuling nicht doch mal vergisst, dass man ja eigentlich kein Fleisch essen will. Ist aber bisher nicht passiert. „Doppelt“ aufpassen muss man auf die „versteckten Tiere“ in den Lebensmitteln wie tierisches Lab im Käse, Gelatine in Gummibären oder geklärtem Apfelsaft. Und „dreifach“ aufpassen, wenn man auswärts isst.

So geschehen auf der Radtour im Saarland. „Nudeln mit Sahne-Sauce“ hatte ich bestellt, und plötzlich waren (wenn auch nur minimale) Speckstückchen in der Sauce. Klar, ich hätte vorher explizit danach fragen sollen, aber es stand nicht auf der Karte und als der Teller kam, war es zu spät. Ich sah von einer Reklamation ab, denn das Essen wegzuwerfen wäre rein logisch und auch moralisch nicht richtig gewesen. Die geschätzten 0,9 Gramm Fleisch aus der anscheinend fertigen Würzmischung lassen mein Projekt keinesfalls scheitern. Im Gegenteil. Man stellt halt am eigenen Leib fest, wie schwer einem der Vegetarismus gemacht wird und dass man als „strenger Vegetarier“, gerade auswärts, besser zehnmal nachfragt. Fakt ist: Ich versuche mich so streng vegetarisch wie möglich zu ernähren, aber wenn mir z.B. Freunde extra eine leckere mediterrane Gemüsepfanne zubereiten, die mit Käse überbacken ist, dann esse ich es, obwohl mir die Freunde nicht hundertprozentig garantieren können, ob tierisches Lab für die Käseherstellung verwendet wurde. Wenn ich allerdings selbst Käse kaufe, achte ich strikt darauf.

Jedenfalls lohnt sich besonders das Essen, das man selbst zubereitet. Vegetarisch zu kochen macht mehr Spaß als gedacht. Einziges Problem: Wenn im Rezept von Tim Mälzer frischer Ingwer vorgesehen ist. Also ab auf‘s Rad und in den nächsten Supermarkt, dann in den nächsten und dann in den dritten. Denn der hatte endlich Ingwer! Mälzers Rezept „Bratnudeln Take away“ ist übrigens nur zu empfehlen. Am Ende meines Veggie-Projekts werde ich sowieso meine Lieblingsrezepte auf lokalkompass.de veröffentlichen.

Ansonsten stelle ich fest, dass mir Fleisch bisher nicht wirklich fehlt. Zwar kam schon mal Appetit auf, wenn Essengerüche an Imbissbuden durch die Gegend waberten. Aber dass ich momentan wirklich einen „Verzicht“ erlebe, kann ich nicht bestätigen.
Netten Besuch bekamen wir in der Redaktion übrigens vom Arbeitskreis Umwelt und Heimat, denn dieser plant auch etwas zum Thema „Veggie“, aber dazu mehr in der nächsten Ausgabe...

Mehr zum Thema:
>Wie man als Veggie is(s)t
>Mein Veggie-Monat: Start mit Mats Hummels
>Vom Fleischwolf zum Löwenzahn - Ein Monat als Vegetarier im Selbstversuch
>Kommentar: Tolles Feedback für den "Veggie"

Vegan & Vegetarisch: Leckerer Saft aus Orangen | Foto: Schmälzger
Kleine Unterstützung für mein Veggie-Projekt: Friedrich Angerstein (r.), 2. Vorsitzender vom Arbeitskreis für Umwelt und Heimat, brachte ein Fläschchen Apfelsaft vorbei. Naturtrüber Direktsaft aus Streuobstwiesen aus dem Kreis Unna. | Foto: Magalski
Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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