Schriftsteller

Beiträge zum Thema Schriftsteller

Kultur

Matthias Polityckis Roman „Das kann uns keiner nehmen“
Hornbrillenwürschtl am Kilimandscharo

Der inzwischen 65-jährige Schriftsteller Matthias Politycki, bekannt geworden durch seinen "Weiberroman" (1997) und "Ein Mann von vierzig Jahren" (2000), hat sich zuletzt vor allem als kosmopolitischer Welterkunder betätigt. 2005 war der auf Kuba angesiedelte Roman "Der Herr der Hörner" erschienen, acht Jahre später entführte er seine Leser in „Samarkand, Samarkand“ nach Usbekistan. Nun geht es nach Afrika, genauer nach Tansania. "Schließlich hatte ich noch eine Rechnung mit diesem Berg offen...

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  • 03.07.20
Kultur

„Harte Jahre“ - der neue Roman von Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa
Verrat, Intrigen und Gewalt

„Guatemala ist wahrscheinlich eines der schönsten Länder der Welt, aber seine Geschichte, vor allem die republikanische, ist auch eine der gewaltreichsten der Welt. Ich glaube, dass man mit gewisser Berechtigung sagen kann, dass der eindeutig von der CIA organisierte Putsch gegen Árbenz damals die Möglichkeiten eines großen demokratischen Wandels in Lateinamerika stark verringert hat", erklärte Nobelpreisträger Mario Vargas Llosa bei der ersten öffentlichen Präsentation seines neuen Romans...

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  • 21.04.20
Kultur

Essayband zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Peter Schneider am 21. April*
Dableiben und mitmischen

„Wer sagt, er habe ich noch nie geirrt, hat viele Gelegenheiten verpasst, klüger zu werden“, heißt es in Peter Schneiders neuem Essayband „Denken mit dem eigenen Kopf“. Er mag sich im Laufe seines Lebens auch geirrt haben, klüger ist er auf jeden Fall geworden. Der einstige jugendliche Rebell ist nämlich nicht nur älter, sondern auch weiser geworden. Bedächtig, geradezu altersmilde lesen sich viele jüngere Schriften aus Peter Schneiders leuchtend rotem Band. In den 1960er Jahren gehörte er...

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  • 09.04.20
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Kultur

Hartmut Langes Novellen „Der Lichthof“
Irrfahrt mit dem Navigator

„Es gibt kein Problem, das man nicht aus der Welt schaffen kann. Man muss nur verstehen, worum es geht“, lässt der inzwischen 83-jährige Hartmut Lange eine seiner Figuren, den Politologen Ronnefelder gleich zweimal sagen. Das klingt lange-untypisch, fast simpel, beinahe wie ein Kalenderspruch aus einem philosophischen Ratgeber. Vom Berliner Novellisten ist man anderes gewohnt: jede Menge Düsternis, Rätselhaftigkeiten, tiefe seelische Abgründe und bisweilen schaurige Naturbeschreibungen, die er...

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  • 07.04.20
Kultur

„Alma“ - der neue Roman zum 80. Geburtstag (13. April) von Nobelpreisträger JMG Le Clézio
Verrückt und vertraut

„Hier auf dieser Insel haben sich die Zeiten, die Geschlechter, die Leben, die Legenden, die berühmtesten Abenteuer und die unbekanntesten Ereignisse, die Seeleute, die Soldaten, die Söhne aus gutem Hause, aber auch die Pflüger, die Arbeiter, die Dienstboten und die Besitzlosen miteinander vermischt.“ Mit diesen Worten beschreibt der französische Schriftsteller JMG Le Clézio die Insel Mauritius, den Handlungsschauplatz seines so eben erschienenen Romans „Alma“. Der Nobelpreisträger betreibt...

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  • 30.03.20
Kultur

Hans Joachim Schädlichs Erzählung „Die Villa“
Das eisige Schweigen

„Das zweiflügelige hohe Parktor. Schmiedeeisern, alle Stäbe mit Zierspitze, Typ Lanze. Halbhohe Zwischenstäbe. Der Parkzaun zu beiden Seiten des Tores in gleicher Art.“ Die Rede ist von einer Jugendstilvilla im vogtländischen Reichenbach, die in Hans Joachim Schädlichs neuem, ohne Genrebezeichnung erschienenen Erzähltext „Die Villa“ mehr als nur ein Handlungsschauplatz ist. In dem prunkvollen Anwesen spiegelt sich die deutsche Geschichte zwischen 1935 und 2007 und Aufstieg und Fall der...

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  • 27.03.20
Kultur

Ingo Schulzes großartiger Roman „Die rechtschaffenen Mörder“
Die Verwandlung des Antiquars

Was machen Bücher mit uns? Sind sie für uns ein Leitfaden, eine Inspiration, vielleicht sogar ein Fundament, auf dem man sein Leben einrichten kann? Oder können sie uns auch in die Irre leiten? Diese und ähnlich spannende Fragen stellt Erfolgsautor Ingo Schulze, der erzählerische Seismograf für das Nachwende-Lebensgefühl im Osten der Republik, in seinem neuen – um es gleich vorweg zu nehmen – grandiosen Roman. Auf drei Erzählebenen berichtet der 57-Jährige Schulze über den Antiquar Norbert...

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  • 23.03.20
Kultur

Michael Kumpfmüllers Roman „Ach, Virginia“
Aggression nach außen

„Liebster, ich bin mir sicher, dass ich wieder wahnsinnig werde, ich kann nicht länger dagegen ankämpfen“, lässt Michael Kumpfmüller in seinem neuen Roman seine Hauptfigur, die weltbekannte Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941) klagen. Der 58-jährige Erfolgsautor Kumpfmüller, der erst im Alter von fast vierzig Jahren mit seinem von der FAZ damals vorab gedruckten Romanerstling „Hampels Fluchten“ debütiert und zuletzt mit Nachfolgewerken wie „Die Erziehung des Mannes“ (2016) und „Tage mit...

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  • 12.03.20
Kultur

„Das zweite Schwert“ von Nobelpreisträger Peter Handke
Das Gesicht eines Rächers

„Das ist also das Gesicht eines Rächers.“ Welch ein Einstieg in diese, als Maigeschichte etikettierte Erzählung. Man kann inzwischen sicher sein: Wo Handke drauf steht, ist auch Handke drin. Der 77-jährige österreichische Dichterfürst liebt das Extreme, scheut keine Provokationen und duldet „keine anderen Götter“ neben sich. „Für ein einflussreiches Werk, das mit linguistischem Einfallsreichtum die Randbereiche und die Besonderheit der menschlichen Erfahrung erforscht" habe wurde ihm im letzten...

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  • 27.02.20
Kultur

John von Düffels Roman „Der brennende See“
Lebende Altlasten

„Ich glaube, dass sich das Thema in sehr kurzer Zeit massiv zuspitzen wird, und damit werden wir auch einen schärferen Generationenkonflikt erleben“, hatte der Schriftsteller John von Düffel kürzlich im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ erklärt. Gemeint ist die aktuelle und äußerst kontroverse Diskussion um die „Fridays for future“-Bewegung, die auch im Mittelpunkt des neuen Romans des 54-jährigen Autors steht, der seit vielen Jahren als Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin arbeitet. Ganz...

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  • 14.02.20
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Kultur

António Lobo Antunes' faszinierend-verstörender Roman „Für jene, die im Dunkeln sitzt und auch mich wartet“
Wirbelstürme im Kopf

Wenn im Herbst das Rätselraten um die Nobelpreiskandidaten in die heiße Phase geht, wird seit fast zwei Jahrzehnten sein Name stets ganz besonders hoch gehandelt: der 77-jährige portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes, der lange als Chefarzt einer psychiatrischen Klinik in Lissabon arbeitete. Im neuen Roman steht eine demente Schauspielerin im Mittelpunkt. Lobo Antunes hat immer schon höchst assoziativ geschrieben. Nun hat er sich durch seine Figur die Legitimation verschafft, alles...

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  • 11.02.20
Kultur

Zum 80. Geburtstag des Literatur-Nobelpreisträgers J.M. Coetzee am 9. Februar erscheint der Roman „Der Tod Jesu“
David muss sterben

„Vergessen braucht Zeit. Wenn du erst einmal richtig vergessen hast, wird dein Gefühl der Unsicherheit weichen und alles wird einfacher werden“, hieß es im Vorgängerroman („Die Kindheit Jesu“, 2013) des Literaturnobelpreisträgers John Maxwell Coetzee. Ein Mann und ein Kind kommen darin nach einer langen Schiffsüberfahrt in einem fremden Land an, in dem Spanisch gesprochen wird und die Uhren etwas anders ticken. Fortgesetzt hatte Coetzee, der seit 2002 in Adelaide lebt und seit 2006...

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  • 28.01.20
Kultur

Der neue Roman von Georg-Büchner-Preisträger Friedich Christian Delius
Kassandra verstummt nicht

„Jedes Buch entsteht aus neuen Fragen, aus neuen Erfahrungen heraus“, hatte Friedrich Christian Delius 2013 in einem Interview über seine eigene Arbeit erklärt. Ein spürbarer politischer Klimawechsel, gewaltige Veränderungen in der Medienlandschaft und handfeste Probleme mit dem Älterwerden sind die zentralen Motive im neuen, etwas sperrigen Erzählwerk des Georg-Büchner-Preisträgers von 2011. Der inzwischen 77-jährige Delius hat sich zeitlebens in der Rolle des unangepassten Querdenkers...

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  • 23.01.20
Kultur

Paulus Hochgatterers facettenreicher Roman „Fliege fort, fliege fort“
Menschen, die niemals lachen

„Dieses Buch ist einerseits ein Buch über Menschen, die niemals lachen. Mehr noch, es ist ein Buch über Menschen, die andere, Kinder nämlich, so behandeln, dass sie am Ende nichts mehr zu lachen haben“, heißt es im Nachwort von Paulus Hochgatterers neuem, unter die Haut gehenden Roman, der auf subtile Weise um den Mikrokosmos einer fiktiven niederösterreichischen Gemeinde kreist. Der 58-jährige Hochgatterer, der im Hauptberuf das Landesklinikum für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Tulln leitet,...

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  • 14.01.20
Kultur

Ian McEwans schmaler Anti-Brexit-Roman „Die Kakerlake“
Wenn aus Samsa Sams wird

"Als Jim Sams, klug, doch beileibe nicht tiefgründig, an diesem Morgen aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in eine ungeheure Kreatur verwandelt." Wer denkt bei diesem Romaneinstieg von Ian McEwan nicht sogleich an Kafkas „Verwandlung“ und die Hauptfigur Gregor Samsa, die plötzlich zum Käfer geworden war? Bei Jim Sams ist es genau andersherum, er ist plötzlich eine Kakerlake und schwingt als Premier in Downing Street 10 das Zepter der Macht. Um ihn herum hat sich alles verändert. Sams...

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  • 27.11.19
Kultur

Martin Walsers Erzählung „Mädchenleben“ (erscheint am 19. November)
Vertreibung ins Paradies

„Ich war ergriffen. Ich war bereit, für verrückt gehalten zu werden. Das heißt, ich war zu allem bereit. Vater Zürn beendete dieses Gespräch so. Kein Wort darüber zu Sirte.“ Mit diesen knappen Worten lässt sich das „Mädchenleben“ auf den Punkt bringen. Ich-Erzähler Anton Schweiger und Ludwig Zürn sind von dem Gedanken besessen, Zürns Tochter Sirte heilig sprechen zu lassen. Er schreibt und schreibt. Jedes Jahr legt Martin Walser ein neues Buch vor. Ein Leben ohne Schreiben scheint für den...

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  • 18.11.19
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Kultur

Hanns-Josef Ortheils Roman „Der von den Löwen träumte“
Magische Kräfte der Lagune

„Viele Details habe ich bereits wieder vergessen, so dass mich manche Passagen durchaus zum Staunen bringen. Wie kam dieser oder jener Einfall denn in den Text? Keine Ahnung! Der Roman hat begonnen, sich vor mir zu verschließen und sich auf seine eigene Sprache und sein eigenes Denken zurückzuziehen“, erklärt Hanns-Josef Ortheil in seinem Blog über seinen gerade erschienenen Hemingway-Roman. Es geht darin um den Venedig-Aufenthalt des späteren Nobelpreisträgers, um eine tiefe Lebenskrise, eine...

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  • 24.10.19
Kultur

Gregor Sanders Roman „Alles richtig gemacht“
Das Vergehen der Zeit

"Es interessiert mich beim Erzählen: das Vergehen von Zeit. Und was es mit Menschen macht“, bekundete der 51-jährige Schriftsteller Gregor Sander kürzlich in einem Interview über seinen nun erschienenen dritten Roman. Nach einer Schlosserlehre hatte er zunächst in Rostock Medizin studiert und war dann (wie seine Protagonisten) nach Berlin gezogen und zur Germanistik und Philosophie gewechselt. Sander erzählt über einen Zeitraum von rund einem Vierteljahrhundert die Lebensläufe zweier...

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  • 17.10.19
Kultur

Ernst-Wilhelm Händlers Roman „Das Geld spricht“
Ich habe die Macht

Ernst-Wilhelm Händler ist ein absolut singulärer Typ im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der 66-jährige studierte Philosoph und Ökonom leitete bis 2001 in Regensburg ein Familienunternehmen für Elektrotechnik und hat – sozusagen im Nebenjob – später acht Romane verfasst – u.a. „Der Überlebende“ (2013), ein dystopisches Werk über die Auswüchse des Turbo-Kapitalismus und dessen selbstzerstörerische Kräfte. Händler setzt nun noch eins drauf, macht aus dem Geld ein sprechendes und denkendes...

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  • 18.09.19
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Kultur

Hendrik Otrembas fesselnder Romans "Kachelbads Erbe"
Das Ende der Menschheit erleben

"Ich möchte das Ende der Menschheit erleben. Ich möchte einem Anfang beiwohnen", wünscht sich der Schriftsteller Shabbatz Krekov in Hendrik Otrembas zweitem Roman "Kachelbads Erbe." Die Crux daran: Krekov ist bereits 1956 in Mexico gestorben, und die Romanhandlung ist in den 1980er Jahren angesiedelt. Autor Hendrik Otremba, 1984 in Recklinghausen geboren und auch als bildender Künstler und Sänger der Band "Messer" erfolgreich, beschäftigt sich auf erzählerisch äußerst geschickte Weise mit dem...

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  • 27.08.19
Kultur

Burkhard Spinnens Roman "Rückwind"
Aufstieg und Fall

"Unser Alltag ist ganz im Wesentlichen die Methode, die Kunst, mit dem Scheitern fertig zu werden", heißt es im neuen Roman von Burkhard Spinnen, der 1991 für "Dicker Mann am Meer" den Aspekte-Literaturpreis des ZDF erhalten hat und seitdem nicht nur kontinuierlich Romane und Essays veröffentlicht, sondern auch als Literaturvermittler reüssierte. Von 1997 bis 2000 war der 62-Jährige Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, überdies kam er mehr als zehn Jahre als Juror beim...

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  • 21.08.19
Kultur

Norbert Gstreins Roman „Als ich jung war“
Von Tirol nach Wyoming

Der 58-jährige Norbert Gstrein gehört längst zu den wichtigsten Stimmen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Der Österreicher ist bekannt dafür, dass er literarisch gern Tacheles redet und keinen großen Bogen um brisante Themen macht. Nach dem Balkankrieg („Das Handwerk des Tötens“) und einer gegen Suhrkamp-Chefin Ulla Berkéwicz gerichteten Roman-Persiflage („Die ganze Wahrheit“) hatte er sich zuletzt in „In der freien Welt“ (2016) mit dem Nahostkonflikt und in „Die kommenden Jahre“...

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  • 07.08.19
Kultur

Jostein Gaarders Erzählung „Genau richtig“
Alles verändert

„Vorhin war ich bei Marianne, und mir ist klar, dass von nun an alles verändert ist.“ Mit diesem Satz des Lehrers Albert eröffnet der norwegische Schriftsteller Jostein Gaarder seine neue kurze Erzählung. Albert bekommt von seiner Ärztin Marianne, die zufällig auch seine Jugendliebe war, die Nachricht, dass er unheilbar an ALS erkrankt ist und sein Nervensystem peu à peu versagen wird. Vielleicht drei, wahrscheinlich aber nur etwas mehr als ein Jahr bleibt ihm, so die düstere Prognose der...

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  • 31.07.19
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Kultur

Fernando Aramburus Roman „Langsame Jahre“
Eisen weint nicht

Viele Schriftstellerbiografien könnten auch als reizvoller Romanstoff taugen. So auch die des wichtigsten zeitgenössischen baskischen Schriftstellers Fernando Aramburu, der seit 35 Jahren in Hannover lebt, aber literarisch immer wieder zu seinen Wurzeln ins Baskenland zurück kehrt. Der 60-Jährige Autor, dessen Bestseller-Roman „Patria“ (2016) in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurde, hat die Beschreibung des baskischen Lebensgefühls zu seinem großen Thema gemacht. Im nun vorliegenden,...

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  • 03.07.19
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