Beratungsstelle setzt ihre sensible Arbeit fort
„Spielen und Reden“

Das Team der Beratungsstelle am Duisburger Standort neben der Hamborner Friedenskirche hatte ihren Rotary-Besucher viel zu erzählen und zu zeigen. V.l. Irmgard Borsch, Carmen Lenz, Anke Jäger, Jan Christofzik und Gisela Berns.
Foto: Reiner Terhorst
  • Das Team der Beratungsstelle am Duisburger Standort neben der Hamborner Friedenskirche hatte ihren Rotary-Besucher viel zu erzählen und zu zeigen. V.l. Irmgard Borsch, Carmen Lenz, Anke Jäger, Jan Christofzik und Gisela Berns.
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Corona hat seelische und körperliche Gewalt im häuslichen familiären Umfeld verstärkt, belegen Studien und Statistiken. „Da ist es hilfreich, wenn wir bei unserer Arbeit noch besser und effektiver ausgestattet sind“, sagt Anke Jäger, Geschäftsführerin der Evangelischen Beratungsstelle Duisburg/Moers. Sofort ergänzt sie: „Und das sind wir jetzt auf alle Fälle.“

Sie meint damit eine Spende des Rotary Clubs Kamp-Lintfort/Grafschaft Moers. Für die erhaltenen 1.500 Euro wurde neues Therapie- und Spielmaterial angeschafft. Bei einem Besuch am Standort Duisburg an der Duisburger Straße in Hamborn, direkt neben der Friedenskirche, überzeugten sich Präsidentin Dr. Gisela Berns und Past-Präsident Jan Christofzik vom nachhaltigen Sinn der Spende.

Dort wurden die beiden Spielzimmer „aufgehübscht“ und mit neuem hochwertigen und deshalb ganz schön ins Geld gehende Spielzeug ergänzt. Reden und Spielen sind wichtige „Therapie-Bausteine“, wenn es gilt, psychologische Beratung in Erziehungs-, Familien- und Lebensfragen zu leisten. Das wissen die Verantwortlichen der Evangelischen Beratungsstelle Duisburg/Moers aus langjähriger Erfahrung.

Hilfreich

Carmen Lenz, Fachbereichsleiterin für Erziehung-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, findet im Gespräch mit dem Wochen-Anzeiger die richtigen Worte: „Die Bewältigung von zum Teil traumatischen Erfahrungen braucht freundliche und sichere Räumlichkeiten. Unterschiedliche altersadäquate Therapiematerialien stellen zudem einen hilfreichen Zugang zu den eigenen Themen, Bedürfnissen und Fragen her. Sie sind elementar für den therapeutischen Erfolg.“

„Die Spende bringt uns bei unserer sensiblen Arbeit im neuen Jahr einen ordentlichen Schritt weiter“, freut sich Kinder- und Jugendtherapeutin Irmgard Borsch, die sich in Duisburg schwerpunktmäßig um Fälle bei sexualisierter Gewalt kümmert. Da könne in der Spieltherapie Vertrauen gewonnen und Problemlösungen aufgezeigt werden.

Mut machen

Jan Christofizik, Pfarrer im Ruhestand, der lange Jahre Gemeindepfarrer in Neumühl war, meint über einen Spielzeug-Helikopter, den ihm Borsch zeigt: „Dass man damit gut spielen kann und den Kopf frei bekommt, ist mir klar.“ Rotary-Präsidentin Gisela Berns bestaunt eine Puppe: „Hier findet wohl jedes Kind etwas Passendes zum Spielen.“ Die Spende soll den Verantwortlichen Mut für ihre Arbeit machen.

Die wird künftig noch breiter aufgestellt. Jäger und Lenz berichten, „dass auf eine Initiative des Landes NRW wird künftig die Fachberatung für betroffene Kinder, Jugendliche und deren Angehörige gerade im Problemfeld sexualisierter Gewalt aufgrund der hohen Nachfrage weiter ausgebaut.“

Spezialisiert

Auch am Standort Duisburg bietet die Beratungsstelle zusätzlich zur Familien- und Lebensberatung auch Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Frühe Hilfen vor und nach der Geburt an. Spezialisiert ist das Team auf umfassende Beratung, diagnostische Abklärung und Begleitung bei vermutetem oder erhärtetem sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Das gilt übrigens auch für die Bearbeitung traumatischer Fluchterfahrungen. Mitarbeitende der Beratungsstelle sind zudem in mehreren Familienzentren in Duisburg erreichbar.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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