Gesellschaftliche Werte von morgen?!

Heute war der Nikolaus in der Stadt Lünen zu besuch. Da ich vor kurzem Mama geworden bin, habe ich mir meinen Mann und mein Kind geschnappt und wir sind in die Stadt gefahren. Wieder einmal musste ich feststellen, dass sich scheinbar jeder nur noch am nächsten steht. Ich kann das Verhalten mancher Menschen oft wirklich nicht fassen und frage mich des öfteren was aus unserer Gesellschaft geworden ist. Da sucht man sich einen schönen Platz am Lippeufer aus, wo meine Kleine auch den Nikolaus sehen konnte und schon kamen sie.. die Leute die immer noch dichter dran sein wollen. Es dauerte keine Minute so standen schon zwei ältere Damen direkt vor uns. Sie gingen aber bald darauf wieder und kurz darauf kam eine kleine Famillie. Die Mutter drängte mich erstmal beiseite und platzierte sich dicht und genau vor mir. Ja was denken sich die Leute denn? Man wird wie Luft behandelt und jeder hat nur noch sein eigenes Wohl vor Auge. Aber das kann es nicht sein. Wo sind die Werte geblieben, der Anstand und die Höflichkeit?
Als ich bis vor kurzem noch schwanger war, ja, auch da.. Keiner hat einem, trotz dicker Kugel, mal die Tür aufgehalten. An der Kasse mit meterlangen Warteschleifen hat nicht einer mich mal vorgelassen und das obwohl mein Bauch ausmaßen hatte als würde ich fast vorne hinüber kippen.
Im Gegensatz, da muss man noch höllisch aufpassen das man keine Ecken von Einkaufswagen oder vollbepackte Taschen in den Bauch gerammt bekommt.
Ich war letztens mit meiner kleinen Maus einkaufen weil ich noch ein paar wichtige Babysachen besorgen musste. Der Wagen war schon voll mit Babyartikeln als ich feststellte, dass ich meine Geldbörse in dem Laden verloren hatte. An der Kasse hatte man nichts abgegeben. Mir kam die Reinigungskraft entgegen, welche grade den Boden gewischt hatte. Ich fragte sie, ob sie etwas gefunden habe. "Och da hab ich jetzt gar nicht drauf geachtet" erwiederte mir die Dame und schaute mir dabei in die Augen die schon etwas unter Tränen standen. Ich suchte weiter den Laden ab und schob dann ihren Reinigungswagen beiseite und darunter lag es.. meine Geldbörse.
Wie kann man nur so skrupelos sein. Die Dame sah eine junge Mama mit ihrem kleinen Baby, Tränen in den Augen, die nach ihrer Hilfe fragte und diese log einem noch in die Augen?! Ich bin entsetzt über solch ein Verhalten.
Wenn man mit dem Kinderwagen spazieren geht und jemand anders einem entgegen kommt, wird automatisch vorrausgesetzt das man selbst Platz machen muss. Die Leute gehen einfach zielstrebig auf einem zu ohne Anstalten zu machen, einmal selbst etwas Platz zu machen. Da wird noch erwartet, dass man mit dem Kinderwagen auf der Straße weiterfährt.
Ist dieses Szenario vorbei geht es schon am nächsten Zebrastreifen weiter. Man wartet.. und wartet.. es ist ungeheuerlich wie lange es dauert, bis mal ein Auto anhält und einem über diesen Zebrastreifen gehen lässt.
Jeder steht sich selbst am nächsten und ist besser als der andere.
Früher kannte man es, dass fremde Menschen in den Kinderwagen schauten und sich unterhielten. Heute, wenn sich zB zwei Mütter mit Wagen entgegen kommen, wird man von oben bis unten gemustert, der Wagen gecheckt und dann abgewogen was bei einem selbst alles besser ist. Kein freundliches Grüßen, keine kurzen Gespräche, selbst nach dem hundertsten Male nicht wo man sich beim Spazieren gehen entgegen gekommen ist.
Ich könnte so viele Beispiele schreiben aber es würde dennoch nichts nützen.
Wir müssen anfangen an Werten wieder festzuhalten und Werte zu vermitteln, an unsere Kinder und auch an unsere Mitmenschen. Denn wenn wir immer nur an uns selbst denken werden wir im Leben nicht weit kommen. Geschweige denn unsere nächste Generation. Es hat noch niemanden geschadet einer Frau mit Kinderwagen eine Tür aufzuhalten, einer alten Dame über die Straße zu helfen oder kleine Leute nicht den Blick zu versperren etc.
Im Gegenteil, es ist ein schönes Gefühl miteinander anstatt gegeneinander zu leben und jeder sollte mal anfangen dies für sich zu verinnerlichen.
Wir sollten einander mit Rücksicht und Respekt gegenüber treten und seinen Gegenüber stets so behandeln, wie man auch selbst behandelt werden möchte.
Wir sollten den Blick auf die schönen Dinge des Lebens richten.
Grade in so einer stressigen und schnelllebigen Zeit ist es wichtig an gewissen Werten festzuhalten.

Autor:

Sarah Plattner aus Lünen

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