Telefonsprechstunde - neues Angebot der Jugendberatungsstelle der ginko Stiftung für Prävention

Die Jugendberatungsstelle der ginko Stiftung für Prävention in Mülheim an der Ruhr geht mit einem neuen Angebot für Jugendliche, junge Erwachsene, Angehörige und Fachkräfte an den Start: eine Telefonsprechstunde mit themenspezifischen Schwerpunkten.

245 junge Menschen zwischen 14 und 26 Jahren suchten die Jugendberatungsstelle im vergangenen Jahr (2016) auf. Neben der allgemeinen Lebensberatung drehten sich die meisten Beratungsthemen um den Konsum von Cannabis, Mediennutzung (Internetsucht) und Essstörungen. Dazu gibt es nun auch telefonische Beratung.

"Bei der Hälfte aller Beratungsfälle ist es so, dass lediglich ein Beratungsgespräch nötig ist, um Fragen oder Unsicherheiten zu klären", sagt Ulrike Weihrauch, Psychologin und Mitarbeiterin der Jugendberatungsstelle. Oft können Fragen auch am Telefon beantwortet werden, so dass die Personen nicht extra einen Termin in der Beratungsstelle vereinbaren müssen – vor allem, wenn sie sich zunächst einmal anonym an das dreiköpfige Team der Jugendberatungsstelle wenden möchten. Britta Nienhaus-Schlüter, die als systemische Beraterin und Familientherapeutin in der Beratungsstelle tätig ist, ergänzt: "Ein Anruf ist niedrigschwelliger als ein Besuch und ermöglicht erst einmal einen unverbindlichen Kontakt, bei dem es aber bereits hilfreiche Informationen gibt."

Bisher gibt es noch keine anerkannte Diagnose für "Internetsucht", allerdings immer mehr Betroffene und Angehörige, die unter einer extremen Nutzung von Internet, Smartphone und Spielkonsole leiden und auf der Suche nach fachkompetenter Hilfe sind. So gäbe es in der Beratung steigende Zahlen vor allem von Eltern, die sich bei der Nutzung digitaler Medien durch ihre Kinder hilflos zeigten, so Nienhaus-Schlüter, die die Telefon-Sprechstunde für dieses Thema anbietet.

Im Bereich der Essstörungen suchen vor allem magersüchtige Mädchen und junge Frauen Beratung, aber auch Klientinnen und Klienten mit Esssucht (binge eating disorder). Am Telefon steht für diesen Themenbereich Ulrike Weihrauch, Diplom-Psychologin und Systemische Therapeutin, zur Verfügung.

Das Angebot "Beratung als Auflage" ist ein in Mülheim an der Ruhr etabliertes Programm, das von Richter/innen, Jugendgerichtshilfe oder der Schule ausgesprochen werden kann, wenn Jugendliche gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um den Besitz bzw. Konsum von Cannabis. "Oftmals bestehen Unsicherheiten bei Jugendlichen, Eltern oder auch Fachkräften über die rechtlichen Aspekte, Informationen zu Wirkungen und Risiken oder Motive zur Reduktion des Konsums", erläutert Hans-Jürgen Haak, systemischer Therapeut und ebenfalls Berater in der ginko Stiftung für Prävention. Am Telefon beantwortet er die Fragen rund um das Thema Cannabis.

Telefonsprechstunden

  • Medien/Internetsucht: dienstags von 13:00 bis 14:00 Uhr
    Tel.: 0208 30069-34
  • Essstörungen: donnerstags von 13:00 bis 14:00 Uhr
    Tel.: 0208 30069-37
  • Cannabis: mittwochs von 13:00 bis 14:00 Uhr
    Tel.: 0208 30069-36

Die Telefon-Sprechstunde findet nicht statt während der Schulferien.

Autor:

Ruth Ndouop-Kalajian aus Mülheim an der Ruhr

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