Bücherrunde - Leselust

Beiträge zum Thema Bücherrunde - Leselust

Kultur

Ulrike Draesners Roman „Die Verwandelten“
Gebrochene Lebenswege

Gebrochene Lebenswege stehen im Mittelpunkt von Ulrike Draesners neuem Roman „Die Verwandelten“. Über mehrere Generationen hinweg versucht die 61-jährige Schriftstellerin die biografischen Scherben ihrer weiblichen Figuren wieder zusammenzusetzen und deren wahre Identität zu rekonstruieren. Kurz vor diesem Roman war im Januar der Band „hell und hörig“ mit gesammelten Gedichten aus den letzten 25 Jahren von Ulrike Draesner erschienen. Gut zu wissen, denn diese Autorin vermag ihrer düsteren...

  • Wattenscheid
  • 16.03.23
Kultur

Neuer Roman von Karl Ove Knausgård
Anstrengend und atemlos

Die Bücher des norwegischen Erfolgsautors Karl Ove Knausgård eignen sich nicht für die Lektüre zwischendurch. Die Riesenumfänge und die ausfransenden Handlungsstränge erfordern jede Menge Ausdauer. Je tiefer man in die Romane des 55-jährigen Autors eindringt, umso anstrengender wird es – vergleichbar mit einer Bergtour. Vor dem Gipfel wird die Luft dünner, das Atmen fällt schwer. Zuvor hat Knausgård in sechs opulenten Bänden, die in über 30 Sprachen übersetzt wurden, über sich und sein Leben,...

  • Wattenscheid
  • 01.03.23
  • 1
  • 1
Kultur

Schriftsteller Martin Suter wird 75
Schreibe, was mir gefällt

Seine Kreativität und sein Arbeitseifer scheinen grenzenlos zu sein. Vor einem Jahr legte der Schweizer Erfolgsautor Martin Suter unter dem Titel ›Einer von euch‹ eine Romanbiografie über den Fuß­ballstar Bastian Schweinsteiger vor, er war kürzlich Hauptdarsteller einer Kino-Dokumentation, und kurz nach seinem 75. Geburtstag erscheint sein neuer Roman ›Melody‹. »Ich versuche jedes Mal ein Buch zu schreiben, das mir gut gefällt. Damit bin ich im­mer gut gefah­ren, weil ich of­fenbar selbst...

  • Wattenscheid
  • 28.02.23
Kultur

Annette Pehnts Roman „Die schmutzige Frau“
Ein goldenes Gefängnis

„Du wolltest doch immer schreiben, sagt er und lächelt mir zu, während er das Buch und den Papierstapel vorsichtig auf meinem Schreibtisch ablegt.“ So beschreibt die namenlose Ich-Erzählerin in Annette Pehnts neuem Roman „Die schmutzige Frau“ eine Schlüsselszene der Handlung. Die eigene Wohnung zum Schreiben, ein beinahe stiller Rückzugsort, um der Kreativität freien Lauf lassen zu können – das alles hatte sich die Protagonistin, Mutter von zwei erwachsenen Kinder, gewünscht. Eine bescheidene,...

  • Wattenscheid
  • 21.02.23
Kultur

Marlene Streeruwitz' Roman „Tage im Mai“
Sätze wie Schreie

In jüngerer Vergangenheit hat die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz schon einige Male junge Frauen in den Mittelpunkt ihrer Romane gestellt – so geschehen in „Die Schmerzmacherin“ (2011) und „Nachkommen“ (2014).  Jetzt hat sie sich an einer komplizierten Mutter-Tochter-Beziehung abgearbeitet, die durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg noch an zusätzlicher Schärfe gewonnen hat. In einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ hatte die 72-jährige Streeruwitz...

  • Wattenscheid
  • 09.02.23
Kultur

Michael Köhlmeiers Roman „Frankie“
Opa verändert das Leben

"Am Dienstag haben sie Opa entlassen". Mit diesem Satz aus dem Mund des 14-jährigen Enkels Frank eröffnet der Österreicher Michael Köhlmeier seinen neuen, schlanken, aber immens facettenreichen Roman „Frankie“. Frank hat bis dahin ein beschauliches Leben mit seiner alleinerziehenden Mutter in einem Wiener Vorort geführt – sonntags sahen sie gemeinsam „Tatort“, mittwochs hat der Sohn für seine Mutter gekocht, bevorzugt Gemüse-Risotto. Dann ändert sich alles schlagartig. Großvater Ferdinand wird...

  • Wattenscheid
  • 03.02.23
Kultur
Sabine Justen freut sich auf den Austausch im Buchholzer Bücherzirkel.
Foto: Stadtbibliothek

Bezirksbibliothek Buchholz
Lesetipps in lockerer Runde

Der nächste Buchholzer Bücherzirkel mit der Duisburger Journalistin Sabine Justen findet am Mittwoch, 1. Februar, in der Bezirksbibliothek Buchholz, Sittardsberger Allee 14, um 17 Uhr statt. Bücherfans können sich ganz entspannt bei einer Tasse Kaffee über Lesenswertes aller Art austauschen. Die gegenseitigen Anregungen versprechen interessanten Lesestoff vom Krimi bis zum Ratgeber und Roman. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Bibliothek bittet um Anmeldung: entweder persönlich, telefonisch unter...

  • Duisburg
  • 29.01.23
Kultur

„Zwischen Welten“ - neuer Roman von Juli Zeh
Wenn Gülle im Regal steht

Die Erfolgsautorin Juli Zeh ist in den letzten Jahren zu eine Art literarischer Seismograf unseres politisch-gesellschaftlichen Alltags geworden. In ihrem letzten Roman „Über Menschen“ (2021) hatte sie blitzschnell auf die Corona-Krise reagiert. Die zeitliche Nähe und das Abarbeiten von brisanten Alltagsthemen ist für einen Roman nicht unproblematisch, aber die routinierte Schriftstellerin Juli Zeh, die 2002 für ihren inzwischen in 35 Sprachen übersetzten Debütroman "Adler und Engel" den...

  • Wattenscheid
  • 25.01.23
Kultur
Der Jugendleseclub in der Buchholzer Stadtteilbibliothek bietet immer reichlich Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
Foto: Stadtbibliothek

Buchholzer Jugendleseclub in der Bibliothek
Lieblingstitel in der Tasche?

Der Buchholzer Jugendleseclub lädt am Samstag, 4. Februar, um 11 Uhr zum nächsten Treffen in die Bezirksbibliothek an der Sittardsberger Allee 14 ein. Jugendliche Bücherfans ab 13 Jahren haben hier Gelegenheit, sich über neuen Lesestoff und andere Medien auszutauschen. Wer möchte, kann seinen aktuellen Lieblingstitel vorstellen. Außerdem bestimmt der Club darüber mit, welche Jugendbücher die Bezirksbibliothek Buchholz in der nächsten Zeit neu anschafft. Die Treffen des Jugend-Leseclubs finden...

  • Duisburg
  • 20.01.23
Kultur

Zum 60. Geburtstag neuer Roman von Peter Stamm
„Schreib eine Geschichte über mich“

„Was wäre, wenn ich das Ich im Roman wäre? Würde es das Buch besser oder schlechter machen?“, fragte der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm kürzlich im Gespräch mit der Schweizer Zeitung „Blick“. In seinem neuen Roman „In einer dunkelblauen Stunde“ geht es um einen in Paris lebenden Schweizer Schriftsteller, der sich bei der Entstehung eines neuen Romans von einem Filmteam begleiten lässt. Tatsächlich ist auch zu Peter Stamms 60. Geburtstag am 18. Januar ein Filmportrait mit dem Titel...

  • Wattenscheid
  • 17.01.23
Kultur

Arno Geigers Roman „Das glückliche Geheimnis“
Sammler von Erinnerungen

„Ich möchte immer ein dreidimensionales Bild von der Welt bekommen, und der Blick aus nur einem Fenster, den finde ich nicht so spannend wie den Blick aus sehr unterschiedlichen Fenstern.“ So hat der österreichische Schriftsteller Arno Geiger vor fünf Jahren in einem Interview mit dem Deutschlandfunk seine Arbeitsweise beschrieben. Der 54-Jährige Arno Geiger, der 2005 für seinen Roman „Es geht uns gut“ den Deutschen Buchpreis erhalten hatte, gehört trotz seiner respektablen Erfolge zu den...

  • Wattenscheid
  • 09.01.23
Kultur

Stefanie vor Schultes Roman „Schlangen im Garten“
Trauerhaus Mohn

Die Autorin Stefanie vor Schulte hat mit ihrem im letzten Jahr erschienenen, vorzüglichen Romanerstling „Junge mit schwarzem Hahn“ die Messlatte für sich selbst sehr hoch angelegt. Als ihr 2021 in Hamburg der Mara-Cassens-Preis verliehen wurde, hieß es in der Jury-Begründung: „Mit einer klaren und bildhaften Sprache, schafft es die Autorin, Vergangenheit und Gegenwart in einem zu bündeln, ohne sich in tagespolitische Aussagen zu verlieren." In ihrem zweiten Roman hat sich die 48-jährige, in...

  • Wattenscheid
  • 25.12.22
Kultur

Javier Cercas' Roman „Die Erpressung“
Schreiben, um zu verstehen

Auf den ersten Blick kommt der neue Roman des 60-jährigen Spaniers Javier Cercas wie ein Kriminalroman daher. Je tiefer man allerdings in die Handlung eindringt, öffnen sich brisante hochpolitische Türen. Seit sein 2009 erschienener Roman „Anatomie eines Augenblicks“ von der wichtigsten spanischen Tageszeitung „El Pais“ zum Buch des Jahres gekürt worden war, hat Javier Cercas auch außerhalb Spaniens große Beachtung gefunden. Acht Jahre zuvor hatte der im katalanischen Girona lebende Autor schon...

  • Wattenscheid
  • 07.12.22
Kultur
2 Bilder

Fantasy-Roman "Dean und das Dämonenamulett"
Mein erstes Buch ist geschrieben!

Hallo zusammen, ich freue mich, euch meinen Fantasy-Roman "Dean und das Dämonenamulett" vorstellen zu können. Zunächst ein paar Infos über mich: Schon als kleines Kind brannte in mir ein Feuer. Dieser Drang eine Welt voller Magie und Abenteuer zu erschaffen... Doch immer wieder habe ich mich ablenken lassen und meinen Traum schließlich komplett aus den Augen verloren. Viele Jahre vergingen. Der Job, die Schichtarbeit, soziale Kontakte, die Liebe, der Sport.. Zwar ging es mir gut, aber...

  • Goch
  • 06.12.22
  • 1
  • 1
Kultur

Leila Slimanis Roman „Schaut, wie wir tanzen“
Beherrschung und Lässigkeit

„Aicha dachte, dass es keinerlei Verbindung gab zwischen dieser Welt und der Straßburger Welt, zwischen ihrem Leben hier und ihrem Leben dort. Diese beiden Existenzen waren durch nichts miteinander verbunden.“ Diese exponierte Form der Zerrissenheit prägt den Lebensweg der Protagonistin Aicha im neuen Roman von Leila Slimani. Die französische Autorin ist gerade einmal 41 Jahre alt, hat aber bereits 2016 den renommierten „Prix Goncourt“ erhalten und nun schon vier bedeutende Romane vorgelegt....

  • Wattenscheid
  • 28.11.22
Kultur
5 Bilder

The Dragon's Secret findet Ende in 2023
Fantasy-Buchreihe endet 2023 mit Der Fall der Königreiche

Der Duisburger Autor Daniel Voigtländer hatte 2021 sein erstes Buch veröffentlicht. In diesem entführt er den Leser in eine ungeschönte, neue Fantasy Welt, die anders ist. The Dragon's Secret: Das Nachtkönigreich bietet einen neuen und eigenen Schreibstil. Ein junger Mann namens Derik kämpft im Königreich Tristeria, dem Nachtkönigreich, um sein eigenes Überleben. Er klaut, trinkt und versucht denen, die noch weniger haben, zu helfen. Mit ständigen Überfällen versucht er, sich über Wasser zu...

  • Duisburg
  • 20.11.22
  • 1
Kultur

Neue Novellen von Hartmut Lange
Bewusstsein für imaginäre Welt

„Der Mensch hat die Fähigkeit, die eigene und sonstige Natürlichkeit gedanklich zu übersteigen, das heißt, er hat ein Bewusstsein, und dieses Bewusstsein schafft eine imaginäre Welt und richtet sich danach aus“, heißt es im essayistischen Nachwort des neuen Novellenbandes aus der Feder von Hartmut Lange. Auch in seinen neun neuen Texten betätigt sich der inzwischen 85-jährige „ungekrönte König“ der philosophischen Gegenwartsnovelle wieder als Grenzerkunder zwischen Unterbewusstsein und...

  • Wattenscheid
  • 14.11.22
Kultur

Robert Menasses Roman „Die Erweiterung“
Der Helm des Skanderbeg

„Wann der dritte Band kommt, ist schwer zu sagen, da werde ich zunächst noch einige Zeit in einer anderen europäischen Stadt leben. Mehr möchte ich noch gar nicht sagen, es ist doch jetzt erst der zweite Band erschienen“, erklärte kürzlich der Wiener Schriftsteller Robert Menasse nach Erscheinen des zweiten Bandes seiner geplanten Europa-Roman-Trilogie. Für den Vorgängerroman „Die Hauptstadt“ (2017), in dem er sich kritisch mit der Bürokratie der Brüsseler EU-Institutionen auseinandergesetzt...

  • Wattenscheid
  • 09.11.22
Kultur
5 Bilder

5. Online-Lesereise
Sucht hat immer eine Geschichte - wir erzählen mehr davon.

Es ist wieder Zeit zum Lauschen. Gemeinsam mit Ihnen freuen wir uns auf die 5. Online-Lesereise „Sucht hat immer eine Geschichte – wir erzählen mehr davon“. Ab Donnerstag, den 20. Oktober 2022 hören wir authentische Geschichten über die Gründe, weshalb gestandene Frauen doch zur Flasche greifen, dem Leben mit Drogensucht und Haftstrafen und wie Angehörige mit den Belastungen umgehen. Jede Lesereise ist durch ihre Themen, Autor:innen und das Publikum einzigartig. Kommen Sie mit uns ins Gespräch...

  • Mülheim an der Ruhr
  • 17.10.22
Kultur

Unterhaltsame Abenteuergeschichten
Piraten mitten im Ruhrgebiet?

Piraten gibt es am Meer und nicht auf der Ruhr, das ist jedem klar. Allerdings gehen Piraten auch mal in Rente und landen dann vielleicht im schönen Ruhrgebiet. So war es bei dem Autor Christian Corsa, der gerne abends seinen Kindern Geschichten über sein Piratenleben erzählt und was er damals alles erlebt hat. In seinen spannenden und amüsanten Geschichten geht es unter anderem darum, wie er das Surfbrett erfand, sein Freund die Pizza kreierte, geldgierige Lehrer an der Piratenschule seine...

  • Essen-Borbeck
  • 13.10.22
  • 2
Kultur

Andrej Kurkows Roman „Samson und Nadjeschda“
Das abgetrennte Ohr in Kiew

Kann man heute einen Roman des wichtigsten ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow vorbehaltlos lesen? Kurkow, 1961 im damaligen Leningrad geboren und in Kiew aufgewachsen, sieht sich selbst als ukrainischen Autor, hat aber stets seine Bücher auf Russisch geschrieben – so auch seinen vor vier Jahren erschienenen Roman „Graue Bienen“, in dem er sich schon mit dem Krieg im Donbas auseinandergesetzt hat. Kurkows bisweilen etwas verspielt wirkenden Romane waren stets auch politisch, nicht mit...

  • Wattenscheid
  • 10.08.22
Kultur

Zum 80. Geburtstag neuer Roman von Isabel Allende
Tugend und Sünde

Da ist wieder eine der typischen Frauenfiguren von Isabel Allende: kämpferisch, selbstbewusst und manchmal ihrer Zeit auch etwas voraus. Und doch ist Violeta, die Protagonistin des 26. Romans aus der Feder der chilenischen Erfolgsautorin, die seit vielen Jahren in den USA lebt, etwas anders. Ihre bisherigen Hauptfiguren standen stets der politischen Linken, also der Allende-Linie, nahe. Violeta laviert sich mit Glück und einem untrüglichen Instinkt durchs Leben. Will man es sich einfach machen,...

  • Wattenscheid
  • 21.07.22
  • 1
Kultur

80. Geburtstag des Schriftstellers Sten Nadolny
Der Entdecker der Langsamkeit

„Zum Älterwerden gehört, dass ich schwerhörig bin und schon deswegen – auch mit Hörhilfen – weniger mitbekomme. Und vermöge meiner vielen Lebensjahre kommen mir auch einige Merkwürdigkeiten nicht mehr so merkwürdig vor“, hatte der Schriftsteller Sten Nadolny 2018 in einem „Welt“-Interview erklärt. Dabei wimmelte es in seinem letzten Roman „Das Glück des Zauberers“ (2017) von Merkwürdigkeiten. Der Zauberer Pahroc, ein uralter, leicht verschrobener Mann, schreibt darin seiner Enkelin Mathilda...

  • Wattenscheid
  • 16.07.22
  • 1
  • 2
Kultur

„Bretonisches Lied“ von Nobelpreisträger Le Clézio
Ungewollt aktuell

„Als die Bombe explodierte, war ich noch ein Kind, das seine Gefühle nicht in Worte fassen konnte. Mein ganzes Wesen ist in diesem Schrei.“ So beschreibt der inzwischen 82-jährige französische Schriftsteller Jean-Marie-Gustave Le Clézio Erinnerungen an seine Kindheit, die im zwei Erzählungen umfassenden Band „Bretonisches Lied“ vorliegen. Als Le Clézio im Oktober 2008 völlig überraschend der Nobelpreis für Literatur zugesprochen wurde, rühmte ihn die Stockholmer Akademie als "Verfasser des...

  • Wattenscheid
  • 22.04.22
  • 2
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.