Der Umzug vom Altbau in den Neubau an der Helios St. Johannes Klinik verlief reibungslos
„Eine logistische Meisterleistung“

Millimeter-Arbeit leistete Awid Aghajamali beim Umzug vom Alt- in den Neubau der Helios Sr. Johannes Klinik, als sie den 750 Kilogramm schweren DaVinci-Roboter im Schneckentempo und mit vielen Blicken nach links und rechts an seinen künftigen Standort steuerte. Der gesamte Umzug war eine logistische Meisterleistung.
Fotos: Reiner Terhorst
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  • Millimeter-Arbeit leistete Awid Aghajamali beim Umzug vom Alt- in den Neubau der Helios Sr. Johannes Klinik, als sie den 750 Kilogramm schweren DaVinci-Roboter im Schneckentempo und mit vielen Blicken nach links und rechts an seinen künftigen Standort steuerte. Der gesamte Umzug war eine logistische Meisterleistung.
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„Wir sind im 21. Jahrhundert angekommen.“ Birger Meßthaler, Geschäftsführer des Helios Klinikums Duisburg (HDK), lacht erleichtert. Und der Ärztliche Direktor, Dr. Wolfgang Lepper, ergänzt vielsagend: „Was lange währt, wird endlich gut.“ Dennoch war bei ihnen noch ein wenig Anspannung und Spannung zu spüren, befanden sie sich doch gerade inmitten einer „logistischen Meisterleistung“.

Der lang ersehnte und in der letzten Woche vollzogene Umzug vom Alt- in den Neubau der St. Johannes Klinik in Hamborn hat noch einmal Nerven gekostet. Aber letztlich war alles im grünen Bereich. Für die „Tage X“ gab's ein mehrseitiges „Umzugs-Regiebuch“, das alle notwenigen Schritte und Maßnahmen bis ins letzte Detail berücksichtigt hat.

„Unsere wichtigsten Werkzeuge beim Umzug waren Helfer, Kran, Kartons und Etiketten. Die Kisten und anderes wurden in verschiedenen Farben gekennzeichnet, damit wirklich jeder wusste, wo was hingehört und es kein Chaos gibt“, lächelt Caroline Korioth, Pflegedirektorin und Hauptverantwortliche für diese logistische Herausforderung. Sie weiß, wovon sie spricht, denn 2017 zog sie bereits mit dem zweiten HKD-Standort, der Marien Klinik, vom Altbestand in einen Neubau um.

Umzug erfolgte bei
laufendem Betrieb

Aber am St. Johannes war doch einiges anders. Zum einen ist der Standort Hamborn fast doppelt so groß wie der in Hochfeld, zum anderen erfolgte der Umzug bei laufendem Betrieb. Der Zeitfaktor spielte eine Rolle, aber auch die Millimeter-Arbeit. Das wurde deutlich sicht- und erlebbar, als bei unserem „Umzugs-Besuch“ Awid Aghajamali das DaVinci-Operations- und Robotersystem über die Magistrale, den Verbindungsgang vom Alt- in den Neubau steuerte. Die Leitende Medizintechnikerin schob den 750 Kilogramm schweren Roboter im Schneckentempo und mit vielen Blicken nach links und rechts an seinen künftigen Standort.

Zudem, so berichtet sie, musste für einige weitere Großgeräte ein Loch in die Wand des Altbaus gestemmt werden, damit ein Kran sie auf einen Lkw laden konnte. In einer Wand des Neubaus wurde ein Loch gelassen und die teuren medizinischen Geräte dort hineingehoben. „Da haben wirklich alle an einem Strang gezogen“, sagte sie schließlich dankbar und zufrieden.

Auch einem weiteren Menschen, der in den letzten Monaten ein Wechselbad der Gefühle durchlebt hat, war das spürbare Durchtatmen anzumerken. Bau- und Projektleiter Thilo Sehmisch, den der Wochen-Anzeiger bereits im Januar des letzten Jahres auf der Großbaustelle besucht hatte, strahlte. Nach der Zeitverzögerung durch den Wasserschaden mit den daraus entstandenen Folgen, konnte er ebenfalls Vollzug melden.

Jetzt beginnt die
Sanierung des Altbaus

„Ich bleibe Hamborn aber erhalten“, sagt er und lacht ebenfalls. Denn nun steht die Sanierung des Altbaus an. Der denkmalgeschützte Rundbogen sowie Teile des Funktionsbaus bleiben in Betrieb, denn einzelne Abteilungen wie die Kinderklinik, díe Geburtshilfe und die Dermatologie verleiben dort dauerhaft und ziehen nur innerhalb des Gebäudes um. Auch die Verwaltung wird dann dort untergebracht sein. Der hintere Teil des Altbaus wird ebenfalls saniert und neu genutzt, etwa als Bildungszentrum. Abgerissen hingegen wird das alte Verwaltungsgebäude im Innenhof sowie die Schule. Dort wird ein Patientengarten mit Spielplatz entstehen. Bei all' den Planungen wird Sehmisch auch künftig, und das im wahren Sinn des Wortes, seine Hand im Spiel haben.

Seit dem ersten Spatenstich im Juni 2016 bis zur Inbetriebnahme Ende Juni 2021 sind fünf „äußerst intensive Jahre“, wie es Dr. Lepper formuliert, vergangen. Jetzt blicken er, Birger Meßthaler, die Umzugsverantwortlichen und viele Helfer weitgehend entspannt in eine neue Ära der Patientenversorgung mit qualitativ höchster medizinischer und technologischer Unterstützung. Dr. Lepper ist zudem glücklich, dass auch und gerade die Verlegung der Patienten in den Neubau ohne Zwischenfälle und Komplikationen über die Bühne ging. Ende letzter Woche zog sich Sun vielstimmiges „Es ist vollbracht“ durch Duisburgs „jüngstes, altes und neues Krankenhaus einem“.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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