Viel Liebe steckt in den kleinen Marktandachten
Minuten des Innehaltens

Das Bild zeigt das Team der Ökumenischen Marktandachten in Neumühl: (v.l.) Pfarrer Michael Hüter, Annette Pellny, Pater Tobias und Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand.
 | Foto: Batosz Galus
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  • Das Bild zeigt das Team der Ökumenischen Marktandachten in Neumühl: (v.l.) Pfarrer Michael Hüter, Annette Pellny, Pater Tobias und Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand.
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VON SABINE MERKELT-RAHM

Es ist Markttag im herbstlichen Neumühl. Aus Christiane Juczkas Einkaufstaschen leuchten oben die bunten Köpfe der Astern und Dahlien hervor. Sie stellt ihre Last im Eingangsbereich der Gnadenkirche ab und nimmt sich „zwölf Minuten Zeit für Gott“.

Sie ist Stammgast bei den ökumenischen Marktandachten im evangelischen Gotteshaus direkt am Neumühler Markt, wo der eingängige Zwölf-Minuten-Spruch an der Türe steht. „Zugegeben, manchmal sind es auch 15 Minuten“, räumt die Predigerin des Tages lächelnd ein.

Im Team der Marktandachten wechseln sich Küsterin Annette Pellny, Pater Tobias, Pfarrer Michael Hüter und Pfarrerin Anja Buchmüller-Brand ab. Pfarrerin Buchmüller-Brand liebt die kleine Form der Andachten, in die alle Beteiligten von der Predigerin bis zu den zwei Kirchenmusikern besonders viel Liebe stecken. Die Begrüßung ist herzlich, die Ansprache in dem kleinen Rahmen besonders persönlich.

Zwölf Minuten Zeit
für die Menschen

„Ich freue mich sehr, dass das kalte Wetter Sie nicht abgehalten hat, heute zu uns in die Gnadenkirche zu kommen“, sagt Buchmüller-Brand zur kleinen Andachtsgemeinde, „vielleicht hat Sie ja gerade der Wind heute hereingeweht.“ Sie liest aus Jesaja 30. „Der Herr harrt darauf, dass er euch gnädig sei“.

Gott warte nur darauf, dass die Menschen ihn bitten, dass sie ihre alltäglichen Lasten im Vorraum abstellen und einmal an jedem geschäftigen Marktfreitag kurz durchatmen können, führt die Pfarrerin aus. Also eigentlich nimmt Gott sich zwölf Minuten Zeit für die Menschen, die zu ihm kommen; und manchmal sogar fünfzehn. Man muss nur freitags um 10.30 Uhr den kurzen Weg vom Markt in die Kirche finden. Vielleicht mit einer Notiz auf dem Einkaufszettel: Zwölf Eier, ein Rotkohl, acht Brötchen, zwei grüne Heringe und 15 Minuten für Gott.

"Es war wieder
sehr schön heute"

„Gott vergibt uns gerne, in seine weit geöffneten Arme dürfen wir uns immer wieder fallen lassen“, mit diesem Versprechen entlässt die Pfarrerin ihre Zuhörerinnen ins bunte Freitagsvormittagstreiben. „Bis nächste Woche“, sagt Christine Juczka an der Kirchentüre zu ihr, nachdem sie ihre Einkaufstaschen wieder an sich genommen hat. „Und Danke. Es war wieder sehr schön heute.“

„Ein paar Besucher mehr dürften schon noch kommen,“ wünscht sich Anja Buchmüller-Brand noch zum Schluss für die Zukunft. Auch die Besucherzahlen der Marktandachten haben sich noch nicht ganz vom Coronaknick erholt. Aber wer weiß schon wie viele andächtige Fans der Gottesdienst-Miniatur es am nächsten Marktfreitag in die Gnadenkirche wehen wird.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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