Hubbrücke am Duisburger Rheinpreußenhafen
Ende einer fast ausweglosen Situation

Die Hubbrücke am Rheinpreußenhafen wird vorbehaltlich erwarteter Fördergelder vollständig saniert.
Foto: Ilja Höpping/Stadt Duisburg
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In seiner jüngsten Sitzung hat der Rat der Stadt Duisburg beschlossen, die denkmalgeschützte Hubbrücke über den Rheinpreußenhafen in Homberg ins Eigentum der Stadt zu übernehmen. Die Eigentümer RAG und INEOS zahlen hierfür einen Ablösebetrag an die Stadt.

Die historische Brücke soll später in städtischer Verantwortung vollständig saniert werden. Die geplante Sanierung steht allerdings zunächst noch unter dem Vorbehalt einer Bewilligung von Fördermitteln aus dem Programm KulturInvest. Der Rat der Stadt folgte damit einer Empfehlung der Fachverwaltung, nach der eine Sanierung gemäß dem im September 2020 mit den Eigentümern geschlossenen Vertrag zwischenzeitlich mit deutlichen Mehrkosten verbunden wäre.

Diese Mehrkosten hätte zu weiten Teilen die Stadt zu tragen. Beigeordneter Martin Linne machte deutlich, dass man bei Vertragsabschluss im Jahr 2020 durchaus davon ausgehen konnte, mit den damals gutachterlich ermittelten Kosten auskommen zu können. Diese Perspektive habe sich aber durch die nach Vertragsabschluss von den Eigentümern vorgenommene, erneute Überprüfung der Brücke leider zerschlagen.

Deutlich höhere
Sanierungskosten

Es hat sich herausgestellt, dass sich das Schadensbild der Brücke inzwischen verschlechtert hat und wegen der aktuellen Preissteigerungen auch deutlich höhere Sanierungskosten verursacht werden. Eine intensive Prüfung hat nun ergeben, dass eine nachhaltige und dauerhafte Lösung nur in einer aufwändigeren Gesamtsanierung der Brücke liegen kann.

Hierzu wurde zwischenzeitlich bereits ein Sanierungskonzept beauftragt und erarbeitet. Die Kosten für eine solche Gesamtsanierung werden auf etwa 4 Millionen Euro geschätzt. Da die Eigentümer aber auch deutlich gemacht haben, für über den Vertrag hinausgehende Maßnahmen nicht als projektführende Organisation zur Verfügung zu stehen, ist eine solche Gesamtsanierung nur unter Federführung der Stadt möglich.

Die Eigentümer werden sich aber mit dem vertraglich festgelegten Finanzierungsbeitrag beteiligen. Vorsorglich hat die Verwaltung auch fristwahrend einen Antrag auf Fördermittel aus dem Programm KulturInvest 2023 gestellt. In dem nun gefassten Beschluss sehen Verwaltung und Rat der Stadt die einzige Möglichkeit, die Hubbrücke dauerhaft zu erhalten und künftig wieder für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

"Heft des Handelns"
in der Hand behalten

Beigeordneter Martin Linne weist aber auch darauf hin, dass bis zur Sanierung noch etwas Zeit vergehen wird: „Angesichts der Haushaltslage der Stadt ist die Gesamtsanierung der Brücke trotz des Finanzierungsbeitrages der Eigentümer zur Zeit nicht ohne komplementäre Fördermittel möglich. Dieser Beschluss beendet aber letztlich eine quasi ausweglose Situation und versetzt uns in die Lage, selbst das ‚Heft des Handelns‘ in der Hand zu haben. Sollten wir in den Jahren 2023 und 2024 wider Erwarten keine Fördermittel aus dem Programm KulturInvest generieren können, werden wir an den Rat der Stadt noch einmal mit der Frage einer Sanierung allein aus städtischen Mitteln herantreten müssen.“

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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